Preview: Regular Season 2016 (Week 4) – Seahawks @ Jets

Am Sonntag kehren die Seattle Seahawks zum ersten Mal an den Ort zurück, an dem sie den größten Erfolg ihrer Franchise-Geschichte feiern konnten – ins MetLife Stadium von New Jersey. Dort treffen sie diesmal aber nicht auf die Denver Broncos, sondern auf die New York Jets, bei denen in der Vorwoche offensiv überhaupt nichts zusammen lief. Die stärkste Defense der Liga trifft also auf eine Offense, die strauchelt. Für die verletzungsgeschwächte Offensive der Seahawks um den angeschlagenen Quarterback Russell Wilson wiederum könnte dies nützlich sein.

Das Spiel:

  • Kickoff ist um 19 Uhr deutscher Zeit am Sonntag.
  • Zu sehen ist die Partie in Deutschland ausschließlich per NFL GamePass.
  • Austragungsort ist das MetLife Stadium in East Rutherford, New Jersey.
  • Für beide Teams ist es das vierte Spiel der Regular Season.
    • Die Seahawks treten zum zweiten mal in dieser Spielzeit auswärts an und dürfen sich danach auf ihre Bye Week freuen.
  • Historie:
    • Record: Seahawks – 10 Siege, Jets – 8 Siege
    • Letztes Duell: 28:7 für Seattle (Week 10, 2012)
  • Hashtags: #SEAvsNYJ, #GermanSeaHawkers, #WeAre12

Der Gegner:

  • New York Jets (AFC East)
    • Bilanz 2015: 10-6-0 (2. Platz)
    • 2016 Record: 1-2
    • In der NFL seit: 1958
    • Super Bowl-Titel: 1 – 1969 (III)
    • Head Coach: Todd Bowles
    • General Manager: Mike Maccagnan
    • Besitzer: Woody Johnson
    • Teamfarben: Grün, Weiß
    • Heimstadion: MetLife Stadium
    • Maskottchen: –
  • Kader:
    • Legenden: CB Darrelle Revis
    • Stars: WR Brandon Marshall, RB Matt Forté, C Nick Mangold, DE Sheldon Richardson
    • Rookies: WR Robby Anderson, TE Braedon Bowman, CB Juston Burris, P Lachlan Edwards, QB Christian Hackenberg, LB Jordan Jenkins, LB Darron Lee, WR Jalin Marshall, WR Charone Peake, RB Troymaine Pope, T Brandon Shell

Die Matchups:

  • Jets-QB Ryan Fitzpatrick vs. Jets-QB Ryan Fitzpatrick
    Nein, wir haben uns bei dem ersten Matchup nicht verschrieben und es gibt auch keinen Spieler Namens Fitzpatrick in der Defense der Seahawks. Viel mehr spielen wir auf die sehr schwankende Leistung des Quarterbacks der New York Jets an. In der vergangenen Woche gegen die Kansas City Chiefs brachte er ein „Kunststück“ fertig, welches kein Quarterback seit 1989 schaffte. Fitzpatrick warf insgesamt sechs Interception in einem Spiel! Der letzte Quarterback, der ebenfalls so viele Pässe zum Gegner warf, war Tom Tupa. Es war ein rabenschwarzer Tag für den QB der Jets.
    Dass er es wesentlich besser kann, zeigte er in Week 2 als die Jets zu Gast in Buffalo waren. Im Spiel gegen die Bills warf er für 374 Yards, 1 Touchdowns, keine Interception und lief für 21 Yards.
    Wir stellen uns nun die Frage, welchen Fitzpatrick bekommen wir am Sonntag zu sehen? Fitzpatrick gehört sicherlich nicht zu den Top 10 Quarterbacks der NFL. Dennoch kann er an einem guten Tag das Spiel auch ein gute Defense fordern.
    Für die Seahawks Defense wird es wichtig sein, dass Fitzpatrick bereits früh im Spiel unter Druck gesetzt wird und somit nicht seinen Rhythmus finden kann. Vor allem nach einer schlechten Performance im vorherigen Spiel. Seine bisherigen Leistungen gegen die Seattle Seahawks sind nicht unbedingt angsteinflössend. Fitzpatrick verlor beide Spiele gegen Seattle, verlor fünf Mal den Ball und wurde sechs mal gesackt.
  • Seahawks-Secondary vs. Jets-Receiver
    Mit Brandon Marshall, Eric Decker und Quincy Enunwa verfügen die Jets über drei gute Wide Reiceiver, die für ordentlich Unruhe in der Secondary sorgen können. Wie am Freitagabend bekannt wurde, müssen die Jets auf Eric Decker verzichten, der aufgrund einer Schulterverletzung nicht einsatzbereit ist. Mit Decker verlieren die Jets vor allem ihren Receiver für die tiefen Bälle (Catches über 20 Yards und insgesamt 194 Yards, 21,6 Yards per Catch) sowie eine gefährliche Waffe in der Redzone.
    Aber auch ohne Decker sollte die Seahawks-Defense das Passing Game der Jets nicht unterschätzen. Vor allem Quincy Enunwa als Slot-Receiver kann eine gefährliche Waffe sein. Mit 6-2 und 225 lb (188 und 102 kg) ist er ein sehr robuster Receiver, der insbesondere im Kurzpassspiel schwer zu verteidigen ist und die Nahtstellen der Seahawks Zone-Defense ausnutzen könnte.
    Nachdem die Seahawks in LA und gegen die 49ers eher schwächere Receiver-Units als Gegner hatten, wartet mit den Jets ein anderes Kaliber, auch wenn der Ausfall von Eric Decker ein herber Schlag für die Jets ist. Vor allem auf Nickelback Jeremy Lane wartet viel Arbeit.
  • Seahawks-Front Seven vs. Jets-RB Matt Forte
    Das Running Game der New York Jets gehört nach drei Spielen zu den Top 10 der NFL. In den jeweiligen Kategorien Yards per Rush (4,5 Yards) und Rushing Yards per Game (130,7 Yards) liegen  sie jeweils auf Platz 7. Ein Grund für das gute Laufspiel der Jets als Matt Forte. Forte, der während der Offense aus Chicago kam, konnte bisher auf vollends überzeugen. Gegen die Bengals in Week 1 lief er für 96 Yards und eine Woche in Buffalo für 100 Yards (und 3 Touchdowns).
    Aber Forte ist trotz seiner 30 Jahre nicht nur ein guter Runner sondern kann auch als Receiver überzeugen. In seiner bisherigen Karriere erzielte er 496 Rec. für 4.183 Yards und 19 Touchdowns. Seine Fähigkeiten als Receiver machen ihn zu einer gefährlichen Waffe aus dem Backfield, welche nur schwer von einem Linebacker zu kontrollieren ist.
    Es ist davon auszugehen, dass Matt Forte ein sehr großer Bestandteil des New York Jets Gameplans sein wird, um Druck von Fitzpatrick zu nehmen. Das Ziel der Defense muss es sein, möglichst Forte aus dem Spiel zu nehmen, um Fitzpatrick dazu zu zwingen, das Zepter in die Hand die Hand zu nehmen. Damit dies gelingt, müssen insbesondere die Linebacker sehr aufmerksam sein und diszipliniert ihre Aufgaben in der Coverage wahrnehmen. Die Miami Dolphins und Arian Forster haben der Defense in Week 1 aufgezeigt, was passiert, wenn man in der Coverage zu nachlässig ist.
  • Seahawks-D-Line vs. Jets-O-Line
    Auf dem Pass-Rush der Seattle Seahawks wartet ein hartes Stück Arbeit und ein alter Bekannter. Mit James Carpenter steht in der Offensive Line der Jets ein ehemaliger First Round Pick der Seahawks. Bereits vor der letzten Season wechselte Carpenter nach New York und spielte vergangene Season seine beste NFL-Jahr. Ein Grund warum Carpenter besser in New York zurecht kommt, liegt laut Experten an dem Blocking-Schema der Jets. Während die Seahawks hauptsächlich ein Zone-Blocking Team sind, sind die Jets eher Power-Blocking Team. Carpenter kann somit mehr seine Kraft im 1 gegen 1 einbringen als das es in Seattle der Fall war.
    Aber nicht nur Carpenter ist der Grund für die bisher gute Leistung der New York Jets. Vor allem die beiden Veteranen Left Tackle Ryan Clady, der vor der Season aus Denver kam, und Center Nick Mangold sind die Hauptstützen der der Offensive Line. Ihre Erfahrung macht sich sowohl im Pass- als auch im Run-Blocking sehr bemerkbar. Das gute Running Game der Jets haben eben bereits thematisiert. Daneben gibt es noch zu bemerken, dass die Jets in drei Spielen nur zwei Sacks zugelassen.
  • Seahawks-O-Line vs. Jets-D-Line
    Wenn wir sagen, dass die Seahawks Defensive Line vor einer schweren Aufgabe steht, dann steht die Offensive Line vor einer Mamutaufgabe. Wie in den ersten beiden Wochen muss die Seahawks Offensive Line gegen eine der besten Defensive-Line-Units der NFL antreten. Mit Muhammad Wilkerson, Steve McLendon, Sheldon Richardson und Leonard Williams haben die Jets vier hervorragende Defensive Line Spieler. Da die Jets eine 3-4 Base Defense spielen, ist in ihrer Base nicht mal genug Platz für diese vier Top-Spieler.
    Auf Seiten der Offensive Line bleibt abzuwarten, ob Rookie Germain Ifedi fit genug ist, um ein Debüt in der NFL zu feiern, oder ob J’Marcus Webb ein weiteres Mal als Right Guard auflaufen wird. Es wird schwer werden für die Offensive Line, die guten Ansätze aus der vergangenen Woche zu bestätigen.
  • Seahawks-RBs vs. Jets-Laufverteidigung
    Christine Michael wird wieder die Hauptlast des Seahawks Running Games tragen müssen, nachdem sowohl Prosise als auch Rawls noch mehrere Wochen pausieren müssen. Gegen die 49ers lieferte Michael das bestes NFL Spiel seiner Karriere ab und erzielte seinen ersten Touchdown.
    Wir haben bereits die gute Defensive Line der New York Jets angesprochen. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass es für Michael schwer wird, die gute Performance zu wiederholen. Mit 3,3 zugelassenen Yards je Laufversuch gehört die Jets Defense zu den Top 3 der NFL. Auch in anderen Kategorien weisen die Jets ähnliche Platzierungen auf.
    Dabei wird viele auf ein funktionierendes Laufspiel ankommen. Auch wenn Russell Wilson am Sonntag als Starting Quarterback die Seahawks auf das Feld führen wird, wovon auszugehen ist, kann nicht abgeschätzt werden, zu welcher Leistung er im Stande ist.
    Während der Woche wurde mit C.J. Spiller ein weiterer Running Back verpflichtet. Der ehemalige Buffalo Bills und New Orleans Saint wird als 3rd Down Back die Rolle von Prosise übernehmen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Spiller bereits am Sonntag gegen die Jets spielen wird. Laut eigener Aussage vom vergangenen Mittwoch hat er noch große Probleme mit dem Playbook.
  • Seahawks-Receiver vs. Jets-Secondary
    So gut die Run-Defense der New York Jets ist, so schlechte Werte weist ihre Pass-Defense auf. Mit Darelle Revis verfügen die Jets über einen sehr guten Cornerback. Dennoch muss angemerkt werden, dass in den ersten drei Spielen noch nicht die Leistung vergangener Tage abrufen konnte. So gab er zum Beispiel gegen die Bills mehrere lange Plays auf.In den bisherigen Spielen zeigte aber die komplette Secondary einige Schwachstellen auf. Das macht sich auch in den Statistiken bemerkbar. Kein anderes Team hat so viele Completions (71,28) zugelassen. Mit 9,1 Yards pro Catch weisen sie den zweitschlechtesten Wert der NFL auf.
    Die Zahlen belegen, dass die Seahawks vor der Secondary der Jets nicht zittern müssen. Selbst die Duelle mit Revis sind machbar. Vor allem in Duelle, in denen er schnelle Receiver wie Tyler Lockett oder Paul Richardson cover muss. Die Bills haben mit WR Marquise Goodwin gezeigt, dass er in Speed-Duellen zu schlagen ist.

Die Seahawks:

  • Fokus:
    • Russell Wilson: Natürlich werden am Sonntag alle Augen auf Russell Wilson gerichtet sein. Nachdem er am vergangenen Sonntag eine Knieverletzung (MCL Sprain) erlitten hat, gingen viele Experten davon aus, dass er am Sonntag nicht spielen kann. Zudem wurde auch die Frage gestellt, ob man ihm überhaupt spielen oder ihm lieber auf die Bank setzen sollte. Letztendlich müssen wir Fans darauf vertrauen, dass Pete Carroll und die Doktoren die richtige Entscheidung treffen. Nach derzeitigen Stand ist davon auszugehen, dass Russell Wilson am Sonntag starten wird. Es ist davon auszugehen, dass Wilson’s Mobilität wieder sehr eingeschränkt sein wird.
    • Germain Ifedi: Unser First Round Pick aus diesem Jahr könnte gegen die Jets sein NFL-Debüt feiern. Am Mittwoch vor dem Spiel gegen Miami zog er sich eine „High Ankle Sprain“ Verletzung zu und verpasste die ersten drei Spiele. In dieser Woche trainierte er wieder mit dem Team. Allerdings ist es fraglich, ob er bereits Fit genug ist, um am Sonntag spielen zu können. Sein Rückkehr in die Offensive Line wird von vielen lokalen Experten und Fans sehnlichst herbeigewünscht. Vor allem das Laufspiel könnte von seiner Rückkehr profitieren. Sofern er Fit ist, wird er für Webb als Right Guard auflaufen.
    • Feldposition & Turnovers: Es ist davon auszugehen, dass beide Offensive-Units kein Feuerwerk am Sonntag abbrennen werden. In Spielen, die auf beiden Seiten hauptsächlich von der Defense dominiert werden, kann die letztendlich die Field Position oder ein erobertes Turnover den Unterschied machen. Für einen Erfolg in New York wird es wichtig sein, dieses beiden Kategorien für sich zu entscheiden und sich insbesondere nicht durch unnötige Penaltys selbst zu bestrafen.
  • Kader:
    • Injury Report:

Injury Report Week4

Während der Woche gab es keine guten Nachrichten bzgl. Thomas Rawls und C.J. Prosise. Beide Running Backs werden für mehrere Wochen ausfallen. Rawls erlitt im Spiel gegen die Rams einen Haarriss im Schienbein und Prosise zog sich im Spiel gegen die Dolphins eine Verletzung des Handgelenks zu. Prosise trainiert in vollem Umfang mit dem Team, kann aber aufgrund einer Schiene keinen Ball richtig festhalten. Somit ist er als Running Back nicht einsatzfähig.

Am Donnerstag tauchte Jimmy Graham mit Rückproblemen auf dem Injurie Report auf. Er hatte jedoch nur Rückenprobleme und war am Freitag bereits wieder voll im Einsatz. Er wird spielen.