Monday Night Football und die Seattle Seahawks – treffen diese beiden Faktoren aufeinander, ist die Brisanz nicht weit entfernt. Drei Jahre nach dem legendären „Fail Mary“ haben die Fans im CenturyLink Field die nächste kontroverse Schiedsrichterentscheidung erlebt. Diese überschattet eine ansonsten solide Performance von Seattles Verteidigung und rückt eine grandiose Rettungsaktion von Kam Chancellor in den Hintergrund. Für die Offense hingegen kommt die Diskussion über den Touchback Call zur rechten Zeit, denn auch in Week 4 spielten die Seahawks im Angriff nicht ihr Potenzial aus.

Es war insgesamt ein komisches Spiel. Bis neun Minunten vor Schluss sah es nach einer von den Seahawks kontrollierten Partie aus, die das Team sicher nach Hause bringen würde. Und deshalb haben die Seahawks auch verdient gewonnen. Die Fehlentscheidung der Schiedsrichter am Ende des Spiels ändert daran nichts. Aber hätten die Lions einen Touchdown erzielt, hätte den Seahawks wohl in der aktuellen Situation die Durchschlagskraft im Angriff gefehlt, um das Spiel nochmals zu drehen.

Offense:

Nur 13 Punkte erzielten die Seahawks gegen Detroit – nur ein einziges Mal fand Seattle die Endzone. Für manch anderen Gegner reicht das nicht, für die Lions war es gerade genug.

Defense:

Die Verteidigung rettete Seattle einmal mehr den Sieg. Und Kam Chancellor zeigte mit einem Big Play, dass er immer noch ein enorm wichtiger Erfolgsfaktor für die Seahawks ist. Ohne die Leistung der Defense hätten die Seahawks dieses Spiel nicht gewonnen. Über das gesamte Spiel hat die Defense zwei lange Drives der Lions zugelassen. Einer führte zum Field Goal im 2. Quarter und der andere endete mit dem Fumble von Calvin Johnson. Bei dem letzten Drive der Lions gelangte deren Offense auch zum ersten Mal überhaupt in die Redzone. Der Touchdown der Lions erfolgte durch einen Fumble Return. Zusammengefasst: Zehn Drives der Lions, ein Field Goal, ein Turnover und acht Punts.

Special Teams:

Verletzungen:

Cornerback Marcus Burley brach sich den Daumen. Es ist fraglich, ob er mit einer Schiene schon bald wieder spielen kann. Running Back Fred Jackson hatte Glück im Unglück, als ihm ein gegnerischer Spieler ins Knie fiel. Derzeit sieht es aus, als ob das Knie keinen größeren Schaden genommen hat. Ob er kommenden Sonntag spielen kann, ist ebenfalls fraglich. Wide Receiver Ricardo Lockette konnte nur das 1. Quarter bestreiten und musste anschließend mit Erkältungserscheinungen vom Feld. Defensive End Michael Bennett hatte Probleme mit dem Knöchel, verpasste aber trotzdem nur einen Snap. Die Woche wird zeigen, ob es schlimmer ist. Die Einsätze von Marshawn Lynch und Brandon Mebane sind auch nächsten Sonntag fraglich.

Fazit und Ausblick:

Nach dem Spiel können die Seahawks froh sein, dass sie das Spiel gewonnen haben. Eine Niederlage zu Hause gegen die Lions wäre ein herber Rückschlag für die Playoff-Hoffnungen gewesen. Dennoch ist der Sieg aufgrund der gezeigten Leistungen in 52 Minuten des Spiels für verdient. Dass Seattle sich am Ende trotz der guten Performance der Defense sowie den Zaubereinlagen von Russell Wilson fasst um den Sieg gebracht hätte, ist beängstigend und macht nicht viel Hoffnung für das nächste Spiel gegen die Bengals. Nach Cincinnati wird das Team als Außenseiter fahren. Zu der Tatsache, dass die Bengals derzeit sehr guten Football spielen kommen eine verkürzte Woche, ein früher Kickoff sowie ein langer Flug hinzu.