Der neue Coaching-Staff: Defensiv-Koordinator Aden Durde

Defensive Coordinator Aden Durde bei einer Pressekonferenz

Foto: Seattle Seahawks

Nachdem mit Ryan Grubb die Position des Offense Coordinator neu besetzt wurde, hat nun auch die Defense einen Chef an der Seitenlinie. Aden Durde (44 Jahre) wechselt von den Dallas Cowboys zu den Seattle Seahawks. Bei den Cowboys kümmerte sich Durde um die Defense Line, der Job als Defense Coordinator ist für ihn aber kein neuer. Der gebürtige Engländer war fünf Jahre DC bei den London Warriors. Was bedeutet seine Verpflichtung für die Defense der Hawks? Das lest ihr hier in der Vorschau.

Was ist Durdes Philosophie für die Defense der Seahawks?

Durde war in seiner aktiven Karriere als Linebacker aktiv und spielte vor allem in Europa. Unteranderem verbrachte er einen Teil seiner Karriere bei den Hamburg Sea Devils. Zweimal schaffte es Durde aber auch in ein Practice Squad eines NFL-Teams (einmal Panthers, einmal Chiefs).

Durde hat aber keine leichte Aufgabe mit der Defense der Seahawks, diese war nämlich die drittschlechteste der abgelaufenen Saison. Man ließ im Schnitt 371,4 Yards pro Spiel zu und kassierte 45 Touchdowns über die ganze Season. Wenn man sich die Raumgewinne der Gegner noch weiter im Detail anschaut, wurden im Schnitt 233 Yards durch die Luft erzielt (21. Platz) und 138,4 Yards durchs Rushing zugelassen (31. Platz). Gerade die Defense Line muss also gegen das Run Game besser vorbereitet werden, was ein Vorteil für Durde sein kann. Denn wie bereits erwähnt trainierte er bei den Cowboys die D-Line und ließ mit dieser nur 112,4 Yards pro Spiel zu. Damit war man 16. in dieser Statistik.

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Man sieht also schon, dass ein gewisser Bedarf in der Defense besteht und sich die Jungs um Jamal Adams und Bobby Wagner auf potenzielle Konkurrenz einstellen können, um die Probleme zu beheben. Allerdings kann Durde mit seinem Wissen und seiner Erfahrung aus Dallas auch probieren, das bestehende Material weiterzuentwickeln und so mehr Pressure auf den Quarterback zu generieren. Wenn man sich die Sack-Statistiken anguckt, liegen die Seahawks und Cowboys nämlich gleich auf. Dallas schaffte aber mehr Turnover. Durde steht für aggressiven Pass Rush der D-Line.

Das Verhältnis zwischen Macdonald und Durde auf dem Platz

In der Pressekonferenz nach der Vorstellung von Aden Durde hat HC Mike Macdonald den Journalisten mitgeteilt, dass er vorerst die Defense-Plays callen wird, bis sein neuer Coordinator bereit ist zu übernehmen. Man möchte Durde also genügend Zeit geben, sich in das Playbook einzuarbeiten, um dann die Verantwortung zu übernehmen. Dennoch konnte Durde MacDonald mit seinen Ansichten schon überzeugen. Beide haben ähnliche Vorstellungen, wie man Offenses heute verteidigen muss, sagte Macdonald der Seattle Sports. Ebenfalls sagte Macdonald, Durde habe die perfekte Mentalität für den Prozess, in dem sich die Seahawks befinden und habe MacDonald ab dem ersten Interview überzeugt.

Durde wird also erstmal eine etwas kleinere Rolle als Coordinator haben und Macdonald vor allem mit Rat und Tat zur Seite stehen, bevor er dann das Ruder übernehmen soll. Die ähnlichen Ansichten der beiden dürften dafür sorgen, dass der Wechsel zwischen den beiden sehr schnell und ohne großartige Veränderungen von statten geht. Beide scheinen für variable Defense zu stehen, die sich nicht auf ein Konzept versteift sondern sich vermehrt dem Gegner anpasst und man so nicht per se sagen kann, dass man in Seattle eine 4-3  oder 3-4 sehen wird oder vielleicht sogar etwas ganz anderes.

Was kann sich Personell tun?

Neben dem Vertrag von Bobby Wagner, laufen auch die Verträge von Leonard Williams, Jordyn Brooks, Devin Bush, Darrell Taylor und einiger weitere aus.

Gerade Bobby Wagner sollte man versuchen, um jeden Preis zu halten, da er mit seiner Erfahrung ein Anker der Defense sein kann und mit 3,5 Sacks und 183 Tackles einen enormen Anteil an der Defense hat. Auch DE Leonard Williams sollte man probieren zu halten, denn er war ein wichtiger Bestandteil der Defenseline in der vergangenen Saison. Ähnliches gilt auch für Brooks und Taylor. Devin Bush hatte keine so gute letzte Saison und wäre damit eventuell ein Kandidat, den man ziehen lassen sollte.

Außerdem könnte man sich über den Draft noch in der Defense verstärken und muss dann schauen, wie gut Durde sich mit dem Team eingrooven kann und wie schnell er in seine neue Rolle, als Defense Chef reinfindet. Das dürfte vermutlich eines der größten Fragezeichen sein, wie schnell Durde es schafft wieder in die Rolle als Coordinator zu kommen und so das Beste aus den Spielern herauszukitzeln, dass nicht so eine schlechte Defensivsaison wie die letzte dabei hinauskommt.

Der Mensch Aden Durde

Wie bereits eingangs erwähnt wurde Aden Durde in England, genauer gesagt in Middlesex geboren. In seiner aktiven Spielerkarriere bekleidete er die Linebackerposition. Außerdem war Aden Durde Teil des International Player Pathway Programms und ist verheiratet mit seiner Frau Kate. Mit dieser hat er zwei Söhne.