When the Saints go marching in! Unter diesem Motto kam das Team aus New Orleans in Week 3 der NFL-Saison 2025 nach Seattle. Da die Gäste vor dem Spieltag noch sieglos waren, wollte das Team von Head Coach Kellen Moore gegen die Seahawks ein Zeichen setzen. Die Truppe um Quarterback Sam Darnold rollte dagegen mit Schwung ins heimische Lumen Field, denn sie hatte schließlich einen Auswärtssieg aus Pittsburgh in der Tasche.
Um endlich auch im Jahr 2025 wieder einen Heimsieg einzufahren, mussten die Seahawks gegen ein Saints-Team spielen, das Seattles Head Coach Mike Macdonald durch seine starke D-Line und anschließend durch eine sich langsam findende Offense unter Druck setzen wollte. Ob ihm das gelungen ist, verraten wir euch in unserem folgenden Recap:
Die Ausgangslage:
Wenn es um das Duell zwischen den New Orleans Saints und den Seattle Seahawks geht, dann denken die meisten 12s natürlich sofort an den Beastquake-Run aus den NFL-Playoffs von 2010.
A run for the ages… Marshawn’s Beastquake 😤
NOvsSEA– Sunday 4:05pm ET on CBS/Paramount+https://t.co/HkKw7uXVnt pic.twitter.com/gvpnbQvnoQ
— NFL (@NFL) September 20, 2025
Ansonsten treffen die beiden Teams aus der NFC nicht so oft aufeinander. Zuletzt war dies in der Saison 2022 der Fall, als New Orleans im Superdome dank einer starken Leistung von QB Taysom Hill einen Sieg gegen Seattle einfahren konnte.
Anno 2025 sah die Situation allerdings ganz anders aus: denn während die Saints nach zwei Niederlagen in zwei Spielen in der NFC South die Saison fast schon abschreiben konnten, schien es so, als hätten die Seahawks bei den Steelers vor Wochenfrist ihre Formel für einen möglichen Playoff-Push gefunden. Trotzdem musste Seattle an diesem Sonntag auf einen Großteil ihrer Starting-Secondary verzichten, denn in Week 3 fielen neben CB Devon Witherspoon und S Nick Emmanwori auch noch S Julian Love aus. Zudem musste die Offense auch auf RB Zach Charbonnet verzichten!
Das Spiel:
Die Seahawks starteten wie schon in Week 2 gegen Pittsburgh stark ins Spiel und profitierten von einem Turnover on Downs der Saints. Zunächst fand QB Sam Darnold sein Lieblingsziel, WR Jaxon Smith-Njigba, für einen langen Catch. Dann hielt eine Flagge gegen die Gäste den allerersten Offense-Drive der Hausherren am Leben. Das Ergebnis: Darnold fand JSN für den Touchdown in der Endzone. Und es wurde noch besser, da die Seahawks-Defense auch im nächsten Drive hielt, einen Punt erzwang und Rookie-WR Tory Horton den Return zum Touchdown ermöglichte. Doch der Wahnsinn im ersten Quarter war noch nicht vorbei. Stattdessen blockte Seattle den nächsten Punt von New Orleans, wodurch Ken Walker in die Pole-Position für den nächsten Touchdown gebracht wurde.
Die ersten Punkte erzielten die Saints dann ihrerseits zu Beginn des zweiten Spielabschnitts durch ein Fieldgoal. Auf der anderen Seite lief der offensive V8-Motor der Seahawks weiter auf Hochtouren: WR Dareke Young trug zunächst einen langen Kickoff-Return in die Hälfte der Gäste und wenig später fing Horton seinen zweiten NFL-Touchdown. Allerdings wollte auch die Defense der Hausherren diesem Lauf in nichts nachstehen und nach dem nächsten Stopp ging der Ball wieder an Darnold zurück. Gemeinsam mit seinen Mitspielern marschierte der QB das Feld hinunter und Walker lief aus kurzer Distanz zu seinem zweiten Touchdown an diesem Abend ins gemachte Nest. Vor der Halbzeit kamen beide Teams noch jeweils zu je einem Fieldgoal, sodass die Seahawks beim Stand von 38:6 in die Kabine liefen.
In der zweiten Halbzeit spielten beide Teams etwas ruhiger und so bauten die Seahawks ihre Führung bis Mitte des dritten Viertels um sechs weitere Punkte aus. Dies gelang ihnen dank zwei Kicks von K Jason Myers. Kurz nach Beginn des letzten Viertels durften sich dann auch die Saints über ihren ersten Touchdown an diesem Tag freuen, als QB Spencer Rattler seinen TE Jack Stoll in der Endzone fand. Dass New Orleans überhaupt so weit kam, lag auch daran, dass die Schiedsrichter einige extrem kleinliche Flaggen gegen die Seahawks warfen, aber keine gegen die Saints. Mit den meisten Startern auf der Bank kam Seattle im Anschluss etwas aus dem Tritt und es gelang nicht mehr viel, abgesehen von einer Interception von CB Derion Kendrick.
Die Highlights:
Den ersten Ballbesitz der Seahawks-Offense münzten Sam Darnold und JSN direkt in einen Touchdown um.
JSN. TOUCHDOWN.
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— Seattle Seahawks (@Seahawks) September 21, 2025
Dürfen wir vorstellen: Tory Horton mit dem längsten Punt-Return in der Franchise-Geschichte der Seattle Seahawks!
The first punt return TD by the @Seahawks in 10 years! pic.twitter.com/JPMxMFO7Xo
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Kein Charbonnet, kein Problem. Ken Walker lief aus zwei Yards für den dritten TD der Seahawks im ersten Quarter in die Endzone.
Kenneth Walker The Third for 6️⃣
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Der Tory Horton-Hypetrain hat den Bahnhof verlassen und stoppt beim nächsten Receiving-Touchdown des 2025er-Rookies.
Said it once, we'll say it again. Tory Horton hype train. 🚂
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— Seattle Seahawks (@Seahawks) September 21, 2025
Die Seahawks-Offense wollte einfach spielen und Ken Walker seinen nächsten Rushing-TD aus kurzer Distanz ermöglichen.
That’s how you cash it in. 💸
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In Sachen Highlights durfte am Ende des Spiels auch mal die Seahawks-Defense ran und Derion Kendrick fing in seinem zweiten Spiel für Seattle seine zweite Interception.
Read it like a book. 😤
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Das Wichtigste:
- Seahawks-Special Teams Coordinator: Jay Harbaugh: Nach der letzten Saison, der 2025er Preseason und Week 1 musste sich Jay Harbaugh anhören, dass er der Seahawks-Coach ist, dessen Job wegen der Leistungen seiner Special Teams am Ende der Saison wahrscheinlich am meisten auf dem Spiel steht. Doch gegen die Saints waren nicht nur P Michael Dickson und K Jason Myers on point. Tory Horton trug einen Punt direkt in die Endzone und D’Anthony Bell blockte einen Punt. Somit war es Harbaughs Gruppe, die ein Statement für ihren Coach setzte und am Ende für 30 von 44 Punkten der Seahawks an diesem Tag verantwortlich war.
- Seahawks-WR Tory Horton: Die Receiver-Gruppe war einer der größten Kritikpunkte der Experten an Seattles Kader vor dem Saisonstart. Doch nach dem dritten Spieltag ist klar, dass sich Tory Horton voll als Anspielstation von Darnold etabliert hat. Nach drei Spielen hat der Rookie nicht nur zwei Receiving-Touchdowns, sondern durch den längsten Punt-Return-Touchdown auch direkt noch einen neuen Teamrekord aufgestellt. Mit Horton hat Seattle daher eine weitere Waffe in der Offense gefunden!
- Seahawks-WR Jaxon Smith-Njigba: Nach Week 3 dürfte die Frage, ob den Seahawks nach den Abgängen von Metcalf und Lockett ein Nr. 1-Receiver fehlt, keine mehr sein. JSN hat sich als absoluter Franchise-Passempfänger etabliert. Darnold sucht Njigba immer wieder und findet ihn, sei es auf offenen Routen oder mit langen Würfen das Feld runter. Am Ende sammelte JSN gegen die Saints seinen ersten Touchdown der Saison und 96 Receiving Yards.
- In der ersten Halbzeit servierten die Seahawks einen Rekord nach dem anderen: der erste Punt-Return seit zehn Jahren, der längste Punt-Return in der Geschichte der Franchise und das erste Mal seit 2006, dass sie im ersten Quarter mehr als 21 Punkte erzielten. Es war so viel los, dass der Seahawks-Admin auf Twitter einen Knoten in den Fingern bekam:
Admin can't keep up. 😌
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- Im Spiel gegen die Saints hatten die Seahawks keine großen Verletzungen zu verzeichnen. Nur FB Robbie Ouzts musste das Feld im Spiel wegen einer Knöchelverletzung verlassen, die laut Macdonald aber nicht gravierend zu sein scheint.
- Trotz des deutlichen Zwischenstandes war es DT Byron Murphy, dem nach fünf Minuten im dritten Viertel der erste Sack des Spiels gegen Saints-QB Rattler gelang.
- Im vierten Viertel war die Führung der Seahawks so deutlich, dass Mike Macdonald entschied, seinen Starting-QB Sam Darnold und RB Ken Walker aus dem Spiel zu nehmen und QB Drew Lock, RB George Holani sowie anderen Reservisten ihre Chancen zu geben.
- „He’s got to go to the Leslie Fraser-school of ball drills!“ Seahawks-Cheftrainer Mike Macdonald über CB Derion Kendrick, der statt einer Interception gegen die Saints auch drei hätte haben können.
Das Fazit:
Wer nach Week 1 am Potenzial der Seahawks in dieser Saison gezweifelt hat, wurde spätestens nach dem 3. Spieltag eines Besseren belehrt. Das System „Macdonald/Kubiak” scheint zu funktionieren. Zwar hatten die Saints in Seattle nicht den Hauch einer Chance, aber auch in solchen Spielen müssen Teams seriös bleiben und sich am Gameplan orientieren. Genau das haben Sam Darnold und Co. bis zum Schluss durchgezogen. Die Offense scheint nun ihren Rhythmus gefunden zu haben, was auch an der O-Line liegt, die ihrem QB Zeit verschafft. Zudem ist das Playcalling nicht mehr so wild, sondern deutlich mehr nach Plan als noch 2024 unter Grubb.
Und defensiv sind die Seahawks ohnehin bärenstark aufgestellt! Das zeigte sich auch gegen die Saints, die selbst gegen die Reservisten sowie eine Startformation, die in der Secondary ohne Witherspoon, Emmanwori und Love agieren musste, nur 13 Punkte erzielten. Dazu hatte auch der Erzfeind-Spieler der Seahawks, Saints-RB Alvin Kamara, gegen die Defense der Seahawks keine Chance. Wenn die Seahawks in allen drei Phasen des Spiels konstant solche Leistungen abrufen können, dann werden sie nicht nur für die Rivalen in der NFC West, sondern für die gesamte Liga ein Problem sein.
Ausblick: In Week 4 gastieren die Seahawks am 26. September 2025 um 2.15 Uhr bei den Arizona Cardinals.












