Recap: Regular Season 2025 (Week 2) – Seahawks @ Steelers

Regular Season 2025 Seattle Seahawks Pittsburgh Steelers Week 2 Recap

Week 1 der NFL Season 2025 haben sich alle 12s wohl ganz anders vorgestellt. Nach einer Niederlage vor heimischem Publikum gegen den Erzrivalen aus San Francisco kam es für die Seattle Seahawks im frühen Sonntags-Slot von Week 2 zu einem Duell mit den Pittsburgh Steelers. Für Neu-OC Klint Kubiak und die gesamte Offense hieß es dabei im neuen System weiter zusammen zu wachsen und sich einzuspielen. Für die Defense unter Head Coach Mike Macdonald auf der anderen Seite galt es die Fehler der Vorwoche auszumerzen.

Bei dieser Aufgabe wartete vor allem ein alter Bekannter auf der gegnerischen Seite: WR DK Metcalf lief in seinem zweiten Spiel für seine neue Franchise auf und das ausgerechnet gegen sein langjähriges Team aus Seattle. DK war allerdings nicht der einzige bekannte Neuzugang auf Seite der Steelers. Neben ihm wurden vor allem auch Veteran-QB Aaron Rodgers (der Russell Wilson ersetzen sollte) und Star-CB Jalen Ramsey verpflichtet. Daher lag auch die Frage nahe: welcher Quarterback kann sein neues Team zum Sieg führen?

Die Ausgangslage:

Nach einem Last-Minute Sieg in Woche 1 empfingen die Steelers ihre Gegner aus Seattle mit viel Selbstvertrauen. Vor allem die Offense unter ihrem neuen Quarterback funktionierte für den Saisonstart überraschend gut. 34 Punkte standen am Ende zu Buche, alle 4 Touchdowns steuerte Rodgers per Pass bei. Allerdings ließ Pittsburgh gegen die New York Jets selbst 4 Touchdowns zu. Die Ausfälle von CB Joey Porter Jr. und S DesShon Elliott vor dem Spiel gegen Seattle machten es nicht gerade leichter sich defensiv zu steigern.

Ganz im Gegenzug dazu standen die Seahawks, die im ersten Spiel noch nicht überzeugen konnten und bei 0-1 standen. Eine Parallele zum Gastgeber: der Ausfall von zwei defensiven Spielern. Insbesondere die Abwesenheit von CB Devon Witherspoon (Knieverletzung) beunruhigte 12s, dazu kam Rookie-Safety Nick Emmanwori, der sich früh in Woche 1 verletzt hatte. In Anbetracht der Probleme der Vorwoche galt es abzuwarten, ob eine geschwächte Secondary die Passing-Offense der Steelers stoppen kann.

Das Spiel:

Traumstart für die Seahawks! Darnold führte seine Offense mit mehreren Pässen über das Feld und schließlich gelang Seattle nach 22 Spielen das erste Mal wieder ein Touchdown im Opening Drive. Und das durch Rookie-Wide Receiver Tory Horton bei seinem ersten NFL-Catch. Die Steelers antworteten prompt, die Seahawks Defense stoppte die Hausherren aber rechtzeitig und so blieb es beim Field Goal. Allerdings benötigte es nur ein Play, um die Steelers Offense wieder aufs Feld zu bringen: Darnold verschätze sich bei seinem Pass und warf ihn Ramsey direkt an der Mittelinie in die Arme. Die Defense konnte den Schaden aber wieder begrenzen und hielt die Steelers erneut bei einem Field Goal.

Im 2. Quarter gelang Seattle erneut ein längerer Drive, ein verschossenes 37 Yard-Field Goal verhinderte aber, dass die Leistung belohnt wurde. Danach hatten wieder beide Defenses die Überhand: Punt Steelers – Punt Seahawks – Punt Steelers. Doch dann traf es die Seahawks noch unglücklicher: bei 4th&1 ließ Macdonald dafür gehen, allerdings landete der Ball nach einem missglückten Pass in den Händen von LB Nick Herbig, der ihn an die Redzone von Seattle retournierte. Diese Chance nutzte Rodgers und warf den Touchdown auf DK und im Anschluss sogar zur 2-Point Conversion auf TE Darnell Washington. Seattle konnte nicht mehr scoren und es ging mit 14:14 in die Halbzeit.

Nach einem erfolglosen Drive der Steelers konnte die Seahawks auch gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Touchdown erzielen, diesmal auf TE AJ Barner. Die Steelers schlugen im folgenden ersten offensiven Play sofort in Person von RB Jaylen Warren mit 65 Yards Raumgewinn zurück. Doch in der Endzone konnte Seahawks-CB Derion Kendrick nach Verwirrungen in der Endzone den Ball abfangen.

Nach Punts im 3. Viertel startete das 4. mit einem erfolgreichen Field Goal für die Seahawks. Und dann kam etwas für alle Special Teams und Regelliebhaber: Steelers Rookie-RB Kaleb Johnson ließ den Kick-Off (nachdem er den Ball berührt hatte) unbeeindruckt in die Endzone rollen. Seattles-RB George Holani war aber hellwach und warf sich auf den Ball und erzielte auf diesem Weg einen Touchdown für die Seahawks! Die Steelers kamen mit einem Field Goal nochmal auf 7 Punkte heran, doch Seattle trug den Ball abermals übers Feld und RB Ken Walker belohnte den Drive mit einem Touchdown. Jegliche Hoffnungen der Steelers beendete S Coby Bryant mit einer Interception und besiegelte damit den 31:17-Auswärtssieg der Seahawks.

Die Highlights:

WR Tory Horton Jr. machte schon in der Preseason auf sich aufmerksam und konnte den Hype bereits in seinem zweiten Spiel mit einem Touchdown bestätigen.

So wie die erste Halbzeit begann startete auch die zweite. Diesmal mit einem Touchdown auf AJ Barner, der den Pass trotz Traffic sicher fing und festhielt.

Eine der spielentscheidenden Szenen: in der Endzone gelang Seahawks Neuzugung Derion Kendrick eine Interception. So konnten fast schon sicher geglaubtete Punkte noch verhindert werden.

Special Teams matter! George Holani konnte den Ball hellwach nach einem Kickoff in der Steelers Endzone recovern und so einen Touchdown für die Seahawks erzielen.

Walker kann es doch noch! Mit seinem Touchdown spät im 4. Viertel brachte er die Seahawks mit zwei Scores in Führung.

Das Wichtigste:

  • DT Byron Murphy: stellvertretend für die gesamte Seahawks Defense. Nach seiner ruhigen Rookie Saison konnte der ehemalige First Round Pick auf sich aufmerksam machen und war das ganze Spiel über auffällig. Am Ende stehen 1,5 Sacks, 1 Tackle for Loss und 5 Tackles.
  • RB Kenneth Walker: nach viel Kritik in der Vorwoche kam Walker deutlich stärker zurück. Das zeigen auch die Stats: 105 Rushing Yards bei einem Durchschnitt von 8,1 Yards pro Lauf. Am Ende konnte er seine Leistung noch mit einem Touchdown krönen.
  • WR Cooper Kupp: JSN ist und bleibt die Lieblingsanspielstation von Sam Darnold. Kupp zeigte aber seine erste starke Leistung im Jersey der Seahawks und konnte 7 Pässe für 90 Yards fangen.
  • C Jalen Sundell verletzte sich im vierten Quarter und verließ das Spielfeld direkt in Richtung Kabine. Head Coach Mike Macdonald sagte nach dem Spiel, dass es sich nur um Krämpfe handele und es keine weiteren Verletzungen gäbe.
  • „What’s the big difference between Week 1 and Week 2? We said we need to make a big jump, which I feel like we did.“ Seahawks Head Coach Mike Macdonald über den Unterschied zu Woche 1.

Das Fazit:

Das war wieder ein Auf und Ab der Gefühle. Am Ende steht ein relativ deutlicher Sieg, der lange aber so nicht absehbar war. Vor allem deshalb, weil wieder einige eigene Fehler der Seahawks dabei waren, wie ein verschossenes Field Goal aus 36 Yards und eine Interception bei 4th&1 die bis an die eigene Endzone getragen wurde. Wobei bei jener Interception auch das Playcalling hinterfragt werden darf. Dennoch waren die Seahawks imstande die Fehler hinter sich zu lassen und schlussendlich die Fehler der Steelers auszunutzen, wie etwa beim kuriosen Kickoff-Touchdown durch Holani.

Allgemein wirkte die Offensive eingespielter und ausgeglichener. Darnold suchte nicht mehr nur JSN, sondern involvierte insbesondere auch Kupp und das Laufspiel war zumindest wenn Walker am Ball war wesentlich erfolgreicher als in der Vorwoche. Auffällig ist allerdings, dass Zach Charbonnet beinahe gar nichts gelang: lediglich 10 Yards bei 15 Läufen. Das Laufspiel, das ein Fokuspunkt und eine Stärke der Offense sein sollte, hat also weiterhin viel Optimierungsbedarf. Und auch die Pass Protection sah zeitweise noch sehr unabgestimmt aus und tat sich insbesondere mit Blitzes sehr schwer.

Beeindruckend war schlussendlich die disziplinierte Defense, die trotz des Ausfalls von Spoon die Steelers bei nur 17 Punkten und einem Touchdown hielt. Der Touchdown kam dabei wohlgemerkt nach einer Interception bis an die 21 Yard Linie. In einer hart umkämpften NFC-West war das ein unglaublich wichtiger Sieg, der optimistisch stimmen darf. Und wenn sich das Team von Woche zu Woche derart steigern kann, sind die Startschwierigkeiten verkraftbar.

Ausblick: In Week 3 empfangen die Seahawks am 21. September um 22:05 Uhr die New Orleans Saints.