Recap: Regular Season 2025 (Week 12) – Seahawks @ Titans

JSN fängt einen Ball gegen die Titans

In Week 12 trafen die Seattle Seahawks am frühen Sonntagabend auswärts auf die Tennessee Titans. Nach der bitteren Niederlage aus der Vorwoche gegen die Los Angeles Rams sollte es im Nissan Stadium wieder zurück in die Erfolgsspur gehen. Vor der Partie war klar, dass Seahawks-Cheftrainer mit QB Sam Darnold vor allem nur über sich selbst stolpern könnten.

Auf der anderen Seite standen nämlich sehr Personal angeschlagene Titans rund um QB Cam Ward. Es sollte dennoch drauf ankommen, dass die Seahawks-Offense die Fehler aus der Vorwoche vermeidet. Damit die Titans-Defense um Jeffrey Simmons, Sebastian Joseph-Day und T´Vondre Sweat nicht in Fahrt kommt.

Die Ausgangslage:

Wie bereits eingangs erwähnt konnten sich die 7:3 Seahawks bei den 1:9 stehenden Titans vor allem nur selbst ein Bein stellen. Denn während Seattle auf Rang 2 in der NFC-West steht, befinden sich die Titans auf dem letzten Rang der AFC-South und haben auch über beide Divisions hinweg die schlechteste Bilanz der NFL. Die Seahawks verloren vergangene Woche auch aufgrund zu vieler Fehler in der Offense mit 21:19 gegen die Los Angeles Rams. Die Titans haben seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Ihr einziger Saisonsieg gegen Seattles Division-Rivalen aus Arizona kam sehr glücklich zustande. Für die Seahawks wäre ein Sieg wichtig, um den Abstand auf die 49ers zu verteidigen.

Das Spiel:

Die stark ausgedünnte Tennessee-Offense zeigte einen soliden ersten Drive und spielte sich bis kurz vor die Endzone. Dort schaffte es die Seahawks-Defense den Drive zu stoppen. Dennoch erzielten die Hausherren die ersten drei Punkte des Spiels. Die Seahawks antworteten mit einem stockenden Drive, welcher ebenfalls in einem Field Goal mündete. So ging ein Lowscoring erstes Quarter zu Ende in denen sich gerade die Seahawks noch extrem schwertaten. Im zweiten Quarter kam die Seahawks-Defense besser ins Spiel und stoppte die Titans-Offense schnell. Auch die Offense der Seahawks kam ins Spiel und so feuerte Darnold einen Pass auf Jaxon Smith-Njigba, welchen JSN für einen 63-Yard Touchdown nach Hause lief.

Die Titans konnten sich von diesem Drive nicht wirklich erholen. Denn es folgte als Antwort auf den Touchdown ein schnelles Three&Out. Das lag auch an dem aggressiven Druck der Seahawks-Defense beim 3rd Down. Mike MacDonald zeigte dort seine gesamte Defensive Klasse. Aus der darauffolgenden guten Fieldposition konnten die Seahawks leider nur ein Field Goal rausholen. Danach forcierte die Defense ein Turnover on Downs und verschaffte Sam Darnold die Möglichkeit vor der Pause noch einmal Punkte nach zu legen. Diese schafften keinen Touchdown aber Jason Myers erzielte sein drittes Field Goal des Tages zum 16:3 Halbzeitstand.

Auch die zweite Halbzeit startete direkt mit einem weiteren JSN Touchdown, nachdem dieser im ersten Play der zweiten Halbzeit einen 56-Yard Pass gefangen hatte. Die Titans brauchten einen zweiten Drive um sich anzumelden. Das dafür sehenswert mit einem Punt-Return Touchdown über 90 Yards. Doch die Seahawks ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und konterten Wiederrum mit einem souveränen Drive, welcher in einem 5-Yard Rushing Touchdown von Zak Charbonnet endete. Die Titans gaben sich nicht auf und verkürzten ebenfalls nochmal durch einen 6-Yard Cam Ward Touchdown-Run. Durch einen Turnover on Downs der Seahawks hatten die Titans die Möglichkeit nochmal richtig ranzukommen. Mit 43 Sekunden auf der Uhr schafften die Titans tatsächlich noch einen Touchdown durch Chimere Dike. Der anschließende Onside Kick landete aber bei den Seahawks, sodass die Partie mit 30:24 zu Ende ging.

Die Highlights:

Der erste Touchdown des Spiels kam von niemandem geringeren als JSN. Dieser zeigte in dem Play mal wieder seine gesamte Klasse.

Nach einem 56-Yard Catch belohnte sich JSN mit seinem zweiten Touchdown. Kurz darauf knackte er auch noch einen weiteren Franchise-Rekord.

Auch die Seahawks-Defense rund um das Brain Mike MacDonald fand ab dem zweiten Quarter endlich ins Spiel.

Das Wichtigste:

  • Seahawks-Guard Grey Zabel (Bsp.: Seahawks-QB Sam Darnold): Die erste Überraschung gab es bereits vor der Partie, als sich der angeschlagene Guard Grey Zabel auf dem Active Roster befand. Er wurde auch nicht nur ab und zu ins Spiel gebracht, sondern machte die meisten Snaps mit. Damit hatten vorher wohl die wenigsten gerechnet.
  • Seahawks-Wide Receiver Jaxon Smith-Njigba: Durch ein weiteres brutal starkes Spiel schaffte JSN nicht nur x Touchdowns zu erzielen, sondern er knackte auch den Single Season Receiving Yards Record von DK Metcalf aus 2020 (1.303 Yards). JSN steht jetzt bei 1.313 Yards diese Saison.
  • Titans-Safety Kevin Winston Jr.: Der Safety der Titans machte in diesem Spiel zehn Tackles, davon sechs Solo-Tackles. Das ist genauso viel wie er in der gesamten Saison zuvor hatte. Er war auch mit einer der Hauptgründe wieso sich die Seahawks-Offense zeitweise echt schwertat.
  • Chazz Surratt verletzte sich beim Kickoff Return am Knöchel und musste behandelt werden.
  • Georga Holani verletzte sich im Spiel am Oberschenkel und humpelte selbst vom Platz.
  • Ty Okada verletzte sich im Spiel am Oblique und musste lange behandelt werden/humpelte selbst vom Platz. Head Coach Mike Macdonald sagte nach dem Spiel, das Spieler Okada wahrscheinlich ein Oblique hat.
  • Headcoach Mike Macdonald wusste diesen Sieg auf der Pressekonferenz auch richtig einzuordnen. „It was a good win. The Titans lay extremely hard and they Quarterback played a good game. (…). In this League you don´t play records you play teams and they were really talented“, sagt er. Auch Linebacker Drake Thomas war happy über den Sieg. „We ended up with the double W that is all that matters.“ Auf die Personalsituation sagt er: „Whatever number it is they are ready to go for their moment.“ Auch Macdonald lobte den gesamten Kader. „Everyone had earned the opportunity to play for us.“

Das Fazit:

Festzuhalten bleibt, dass das im ersten Quarter definitiv zu wenig von den Seahawks war. Gerade zu Beginn des Spiels hatte man enorme Probleme, die vermeintlich schwache Titans-Offense zu stoppen. Die Seahawks-Defense schaffte es  kaum Druck auf Titans-QB Cam Ward aufzubauen. Mit Anfang des zweiten Quarters schien der Schalter aber umgelegt worden zu sein und die Seahawks fanden sowohl mit der Offense als auch der Defense ins Spiel und dominierten die Titans. Doch ab Mitte des dritten Quarters ließ die Mannschaft von Mike MacDonald wieder nach und die Titans kamen nochmal heran.

So wurde es ein enger 30:24 Auswärtssieg. Für einen späteren Playoff-Spot war dieser Sieg definitiv hilfreich, weil gerade diese Spiele einen gerne mal aus dem Rhythmus werfen können. Außerdem verteidigt man mit dem Erfolg den zweiten Platz in der NFC-West vor den San Francisco 49ers. Dennoch muss für das Spiel bei den Minnesota Vikings eine deutlich konstantere Leistung her, weil es sonst dort eng werden dürfte. Also alles in allem wären die Stolper Titanen tatsächlich fast zum Stolperstein geworden. Dennoch konnte man auch an einigen Stellen Lichtblicke sehen. Sam Darnold und JSN zeigten zum Beispiel in Kombination ein gutes Spiel und gerade Darnold schien sich von seinem Auftritt vergangene Woche gut erholt zu haben. Auch die Seahawks-Defense spielte über weite Strecken souverän. Dennoch merkte man vor allem dort und in den Special Teams die vielen verletzten Spieler, weil es einige Male doch zu leicht für die Titans war durch zu kommen.

Ausblick: In Week 13 empfangen die Seahawks am 30. November 2025 um 22.05 Uhr die Minnesota Vikings.