Preview: Regular Season 2023 (Week 11) – Seattle Seahawks @ Los Angeles Rams

Regular Season 2023 Los Angeles Rams Seattle Seahawks Week 11 Preview

Who`s House? Nachdem die Seattle Seahawks im letzten Jahr gleich zwei Mal im SoFi Stadium erfolgreich waren, (Rams und Chargers) unternimmt das Team vom Puget Sound am Sonntag einen neuen Versuch, den Divisions – Rivalen zu schlagen. Nach der durchaus überraschenden Heimpleite am ersten Spieltag der neuen Saison wird dieser auch dringend benötigt; Stichwort: mögliches Patt in der NFC West und dem direkten Vergleich. Die Los Angeles Rams stehen mit einem Record von 3-6 Siegen bereits mit dem Rücken zur Wand. Soll es noch eine Chance geben, die Wildcard zu erreichen, werden dringend Siege benötigt.

Und das wird auch keine allzu leichte Übung sein für die Hawks. Die L.A. Rams kommen frisch aus der Bye – Week und können relativ entspannt in dieses Spiel starten. Dabei war noch offen, ob der zuletzt ausgefallene QB der Rams, Matthew Stafford (Daumenverletzung) spielen kann. Sollte er ausfallen, steht mit dem frisch verpflichteten QB Carson Wentz ein Back – up parat. Auf Seiten der Seattle Seahawks darf man sich wieder auf die gewohnte Achterbahnfahrt freuen. Nach der schweren Geburt im Heimspiel gegen die Washington Commanders hat gerade die Offensive lichte, wie dunkle Momente und die Diskussion um Shane Waldron`s Offensive wird zur Gretchenfrage: Wie hältst du es mit Geno Smith?

Das Spiel:

  • Kickoff: Sonntag, 19. November 2023, 22.25 MEZ
  • Austragungsort: SoFi Stadium, Inglewood, CA (Freiluft/Dome)
  • Wettervorhersage: 21 Grad Celsius, teilweise bewölkt
  • Schiedsrichter: Carl Cheffers
  • Empfang: NFL GamePass, RTL
  • Wettprognose: Seahawks -148, Draftkings
  • Hashtag: #SEAvsLAR

Der Injury Report:

Zumindest ins Training eingestiegen ist OT Abraham Lucas nach seiner Verletzung zu Beginn dieser Woche. Ob es zum Einsatz in Los Angeles reicht, werden die Eindrücke im Training zeigen. Der zuletzt ausgefallene G Anthony Bradford nahm hingegen wieder am Training teil und ist eine Option für das Spiel am Sonntag.

Die Gastgeber aus Los Angeles können aller Voraussicht nach mit QB Matthew Stafford planen. Seine Verletzung am Daumen scheint überwunden und es wird erwartet, dass dieser spielt.

Die Matchups:

Seahawks Secondary vs WR Puka Nacua: Noch vor der Saison waren die Meisten überzeugt, die Seahawks am Ehesten über den Lauf zu schlagen. Kein Wunder, nach den Leistungen aus der vergangenen Saison. Das Prunkstück wähnte man in der Passverteidigung um den Erstrundenpick Devon Witherspoon. Doch bislang ließ man über die Luft bereits 2.145 Yards zu (Rang 17 in der NFL). Das Prunkstück auf Seiten der Gastgeber aus Los Angeles ist, wenig verwunderlich, das Receiver Corps um Rookie WR Puka Nacua. Dieser schaffte es in neun Spielen bereits auf 827 Yards und immerhin zwei Touchdowns und somit mehr als die Kollegen WR Tutu Atwell und WR Cooper Kupp zusammen! (Obgleich Kupp bislang erst fünf Spiele absolvierte). Das Offensivspiel der Rams zeigt sich ohnehin eher passlastig. Logisch, wenn man QB Matthew Stafford in seinen Reihen weiß – wobei: auch Stafford kommt trotz acht Touchdowns bereits auf sieben Interceptions, dafür 2070 Passing Yards.

Seattle OL vs. DL Aaron Donald: C Evan Brown ist mit acht Einsätzen bereits der Vielspieler in der Offensive Line der Seahawks. Durch die vielen Verletzungen und Rotationen leidet gewissermaßen die Routine und damit ein Einspielen dieser Einheit. Möglich, dass OL Abe Lucas zurückkehrt und für Verstärkung sorgt. Diese wird auch bitter benötigt, denn mit DL Aaron Donald kommt der personifizierte Alptraum der Seahawks zu Tage. 5,5 Sacks und 19 Tackles sind zwar für Donald eher durchschnittliche Zahlen, doch den Divisions – Rivalen aus dem Nordwesten kennt kaum einer so gut, wie der aus Pennsylvania stammende Donald. Auf die OL Charles Cross, Stone Forsythe oder vielleicht eben auch Abe Lucas kommt also ordentlich Arbeit zu. Helfen kann dabei sicher auch Veteran Jason Peters: dieser ließ gegen die Commanders in 35 Snaps nur einen Dropback zu.

RB Kenneth Walker vs. LA Rushing Defense: Die jüngst ausgegeben Devise, den Ball mehr zu laufen und das Laufspiel zu etablieren, muss eben auch RB Kenneth Walker verinnerlichen. Auch wenn zuletzt RB Zach Charbonnet für Entlastung sorgte, liegt die Last weiter auf Walker. 595 Yards, sechs Touchdowns und ganze 145 Carries. Was sich zunächst passabel liest, wird in der Detail Betrachtung marginalisiert: 63 Yards, davon der längste Lauf für 13 Yards. Das Laufspiel der Hawks liegt somit im unteren Drittel der Liga und ist ausbaufähig.

Der X-Faktor: Believe in G (eno)

An der Offensive und deren Leistung in den jüngsten Auftritten scheiden sich die Geister. HC Pete Carroll sah nach eigenen Aussagen im Spiel gegen Washington einen „perfekten“ Geno Smith, andere hingegen monieren die mangelnde Flexibilität von Offensiv Koordinator Shane Waldron, sowie nicht zu Ende gelaufene Routen, schlampige Pässe oder unnötige Flaggen. Wie dem auch sei: QB Geno Smith geht auch in schwierigen Zeiten voran, nimmt Verantwortung auf sich und führt sein Team an. Sei es als Game Manager oder eben als derjenige, an dem sich ein Team aufrichten kann. Findet Geno Smith zur Form aus den ersten vier Spielen zurück, ist die Diskussion um seine Leistung schnell beendet.

  • Spieler des Spiels: RB Kenneth Walker III. Wenn der quirlige Runningback abseits des Schemes laufen darf und dabei seinen Instinkten folgen kann, so scheint er gefährlicher. Der Gegner aus Kalifornien könnte ihm dabei in die Karten spielen, denn die Rams ließen bereits 1.105 Yards über den Lauf zu. Walker`s Form hingegen sollte nach dem jüngsten Spiel gegen die Commanders ansteigen und auch die Tight Ends blocken für das eigene Laufspiel vermehrt, worunter natürlich deren offensive Produktion leidet. Head Coach Pete Carroll hingegen wird kaum müde zu betonen, dass der Lauf verbessert werden muss. Unterstützung kam zuletzt auch von RB Zach Charbonnet und seinen starken vier Läufen durch die Mitte im Spiel gegen die Commanders und brachte damit etwas Abwechslung und Vielseitigkeit ins Laufspiel mit ein.
  • Statistik des Spiels: Leichter Vorteil für das Team aus dem pazifischen Nordwesten. In der Gesamtbilanz führen die Seahawks mit 27 zu 25 Siegen; ein Unentschieden war bislang nicht dabei, dafür aber zwei Playoff Spiele. An das letzte Wildcard Spiel haben die Hawks hingegen keine allzu guten Erinnerungen, denn dieses wurde zuhause im Jahre 2021 mit 20:30 verloren.
  • Anekdote des Spiels: Unglücksfaktor Bobby Wagner: die letzten sechs Spiele verlor das jeweilige Team, in dem LB Bobby Wagner spielte! Gut für die Seahawks, dass der Linebacker bekanntlich die letzte Saison in Kalifornien spielte.

Der Hype-Faktor: Franchise Record – Boye!

Sieben Spiele in Folge mit je mindestens einem Sack! Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht, als der Pass Rush der Seahawks eher einer zahnlosen Möwe glich? Nebenher half er seinen Farben auch noch mit fünf Tackles und einem verteidigten Pass. Und auch im kommenden Matchup gegen QB Matthew Stafford (oder eben Carson Wentz) wird sein Können benötigt werden. Im Hinspiel durfte Stafford insbesondere in Hälfte zwei fast ungestört agieren. Bekommt der Quarterback der Rams allerdings den Druck der Seahawks zu spüren, werden es seine WR Puka Nacua, Tutu Atwell oder eben auch Cooper Kupp schwerer haben.

Das Fazit:

Direkte Duelle mit den Rivalen aus der eigenen Division sind vor allem Eines: intensiv. Man kennt sich, die Stärken und Schwächen der Teams sind vor allem den Head Coaches bestens bekannt. Auf Seiten der Rams ist hier natürlich mit Sean McVay ein Trainer am Start, der die Schwachpunkte seines Gegenübers eiskalt zu nutzen weiß. Natürlich wird ein Sieg benötigt, doch die Buchmacher, wie auch die Experten von ESPN sehen die Rams mit einer Wahrscheinlichkeit von 55,1% vorne. Sollte QB Matthew Stafford schmerzfrei agieren können und erneut seine WR so offen finden wie zuletzt, könnte es für die anfällige Passverteidigung aus Seattle eng werden.

Prognose: Die Seattle Seahawks verlieren auswärts mit 17:23.