Eine Woche nach dem High Scoring Game gegen die New Orleans Saints, gewinnen die Seattle Seahawks 19:9 gegen die Arizona Cardinals im heimischen Lumen Field. Das Spiel wurde dabei sehr vom Laufspiel beider Mannschaften und vom Pass Rush defensiv getragen. Am Ende ein sehr gutes und verdientes Ergebnis für die Seattle Seahawks, die letzte Woche noch 39 Punkte zuließen und dies nicht auf sich sitzen gelassen haben. Erfreulich dabei ist, dass die Rookies der Seattle Seahawks weiterhin großen Einfluss auf das Spiel nehmen können.

Das Spiel hatte vorher schon Anlass zur Freude. Shaun Alexander, seines Zeichens ehemaliger Running Back der Seahawks, wurde in den Ring of Honor aufgenommen. 9429 Yards und 112 Touchdowns stehen bei ihm in seiner Karriere zu Buche und halfen ihm sicherlich siegessicher die 12s Flagge vor dem Spiel zu hissen. Die Vorzeichen beim Team der Seahawks könnten dabei nicht verschiedener sein. Offensiv lief es bisher immer gut, was von der Defensive nicht behauptet werden konnte. Allerdings hatten die Trainer hier wohl die richtigen Worte gefunden, sodass die Spieler hungrig waren richtige Defense zu spielen. Offensiv gab es seit dem letzten Spiel das große Fragezeichen, ob das Laufspiel über Kenneth Walker dauerhaft funktionieren könnte. Dieser enttäuschte gegen die Cardinals allerdings überhaupt nicht.

Der Spielverlauf:

 

Die Hauptdarsteller:

RB Kenneth Walker: Kenneth Walker jetzt schon als die Zukunft auf der Runnning Back Position zu bezeichnen sind sicher große Vorschusslorbeeren. Allerdings zeigte er in diesem Spiel, warum er so wichtig für die Seahawks sein kann. Durch seine hervorragenden Cuts und die trotzdem vorhandene Härte in seinem Laufstil, machen ihn bei jedem Down gefährlich für die gegnerische Defense. Mit 21 Läufen und 97 erlaufenen Yards (1 Touchdown) und 2 Passfängen für 13 Yards, zeigt Kenneth Walker sehr gute Ansätze und bestätigt die Leistung aus der Vorwoche. Ihn Spieler des Spiels zu nennen, zumindest offensiv, ist sicherlich nicht ganz unangebracht.

Die Defense der Seattle Seahawks: Die Defense zählte diesmal zu den Stärken der Seattle Seahawks. Mit fünf Sacks, zwei Forced Fumbles und einer Interception war die Defense diesmal so produktiv wie noch nie diese Saison. Dies lag daran, dass einige Spieler konstant Leistungen brachten und nicht negativ aufgefallen sind. Hervorzuheben ist sicherlich der Pass Rush und die Laufverteidigung, die in dieser Kombination auch nur funktionieren können. Leichte Adjustments unter der Woche scheinen also erstmal in die richtige Richtung zu gehen. Sicherlich wird es hier spannend sein, wie die Defense gegen die LA Chargers aussieht.

QB Kyler Murray: 222 Passing Yards und 100 Rushing Yards reichen am Ende nicht um die Seattle Seahawks zu schlagen. Eine grandiose Einzelleistung wenn nicht auf die einzelnen Situationen geschaut werden würde. Natürlich hat Kyler Murray durch seine Athletik Plays verlängert und anhand seiner Rushing Yards auch einige First Downs und mehr erlaufen, jedoch übersah er einige offene Receiver und kann daher mit dieser Leistung nicht wirklich überzeugen. Natürlich muss man hier auch klar erwähnen, dass der wirkliche Nr.1 Receiver in DeAndre Hopkins in der bisherigen Saison ausgefallen ist.

Die Nebendarsteller:

Ehrenvolle Erwähnung: Da bei den Hauptdarstellern schon die gesamte Defense der Seattle Seahawks erwähnt wird, werden hier nochmal einzeln CB Tariq Woolen, CB Coby Bryant und DE Poona Ford aufgezählt. Woolen zieht mit vier Interceptions mit Richard Sherman gleich, der ebenfalls in seinem Rookie Jahr vier Interceptions fangen konnte und die Saison ist dabei noch lange nicht zu Ende. Bryant ist mittlerweile bei vier Forced Fumbles angekommen, was als Nickel Cornerback Vergleiche zu anderen Seahawks Größen zulässt. Poona Ford zeigt endlich, was er für einen Einfluss haben kann als Pass Rusher, da er beispielsweise eigenhändig einen Drive im vierten Quarter der Cardinals beendet hatte.

Stets bemüht: TE Noah Fant hatte einige Plays in denen er sich auszeichnen konnte. Es gab aber auch einige Plays in denen er die Seahawks First Downs gekostet hat. Ein Beispiel hierfür ist sein Stiff Arm Versuch anstatt zum First Down zu rennen, was in einem Punt resultierte. Zusätzlich fiel der schwache Block für den Lauf der Seahawks an der Goalline der Cardinals auf, den er verpasste, was in einem Field Goal mündete. Den Drop im 2 Minute Drive gegen LB Isaiah Simmons kann passieren und als Receiving Leader dieses Spiels, mit sieben Catches bei 45 Yards, kann schnell drüber hinweg gesehen werden.

Meh: Die Offensive Lines auf beiden Seiten hatten starke Probleme gegen den Pass Rush. Die Rookie Tackle der Seahawks hatten besonders Probleme. Namentlich fiel hier immer OT Abraham Lucas auf der konsequent von J.J. Watt und den OLB der Arizona Cardinals bearbeitet wurde. Egal ob schnelle Moves oder aber der Bull Rush, Lucas hatte heute einige Problem in der Protection, sowie die Offensive Lines beider Mannschaften generell. Das Punt Team der Seahawks fällt besonders seit dem letzten Spiel auf. Diesen Spieltag sah das ähnlich aus, als Punter Michael Dickson ungeblockt einen Special Teams Spieler der Cardinals auf sich zulaufen sah und dabei den Ball verlor, was zum Touchdown der Cardinals führte.

Die Highlights:

Die Seahawks Rookies zeigen wie es richtig geht! Geniale Zusammenarbeit beim Fumble.

Was sich das Special Team der Seahawks hier gedacht hat, weiß niemand.

Der Touchdown Lauf von Rookie RB Kenneth Walker mit unglaublichen Cuts.

Die Randnotizen:

Die Verletzten:

Zum Ende des ersten Viertels wurde Guard Justin Pugh ausgewechselt, da er Probleme am Knie hat. Wide Receiver Marquise Brown wurde ebenfalls nicht mehr ins Spiel gebracht und wurde nach dem Spiel mit einem Walking Boot unterstützt. Die Seattle Seahawks sind dabei verletzungsfrei durch das Spiel gekommen.

Das Zitat:

„Stop the run so we can have some fun“ kommentierte OLB Uchenna Nwosu genau, wie die Seattle Seahawks den Pass Rush zum Laufen brachten. Wichtig war es den Run, der in den letzten Spieltagen überhaupt nicht gut verteidigt wurde, zu stoppen und so mehr Druck auf Kyler Murray ausüben zu können.

Der Tweet:

Mehr ist nicht zu sagen. Nach dem hoffnungsvollen Spiel gegen die Saints, lieferte Kenneth Walker auch in diesem Spiel ab und es ist klar wem die Zukunft gehört.

Das Fazit:

Die Seattle Seahawks stehen nun 3-3 in der NFC West. Mit einem Sieg, gerade nach den letzten Wochen, hatte wohl kaum jemand gerechnet. Die Defensive, welche heute nur 9 Punkte zugelassen hat, war zwar immer noch wacklig auf den Beinen, wurde aber durch grandiose Einzelleistungen perfekt kaschiert. Offensiv lief gerade im Passing Game relativ wenig, sodass die Receiver mit Ausnahme der Tight Ends und erfreulicherweise WR Dee Eskridge kaum zur Geltung kamen. Dafür liefen QB Geno Smith und Rookie RB Kenneth Walker mit grandiosen Laufleistungen auf. Sicherlich ist es auch der Leistung der Arizona Cardinals zu verdanken, dass die Seahawks dann doch am Ende Defensiv besser aussahen als letzte Woche, jedoch kann dies ein Hoffnungsschimmer für die nächsten Spiele sein.

Das Team macht offensiv kaum Fehler und QB Geno Smith besticht von Woche zu Woche mit guten Leistungen. Mit Hinblick auf die eigene Division kann dies durchaus positiv sein, da die 49ers und Rams auch „nur“ 3-3 stehen. Wichtig ist es an dieser Leistung anzuknüpfen und defensiv einen klaren Kopf zu behalten um auch gegen bessere Teams weniger Punkte zuzulassen.

Ausblick: In Week 7 gastieren die Seahawks am 23.10. um 22.25 Uhr (deutscher Zeit) in Los Angeles bei den Chargers im SoFi Stadium.