NFC West: Vorschau⁴ 2017 (Block 1)

Rivalität in der NFL kann etwas großartiges sein. Sie gibt Spielen einen besonderen Reiz, macht aus auf dem Papier klaren Angelegenheiten enge Abwehrschlachten, macht aus belanglosen Begegnungen hitzige Aufeinandertreffen. In der NFC West haben wir Spiele dieser Art in den vergangenen Jahren vielfach erleben dürfen. Wir, das sind deutsche Fangruppierungen der Arizona Cardinals, Los Angeles Rams, San Francisco 49ers und Seattle Seahawks. Für eine gemeinsame Saisonvorschau haben wir die Rivalität beiseite gelassen und gemeinsam die wichtigsten Fragen zu unseren Lieblingsteams beantwortet. Das Ergebnis lest Ihr aufgeteilt in drei Blöcke auf unseren Plattformen. Und keine Sorge, zu den NFC-West-Duellen haben wir dann sicher wieder den ein oder anderen Spruch auf Lager. Fair in der Sache und frech in der Formulierung. In diesem Sinne: Möge das beste Team gewinnen!

Block 1:

1) Welche drei Headlines gebt ihr der Offseason eures Teams?

Bounce-Back Season?: 
Die Cardinals gingen mit grosser Zuversicht in die letzte Saison und wurden als ernsthafter Super Bowl Kandidat gehandelt. Aber dann kam alles ganz anders, von Anfang an war Sand im Getriebe und man konnte den hohen Erwartungen nie gerecht werden.
Nun stellt sich die Frage, ob man 2017 an die ersten drei Saisons unter Bruce Arians und Steve Keim anknüpfen kann, wo man 10, 11 und 13 Siege erreichte, oder ob man erneut im Mittelfeld der Liga herumdümpelt.
Vom Potenzial her darf man ersteres erwarten, denn selbst in der enttäuschenden letzten Saison war man offensiv (9. YDS/G) sowie defensiv (2. YDS/G) in den Top 10.

Dernière?: 
Bereits nach der letzten Saison stellten sich viele die Frage, ob Coach Arians, QB Palmer und WR Fitzgerald dieses Jahr für die Cardinals coachen/spielen werden. Zumindest für 2017 sind alle drei am Start. Arians ist gesund, Palmer und Fitzgerald voller Tatendrang und ganz so seriös haben sie gemäss eigener Aussage auch nicht ans Aufhören gedacht. Dass dies ihre letzte Saison sein wird, ist nach momentanem Stand der Dinge eher unwahrscheinlich.

Abgänge in der Defensive kompensierbar?: Mit DE Campbell und SS Jefferson hat man in der Free Agency zwei wichtige Starter verloren. Durch vorausschauendes Handeln hat man aber junge Talente im Kader, die Campbells Lücke schliessen können. Selbst hat man in der Free Agency erfahrene Spieler geholt, die zumindest kurzfristig helfen können und auch im Draft hat man, anders als in vorherigen Jahren, Spieler gewählt, die eher früher als später zum Erfolg beitragen sollen. Dazu noch ein gesunder Tyrann Mathieu und man darf als Cardinals Fan optimistisch gestimmt sein was die Defensive angeht.

Eine neue Ära: Nachdem der langjährige Head Coach Jeff Fisher gefeuert wurde, standen viele große Namen als Nachfolger im Gespräch, wie Adam Gase und Ron Rivera. Am Ende machte, etwas überraschend, Sean McVay das rennen, den zu diesem Zeitpunkt nicht viele als ernsten Nachfolger sahen (er ist aktuell 31 Jahre alt). McVay, zuletzt Offensive Coordinator der Redskins, brachte mit Wade Phillips einen erfahrenen Mann für die Defense ins Boot. McVay sagte von beginn an, dass er alleine die Plays in der Offense auswählen würde, weshalb er den Quaterbacks Coach der Falcons (Matt LaFleur) als Offensive Coordinator nach LA holte. LaFleur soll mit dem neuen Quaterbacks Coach Greg Olson primär Goff helfen, sich im neuen System zurechtzufinden. McVay hat zudem intensiv versucht, dem Team eine neue Mentalität einzuprägen. Weg von der freundlichen/weichen Fisher Mentalität zur Gewinnermentalität. Nun steht das Team im Vordergrund, nicht der einzelne Spieler (Slogan: We not Me).

Draft: Ohne einen First Round Pick war der erste Draft-Tag für alle Rams Fans ein langweiliger und deprimierender Abend. Der zweite Tag des Drafts begann nicht besser, man tradete sich nach hinten (nahm nicht Wide Receiver Zay Jones) und bekam dafür einen Third Round Pick. Mit dem späten Pick in der zweiten Runde nahm man Tight End Gerald Everett und kompensierte damit den Abgang von Lance Kendricks. Mit einem Third und dem Fourth Round Pick nahm man zwei Receiver, Cooper Kupp und Josh Reynolds. Den ertradeten Third Round Pick nahm man, um auf der Safety Position den in Richtung Miami gehenden T.J. McDonald zu ersetzen. Mit den Late Round Picks verstärkte man Positionen, die in der Tiefe noch Bedarf brauchten.

Neue Veteranen und Stammspieler: Die Rams waren die letzten beiden Spielzeiten die jüngste Mannschaft der NFL. Viele behaupteten, dass es dem Team an Erfahrung fehlen würde, da kaum ein Spieler jemals Playoffs gespielt habe. Dies ist auch wahr, denn in den letzten 10 Saisons konnte man nicht einmal die Playoffs erreichen. Die Rams sind nebenbei bemerkt das Team mit den meisten Spielzeiten in Folge ohne Postseason. Nun wurden mit Connor Barwin und Kayvon Webster zwei Veteranen geholt, die dem Team direkt weiterhelfen. Einmal, weil sie Stammspielerpotenzial besitzen und einmal, weil sie in der Vergangenheit schon unter Phillips gespielt haben und sein neues System bestens kennen. In der Offense wurde die Offensive Line mit dem vielleicht besten Left Tackle der Liga, Andrew Whitworth, verstärkt. Die Receiver Position wurde mit den beiden Ex-Bills Spielern Watkins und Woods verbessert. Zudem wurden Running Back Lance Dunbar, Cornerback Nickell Robey-Coleman und Center John Sullivan neu geholt.

Neues Regime: Mit Kyle Shanahan und John Lynch haben die San Francisco 49ers einen Neuanfang auf allen Ebenen gesagt. Nachdem Trent Baalke und Chip Kelly ihre Entlassungspapiere in die Hand gedrückt bekamen, soll es nun das Duo Shanahan/Lynch richten. Shanahan war Offensive Coordinator der Falcons und führte sie bis in den Super Bowl – man erhofft sich viel in der Bay. Gern erinnert man sich an Zeiten zurück, als Vater Mike Shanahan viel Erfolg in San Francisco hatte. John Lynch ist zwar noch unerfahren, macht bislang aber gute Arbeit. Zuvor arbeitete er als TV-Experte – eine risikoreiche Verpflichtung der 49ers, die sich bislang auszahlt.

Wilde Free-Agency & überraschende Entwicklungen: Die 49ers haben mehr als 50 (!) neue Spieler im Roster – das liegt daran, dass Lynch den Kader der 49ers kräftig entrümpelt hat. Mit Colin Kaepernick (QB), Torrey Smith (WR), Tramaine Brock (CB) hat man vielen Veteranen den Laufpass gegeben, dafür wurden andere (Wunsch-)Spieler von Shanahan verpflichtet, wie QB Brian Hoyer, WR Pierre Garcon und CB K’Waun Williams. Diese sollen nun dabei helfen, die 49ers zurück zu alter Stärke zu bringen. Im Laufe der Vorbereitung wurde nun auch LB Ahmad Brooks entlassen, TE Vance McDonald tradete man erst kürzlich zu den Steelers. Die 49ers werden in diesem Jahr nicht wieder zu erkennen sein – zumindest was das Spielermaterial angeht.

Magische Draft-Nacht: Mit dem Beginn des Drafts schlug die bisherige größte Sternstunde von John Lynch. Zunächst leierte er den Bears zusätzliche Picks aus den Taschen, die sich den 2. Pick sicherten um QB Mitchell Trubisky zu picken. Die 49ers wählten ihren Wunschspieler Solomon Thomas (DT) und erhielten drei zusätzliche Picks. Doch damit nicht genug: Mit den zusätzlich erhaltenen Picks tradete man zurück in die 1. Runde und sicherte sich Reuben Foster (MLB), der als bester LB im Draft galt, und nur aufgrund seiner Verletzung gefallen war. Bislang überzeugt Foster – Lynch gefällt das. Mit WR Trent Taylor hat man einen möglichen Steal gelandet, außerdem scheint es, als hätten mit FS Lorenzo Jerome und RB Matt Breida zwei UDFA gute Chancen auf einen Roster-Spot.

Alle Jahre wieder – O-Line du fröhliche: Das Front Office hat probiert, die größte Schwachstelle der Seahawks zu beseitigen. Ob das gelungen ist, kann noch nicht beurteilt werden, doch zumindest kann den Verantwortlichen diesmal nicht vorgeworfen werden, es nicht probiert zu haben. Mit Luke Joeckel, Oday Aboushi sowie Rookie Ethan Pocic kamen drei Spieler nach Seattle, die der Offensive Line schnell weiterhelfen können – und für mehr Konkurrenzkampf sorgen. Dass die Verpflichtung von Guard T.J. Lang nicht gelang, lag daran, dass der Spieler sich bei gleich guten Angeboten für seine Heimat Detroit entschied. Joeckel, in Jacksonville nie seinem Status als 2nd-Overall Pick gerecht geworden und 2016 am Knie verletzt gewesen, sowie Aboushi, bei den Jets und Texans stets Backup, machen aus der schlechtesten O-Line noch keine gute. Aber ein gesunder Russell Wilson hat schon oft gezeigt, dass eine (unter)durchschnittliche Line ihm genügt, um die Offense zu Punkten zu führen.

Sommertheater in Seattle: Die Trade-Gerüchte um Richard Sherman sowie die angeblichen Probleme in der Kabine, die durch das Verhalten des Cornerbacks entstanden sein sollen, waren das Hauptthema der nationalen Medien. GM John Schneider heizte die Gerüchte sogar an, als er offen bestätigte, dass Angebote von interessierten Teams wahrgenommen werden. Am Ende war kein Team bereit, den geforderten Preis zu bezahlen. Und auch von schlechter Stimmung ist nicht mehr die Rede.

Verwünschter Wunschspieler: Der Draft verlief für Seahawks-Fans nach bekanntem Schema. Kein Pick in der ersten Runde, mehrfache Tauschs nach unten und das Ansammeln von Picks. In der zweiten Runde griffen die Verantwortlichen erstmals zu. Malik McDowell, DT, Michigan State leuchtete auf den Bildschirmen auf. Der Wunschspieler von Carroll und Schneider, der aber wegen eines schweren Quad-Unfalls vorerst ausfällt. Zwei andere Rookies könnten von Beginn an auflaufen: Der vielseitige Ethan Pocic (2. Runde) kämpft mit Germain Ifedi um den Job auf Right Tackle. Der große, schnelle Shaquill Griffin (3. Runde) verstärkt die Cornerback-Position, weil sich Starter DeShawn Shead Ende der vergangenen Saison am Knie verletzte.

2) An welche drei Spieler habt ihr besondere Erwartungen im Hinblick auf die kommende Saison?

Safety Tyrann Mathieu
: Verletzungen haben dem Honey Badger immer wieder zu schaffen gemacht, darunter auch zwei Kreuzbandrisse, von welchen er auch in der Folgesaison noch beeinträchtigt war.
Wenn er gesund ist, bringt er der Cardinals Defense mit seiner Vielseitigkeit, seinen Instinkten und unbändigem Willen so viel, dass es schwer in Worte zu fassen ist. Zuletzt war das 2015 der Fall, wo er ein ernsthafter Kandidat für Defensive Player of the Year war. Sieht man sich seine Offseason und auch die Einsätze in den Preseason Spielen an, scheint er wieder dort anknüpfen zu können, wo er 2015 verletzungsbedingt aufhören musste.

Defensive End Robert Nkemdiche: 
Ein sehr talentierter Spieler, den man 2016 in Runde 1 gedraftet hat, dann aber eine enttäuschende Rookie Season durchlebte, in welcher er kaum zu Spielzeit kam. Das Jahr scheint ihm aber «gut» getan zu haben, Fitness und Einstellung haben sich merklich verbessert und seine Leistungen im Camp und der Preseason waren hervorragend. Kann er auf diesem positiven Weg weitermachen, wird er ein wichtiger Baustein für die Defensive Line und Rush Defense sein.

Linebacker Karlos Dansby
: Besonders hohe Erwartungen ist vielleicht nicht die treffendste Bezeichnung bezüglich Dansby. Er ist definitiv nicht mehr der Jüngste, trotzdem schaffte er es letzte Saison noch auf 108 Tackles. Kann er ähnliches wiederholen umso besser, aber viel wichtiger sind seine Erfahrung und Führungsqualitäten. Schon nur im letzten Preseason Spiel merkte man wie Rookie LB Reddick von Dansbys Präsenz profitieren kann. Aber auch für andere eher junge Spieler wird er als «Quarterback der Defense», durch korrekte Adjustments, Anweisungen und frühzeitigem Erkennen von Plays, äusserst wertvoll sein.

Quarterback Jared Goff: Das Management und die Coaches haben Goff in der Offseason alle möglichen Waffen besorgt, damit er erfolgreich Woche für Woche Punkte auf das Scoreboard bringt. Sollte Goff hinter der erneuerten Offensive Line und dem stark verbesserten Receiving Corps scheitern, wird es extrem schwer sein, an ihm weiterhin festzuhalten. In der Preseason hat er 75% der Bälle an den Mann gebracht und sah vor allem im zweiten Preseason Spiel gegen die Raiders extrem gut aus (16/20 160YDS 1TD). Goff hat trotzdem Probleme über 20+ Yards zu werfen, auch Bälle in die Mitte des Feldes sind weiterhin Mangelware. Die Ausrede, letztes Jahr hatte er nur unerfahrene und schlechte Offensive Coaches, wird dieses Mal nicht ziehen. Es bleibt abzuwarten was er daraus macht, er hat alles was ein Quaterback braucht, um Erfolg zu haben.

Running Back Todd Gurley: Auf seine überragenden Rookie Season folgte eine schwache, durchwachsene Saison. Die Gründe für das schwache zweite Jahr sind leicht auszumachen. Gurley selbst sagte, er sehe momentan (Mitte der Saison 2016) Acht Mann in der Box. Normal hat eine Defense, wenn die kein Blitz spielt, sechs bis sieben Verteidiger in der Box. Das die Gegner der Rams nun mit Acht in der Box spielten lag am schwachen Passspiel der Rams. Die Gegner nahmen einfach einen Passverteidiger weg und stellten lieber einen Linebacker mehr auf das Feld. Das Risiko der Defense zahlte sich aus, da weder Keenum, noch Goff letzte Saison in der Lage waren tief zu werfen und die Defense zu bestrafen. Diese Saison sollte sich alles ändern. Mit Top-Receivern, die das Spiel in die Breite und Länge ziehen können, sollten die Defenses weniger Verteidiger in der Box für das Laufspiel haben. So ergeben sich mehr Lücken die Gurley dann nutzen kann. Teilweise sah man 2016 Gurley lücken verpassen und übersehen, dies darf nicht mehr passieren. Das Team braucht einen konstanten Running Back, der mit Big-Plays Goff in Richtung End-Zone bringen kann.

Linebacker Alec Ogletree: Ogletree ist das Herzstück der Defense. Er bekommt vom Defensive Coordinator die Anweisungen zu den Spielzügen und muss das Team führen. Das neue System von Phillips muss er am Besten können! Dazu kommt, das er in einem Contract-Year ist. Das heißt, dass dies sein letztes Jahr bei den Rams ist, danach ist er Free Agent. Er muss sein Bestes geben, um im nächsten Jahr einen bestmöglichen Vertrag zu bekommen. Die Rams werden ihn natürlich halten wollen, sollte er weiterhin seine gute Form beibehalten. Ogletree steht durch das neue System und dem Contract-Year gewaltig unter Druck und muss nun zeigen, dass er trotzdem auf höchstem Niveau abliefern kann.

Linebacker Reuben Foster: Die Erwartungen an einen Rookie sind gewöhnlich nicht hoch. Doch das, was Reuben Foster bislang im Trainings Camp und in den Pre-Season Spielen gezeigt hat, ist beeindruckend. Er erinnert bereits jetzt an einen jungen Patrick Willis, und es scheint, als sei seine Schulter nie verletzt gewesen. Neben NaVorro Bowman kann Foster ein ganz heißer DROY-Kandidat sein, der noch für Furore sorgen wird. Er wird als Weak-Side-LB auflaufen, und damit mehr mit Coverage-Aufgaben konfrontiert werden – doch das liegt ihm anscheinend. Foster ist eine Tackling-Maschine, und sollte bereits in seinem Rookie-Jahr einen großen Impact haben.

Running Back Carlos Hyde: Quasi umgekehrt gestaltet es sich da mit Carlos Hyde. Der Running-Back, der in sein 4. Jahr bei den 49ers kommt, hat des Öfteren seine Qualität bewiesen, muss aber Konstanz an den Tag legen. Vor allem ist eins wichtig, und zwar, dass er verletzungsfrei bleibt – denn dann gehört Hyde wohl zu den besseren RBs der Liga. Es gibt Gerüchte, die besagen, dass Hyde nicht wirklich in Shanahans Scheme passt – umso mehr muss er sich jetzt beweisen. Als Pass-Catcher machte er in der Pre-Season eine guter Figur, als Runner war das noch ausbaufähig. Man darf gespannt sein auf San Franciscos‘ #28, mit Matt Breida und Joe Williams stehen zwei Rookies in den Startlöchern, die bereit sind, seinen Spot zu übernehmen.

Safety Eric Reid: Beim ehemaligen First-Round Pick Eric Reid haben die 49ers die Option gezogen, sodass Reid in sein fünftes Jahr bei den Niners geht. An seine erste Saison, bei der er prompt in den Pro-Bowl kam, konnte er jedoch nie wieder anknüpfen. In Robert Salehs (neuer DC) 4-3 Defense könnte der Strong Safety jedoch wieder zu alter Stärke finden. Das Scheme sieht vor, dass der SS viel mehr in der Box agiert und dem Ball näher ist, als es bei üblichen Strong Safeties der Fall ist. Dies liegt Reid, und das hat er auch bereits aufblitzen lassen können – die Erwartungen sind hoch, zumal Reid endlich seinem Status als First-Rounder gerecht werden muss.

Left Tackle George Fant: Die Erwartungen an Fant waren groß in Seattle – und er schien sie in der Vorbereitungen auch zu erfüllen. Dann riss sich der Ex-Basketballer das vordere Kreuzband, die Fortschritte der vergangenen Monate sind dahin. Fant ist ein Phänomen: Vergangene Saison wurde er als Left Tackle aufgestellt, ohne jegliche Erfahrung. Sein letztes Football-Spiel absolvierte er an der High School. In der Offseason absolvierte er erstmals ein NFL-Vorbereitungsprogramm, legte an Muskelmasse zu und trainierte mit Hall of Famer Walter Jones an seiner Technik.

Tight End Jimmy Graham: Nach dem Patellasehnenriss, der ihn die Vorbereitung im Jahre 2016 kostete, ist Graham nun vollkommen genesen. Er arbeitete in der Offseason mit Russell Wilson am gemeinsamen Timing. Seit seiner Ankunft in Seattle konnte er die Erwartungen der lokalen Medien und vieler Fans nicht erfüllen. 36 Prozent aller Targets gingen 2016 in Richtung Graham und in 27 Spielen für Seattle fing er erst neun Pässe in der Redzone. Eine komplette Offseason mit dem Quarterback könnte ausschlaggebend sein für eine erneute Leistungssteigerung und mehr Chancen in der Redzone. Dass Graham motiviert ist, bezweifelt keiner, 2017 ist sein letztes Vertragsjahr.

Defensive End Frank Clark: Seine Rookie-Saison beendete Clark mit drei Sacks. In seinem zweiten Jahr blühte er auf und sammelte zehn Sacks sowie 25 Tackles For Loss. In der kommenden Spielzeit werden in Seattle ähnliche Stats von ihm erwartet. In Cliff Avril und Michael Bennett verfügen die Seahawks über zwei hervorragende Pass Rusher, die in den vergangenen Saisons aber zu viele Snaps nehmen musste. Die Hoffnung ruht nun auf Clark, er soll noch mehr Entlastung für die zwei Stars schaffen. Sein Talent ist unbestritten, sein Temperament aber selten zu bändigen. Schlägereien mit Mitspielern und geschmacklose Kommentare auf Twitter sollte er unterlassen, denn diesbezüglich hat ihn GM John Schneider nun angezählt.

Block 2 zu NFC West und Erfolgsansprüchen

Block 3 zu überraschenden Team-Fakten und Vorschau-Autoren (folgt)