Statistik der Woche: Zahlenspiel mit den Eagles

Rasheem Green (Foto: Seattle Seahawks)

In der Wild-Card Round der NFL-Playoffs müssen die Seattle Seahawks nach Pennsylvania reisen und sich dort am Sonntagabend zum zweiten Mal in dieser Saison mit den Philadelphia Eagles messen. Dabei ist das Regular-Season-Spiel aus Week 12 zwar ein Indiz, wie die Hausherren zu schlagen sind. Doch in dieser Ausgabe der Statistik der Woche sind die Zahlenwerte beider Teams in Offensive und Defensive im Fokus, denn aus ihnen lässt sich wunderbar eine Strategie ableiten.

Seahawks-Offensive:

Das Prunkstück der Seattle Seahawks war in diesem Jahr die Offensive und das sowohl beim Pass- als auch beim Laufspiel. Laut Football Outsiders hat das Team aus dem Pacific Northwest nach dem Effizienzwert DVOA eine der fünf besten Offensiven der Liga. Das Passspiel liegt hier sogar auf Rang 4 mit einem DVOA von 43,6 Prozent, das Laufspiel liegt auf Rang 6 mit einem DVOA von 2,7 Prozent. Dazu sei aber gesagt, dass insgesamt nur zehn Teams einen positiven DVOA-Wert haben.

Blickt man auf die Defensive der Eagles kann man nur hoffen, dass Seahawks-Quarterback Russell Wilson am Sonntag viel passen darf. Philadelphias Defensive liegt insgesamt auf dem 12. Platz, aufgeteilt in Rang 16 bei der Passverteidigung (DVOA von 5,5 Prozent) und Rang 4 bei der Laufverteidigung (DVOA von -18,3 Prozent). Je negativer der DVOA-Wert, desto besser eine Verteidigung.

Bei Pro Football Focus (PFF) sieht das Matchup zwischen Pass-Offensive der Seahawks und Pass-Defensive der Eagles sogar noch deutlicher aus. Seattle hat mit 90,5/100 Notenpunkten das beste Passspiel der Liga und trifft auf die Eagles, die in der Deckung nur 61,6/100 vorweisen können und damit auf Rang 21 liegen.

Einfach nur tiefe Würfe zu planen, wird aber dennoch nicht funktionieren für Seattle, denn die Eagles habe eine Pass-Rush-Note von 79/100 und liegen damit auf Rang 6 in der Liga. Sie treffen am Sonntag auf das drittschlechteste Team nach Pass Protection 61/100). Das heißt für die Seahawks: Ja, sie sollen werfen. Aber aus einer gute Mischung von Play Action und kurzen, schnellen Routen heraus – und natürlich auch mit Hilfe von der Pass Protection.

Seahawks-Defensive:

Pete Carroll liebt seine Linebacker und wird wohl trotz dem Aus von Mychal Kendricks wieder mit drei Linebackern spielen. Das machte der Cheftrainer der Seahawks übrigens in dieser Saison bei 68,3 Prozent aller Snaps der Defensive. Kein anderes NFL-Team spielte mehr als 38,4 Prozent aller Snaps mit drei Linebackern in einer recht starren Formation.

Aber jetzt die gute Nachricht: Die Eagles sind genau das richtige Team für diese Base-Formation, denn sie spielen am liebsten mit zwei Tight Ends. Es wäre also eine riesengroße Überraschung, wenn Seattle gerade am Sonntag seine Taktik umstellen würde. K.J. Wright beispielsweise ist sehr stark im Lesen von Screen-Pässen, die wie der Zufall will ein bevorzugtes Mittel der Eagles-Offensive sind.

Durch die Schwächen der Eagles-Passempfänger (aufgrund von Verletzungen und fehlender Qualität) ist Philadelphias Offensive im Passspiel mit 10,8 Prozent nur auf dem 17. Rang nach DVOA. Das Laufspiel liegt auf dem 10. Platz mit einem DVOA von 0,4 Prozent.

Bei der Seahawks-Defense ist es umgekehrt, denn die liegt in der Laufverteidigung auf Rang 26 mit einem DVOA von 0,9 Prozent, dafür ist die Passverteidigung jedoch besser und belegt mit einem DVOA von 3,9 Prozent auf einem guten 15. Rang. Beim Blick auf die PFF-Zahlen liegt das Eagles-Passspiel mit einer Note von 74,6/100 auf dem 12. Platz, was besonders an der guten Pass Protection liegt, die mit 81,1/100 auf Rang 3 der Liga liegt. Jedoch wird in der Wild-Card Round wohl der Ausfall von Right Guard Brandon Brooks schwer wiegen. Bei der Deckung liegt die Seahawks-Passverteidigung wie bei Football Outsiders auf Rang 15, wird es aber ohne vernünftigen Pass Rush schwer haben. Nur zwei NFL-Teams sind bei der Quarterback-Jagd den Noten nach noch schlechter als die Seahawks. Inwiefern Seattle das mit Blitzen beheben kann, ist fraglich.

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Die wichtigsten American-Football-Metriken erklärt der Sideline Reporter hier ausführlich und gut verständlich.