Recap: Regular Season 2017 (Week 7) – Seahawks @ Giants

Recap Seahawks @ Giants

Mit einer guten Leistung bezwangen die Seattle Seahawks am Sonntagabend im MetLife Stadium schwache New York Giants mit 24:7 und konnten damit ihren Record auf 4-2-0 verbessern. Neben vielen lobenswerten Leistungen einzelner Spieler gab es jedoch leider auch welche, die eher mit Seifenhänden oder Holding-Strafen negativ auffielen.

Positiv:

QB Russell Wilson: Obwohl Wilson bei 38,1 % seiner Dropbacks unter Druck stand, konnte er seine bisher beste Saisonleistung abliefern. Er brachte 27 von 39 Pässen für 334 Yards, sowie 3 Touchdowns zu elf verschiedenen Receivern an und hatte sein in dieser Saison bisher höchstes Quarterback-Rating von glänzenden 121,1.
Wenn Wilson nicht unter Druck stand, waren seine Statistiken überragend (19/26, 210 Yards, 3 Touchdowns, QB-Rating von 135,1) und er bewies einmal mehr, dass er auch aus der Pocket heraus zu den besten Passgebern der NFL gehört.
Darüber hinaus traf er meist smarte Entscheidungen und las die gegnerische Defense gut. Beispielsweise hätte er die eigentlich starke Giants-Secondary baden gehen lassen können, sofern er nicht den weit offenen Doug Baldwin für einen Touchdown überworfen hätte. Dies war das einzige, was seine gute Gesamtleistung etwas schmälerte.

LT Rees Odhiambo: Das Spiel eines Left Tackle kann man normalerweise nur als außerordentlich gut bezeichnen, wenn er weder Sacks noch Quarterback-Hurries zulässt. Ziemlich stark war seine Leistung im Pass-Blocking trotzdem, zumal er außer einem QB-Hurry nichts zuließ und unter allen Tackles am siebten NFL-Spieltag die viertbeste Bewertung in Sachen Pass-Blocking bekam.
Wenn man dann seine vorangegangenen Leistungen in dieser Saison, bei denen er öfters mehr als nur strauchelte und die Tatsache, dass er gegen den starken Pass-Rush spielen musste, in Betracht zieht, wird klar, dass dies ein riesiger Leistungssprung war. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass er diese gute Leistung im weiteren Verlauf der Saison konstant bestätigen kann.

DT Jarran Reed: Jarran Reed hat bisher eine Art Breakout-Saison. Nach eher mittelmäßigen Leistungen im letzten Jahr, beweist er in dieser Saison immer wieder, warum er als First-Round-Talent gehandelt worden war. Der Zweitrundenpick aus dem Jahr 2016 führte die Seahawks-Verteidiger mit sechs Run-Stops an.
Dies war also bei 30,8 Prozent seiner Snaps der Fall, was in Woche sieben einen Liga-Bestwert darstellte. Sein Strip-Sack gegen Eli Manning zehn Minuten vor Spielende leitete die Vorentscheidung ein.

Seahawks-Defense: Die Defense spielte wieder einmal auf einem sehr hohen Niveau und wird in dieser Saison wohl mindestens zu den Top 5 Units der NFL gehören. Nur sieben Punkte wurden erlaubt, wobei der einzige Touchdown für New York nur aus guter Feldposition für die Giants nach einem Fumble der Seahawks-Offense entstand. Mit durchschnittlich 15,6 zugelassenen Punkten pro Spiel ist die Seahawks-Defense inzwischen auf Platz 1 in der NFL.
Die Linebacker Bobby Wagner (8 Tackle) und K.J Wright (11 Tackle) zeigten einmal mehr warum sie zu den Besten ihrer Zunft gehören.
Auch der neue Defensive End Brandon Jackson, welcher schon in der letzten Woche sehr positiv auffiel, nutzte weiter seine limitierte Einsatzzeit und produzierte drei Pressures bei nur 13 Snaps.
Die Secondary und insbesondere Rookie CB Shaquill Griffin und CB Richard Sherman ließen kaum etwas zu. Eli Manning brachte gerade einmal 48,7% seiner Pässe an den Mann.

Time of Possesion: Wer die Uhr beherrscht, gewinnt meistens auch das Spiel. Die Dominanz bei der Time of Possesion war einer Grundbausteine zum Sieg. Seattle (35:26) war ca. elf Minuten länger am Ball als die G-Men (24:34).
Dafür verantwortlich war vor allem auch die starke Effizienz bei dritten Versuchen, wofür vor allem Wilson verantwortlich ist. 46,2% aller Third-Downs konnten in neue erste Versuche umgewandelt werden.

WR Doug Baldwin: An starke Leistungen Doug Baldwins ist man fast schon gewöhnt. Er fing 9 Pässe für 92 Yards und ließ ansonsten keinen Ball fallen. Darüber hinaus fing er wichtige Pässe bei dritten Versuchen und konnte auch einen Touchdown verbuchen. Wieder einmal zeigte er, dass er einer der besten Wide Receiver in der NFL ist.

Neutral:

Offensive Line: Ethan Pocic bekam erstmals vermehrt Einsatzzeit auf LG und er machte seine Sache nicht schlecht. Bei 21 Pass-Blocking-Snaps ließ er weder einen Pressure, noch einen Snap zu. Neben LT Odhiambo, der seine Sache, wie bereits erwähnt (siehe Positiv), sehr gut machte, ließen auch C Justin Britt und RG Oday Aboushi kaum etwas zu.
Im Run-Blocking konnte man außerdem Fortschritte erkennen und es konnte ab und zu viel Raum an der Line of Scrimmage für die Running-Backs erzeugt werden, wobei dies natürlich auch nur eher als solide bezeichnet werden sollte. Die Leistung von Germain Ifedi (siehe Negativ) minderte die Gesamtperformance der Offensive Line etwas.

Negativ:

RT Germain Ifedi: Nach vielversprechenden Leistungen in den letzten Wochen macht er bei den Giants ein schwaches Spiel. Zwar erlaubte er keinen Sack, dafür jedoch sieben Pressures. Dazu kommt, dass er mit gleich mehreren Strafen negativ auffiel (Holding und False Start). Diese Leistung war eher eine zum Vergessen für den jungen Tackle.

Jimmy Graham: Es mag sein, dass viele seine Leistung als solide bezeichnen würden (3 Receptions, 51 Yards, ein Touchdown), jedoch sind die Bälle, welche er fallen ließ, unentschuldbar für einen Spieler seines Kalibers.
Er hat den Anspruch zu einem der besten Tight Ends der NFL zu gehören, kann dies in dieser Saison jedoch Spiel für Spiel kaum zeigen. Betrachtet man sein hohes Gehalt, rechtfertigt dies seine Leistung keineswegs.
Zum Einen ließ er weit offen und ohne Bedrängnis durch seinen Gegenspieler, einen Pass von Wilson fallen, so dass die Seahawks später punten musst und nicht in Field-Goal-Range kamen und danach ließ er einen Pass von Wilson in der Endzone fallen, der ein Touchdown hätte sein müssen und wichtig für den Spielverlauf gewesen wäre.
Im Großen und Ganzen eine schwache Leistung von Graham, der mit solchen Performances Gründe liefert, warum er für eine Vertragsverlängerung in der Offseason nicht in Frage kommen könnte.

Redzone-Offense: In der ersten Halbzeit bewegte sich die Offense sehr gut über das Feld. Sobald man jedoch in die Redzone kam, war die Offense wie gelähmt. Hätte man es in dem Drive in der ersten Hälfte, bei denen Seattle zehn (!) Snaps in der Redzone hatte geschafft, einen Touchdown zu erzielen, wäre der Sieg wahrscheinlich viel früher eingetütet worden.

Fazit:

Obwohl man zur Halbzeit noch zurücklag, konnte Seattle das gesamte Spiel über dominant auftreten. Sowohl die Offense (425 Yards insgesamt), als auch die Defense (nur 177 gegnerische Yards erlaubt), zeigten sich von einer guten Seite und machten viel Mut für den weiteren Saisonverlauf. Nachdem Seattle nun bereits vier Auswärtsspiele absolviert hat, kann man positiv in die nächsten Wochen (drei Heimspiele in den nächsten vier Wochen, sowie ein Auswärtsspiel in Arizona, die ohne ihren frisch verletzten QB Carson Palmer antreten müssen) gehen.