Recap: Regular Season 2025 (Week 17) – Seahawks @ Panthers

Regular Season 2025 Seattle Seahawks Carolina Panthers Week 17 Recap

Panthers schleichen um die Ecke, genau in den Weg der Seattle Seahawks und ihrem Kampf um die Krone der NFC. In Week 17 der NFL-Saison musste die Truppe von Cheftrainer Mike Macdonald wieder ihre sieben Sachen packen und einmal quer durch die USA an die Ostküste jetten. Der Gegner dort: Ex-Seahawks-Assistenztrainer Dave Canales und seine „Carolina Reaper“. Schließlich war das Matchup mit den Raubkatzen eine scharfe Angelegenheit, denn die Panthers waren nur eines von vier Teams, das den LA Rams als Seattles Division-Rivalen in dieser Spielzeit eine Niederlage zufügen konnte.

Macdonald und Co. waren also gewarnt, die Mannschaft aus Charlotte nach dem Wahnsinns-Sieg gegen die Rams in Week 16 nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn gerade im heimischen Bank of America-Stadium sind Panthers-QB Bryce Young und seine Mitspieler anno 2025 eine Macht. Aber die Tatsache, dass die Seahawks auswärts in dieser Spielzeit (6 Siege und nur eine Niederlage) bei Weitem keine Laufkundschaft waren, machte das Matchup sehr interessant!

Die Ausgangslage:

Spätestens nach dem blutdrucksteigernden Overtime-Sieg gegen LA war nicht nur für die Seahawks, sondern für die 12s weltweit klar, was die Stunde geschlagen hatte. Sollten die beiden letzten Spiele der Regular Season bei den Panthers und nach dem Jahreswechsel bei den 49ers siegreich gestaltet werden, wären der Nr. 1-Seed in der NFC, der durchgehende Heimvorteil in den Playoffs und ein spielfreies Wildcard-Wochenende garantiert.

Der erste Stein auf dem Weg dahin: Carolina. Dass sich die Canales-Truppe nicht für die Seahawks auf den Rücken drehen und eine Niederlage über sich ergehen lassen würde, war ebenfalls spätestens nach Week 16 klar. Hier besiegten Bryce Young und Co. nämlich auf heimischem Feld die Tampa Bay Buccaneers (was den Seahawks in Week 5 im Lumen Field nicht gelang) und sicherten sich damit ihrerseits die Poleposition in der NFC South, was gleichbedeutend mit einem Ticket für die Postseason wäre.

Und so hieß es mit dem Blick auf sämtliche Playoff-Szenarien für beide Teams eben: Verlieren verboten! Ob die Seahawks oder die Panthers genau das geschaukelt bekamen, verraten wir Euch jetzt in unserem folgenden Recap.

Das Spiel:

Viel Vollgas war wenig im ersten Quarter. So bissen sich beide Offensiven zunächst die Zähne aneinander aus. Einzig RB Zach Charbonnet war es, der die schlechte Run-Defense der Panthers einmal für 26 Yards sezierte, die Seahawks K Jason Myers damit in Field Goal-Reichweite brachte und von da ist “J” in der laufenden Spielzeit einfach “Money”!

Und auch im zweiten Spielviertel bekamen die Offense-Connaisseure unter den 12s wenig Zählbares zu bieten. Zum einen fiel Seattles OC Klint Kubiak gar nichts ein und zum anderen dominierte die Macdonald-Defense komplett gegen Carolinas QB Bryce Young und erzwang sogar einen Turnover on Downs. Nutzen konnten die Seahawks den aber nicht, weil QB Sam Darnold nach einem schrecklichen Kubiak-Call stattdessen den Ball fumblte und Panthers-K Ryan Fitzgerald per Kick ausglich. Und dabei blieb es bis zur Halbzeit auch.

Nach dem Pausentee wurde es dann wild. Zunächst warf Darnold eine Interception auf Ex-Seahawks-CB Mike Jackson, bevor DE DeMarcus Lawrence direkt im nächsten Play den Fumble forcierte und seiner Offense den Ball zurückgab! In der Redzone nutzte Seattle endlich das kurze Feld und Charbonnet besorgte den ersten Touchdown des Tages. Und was passiert, wenn die Offense zu kämpfen hat? Mike Macdonald spitzt seine Defense an, die besorgte durch S Julian Love eine Interception, und wenig später spazierte einmal mehr TE AJ Barner in die Endzone.

Zum Start des letzten Spielabschnitts war es dann direkt Young, der die Panthers mit einem Rushing-TD im Spiel hielt. Im Anschluss war es aber das gleiche Spiel: Die Seahawks zogen das Spiel mit einem 8-Minuten-Drive der Offense in die Länge wie ein alter Carroll-Kaugummi. Gekrönt wurde das Ganze von einem weiteren Charbonnet-TD. Ihrerseits wollte die Seahawks-Defense dann auch nichts mehr zulassen und stoppte die Panthers bei 4th Down, bevor Jason Myers mit einem weiteren Field Goal den Endstand von 27:10 für Seattle herstellte.

Die Highlights:

Für alle, die dachten, dass DeMarcus Lawrence mit Mitte 30 nicht mehr auf der Höhe war: Dieser Mann sorgte mit einem Play mal wieder für den Funken, den es fürs Scoring benötigte!

Charbonnet macht den Touchdown-Staubsauger und sammelt an der Goalline seinen zehnten Score in dieser Saison.

Die „Dark Side“-Defense liefert für Seattle, wie die Offense sie braucht! In diesem Fall: Vorhang auf für Julian Love.

Vor dem Start der Saison war die Frage: Wer fängt für die Seahawks neben JSN die Touchdowns? Die Antwort trägt an dieser Stelle ganz klar den Namen Albert, aka AJ, Barner.

Aus 1,5 Yards machte Zach Charbonnet mit seinem zweiten TD an diesem Tag bei den Panthers den Deckel aufs Spiel.

Das Wichtigste:

  • Seahawks-Defense: Willkommen auf der dunklen Seite der Macht! Lange suchten die Seahawks nach einem Namen für ihre elitäre Defense, und jetzt scheinen sie selbst einen gefunden zu haben: the Dark Side. Dementsprechend dunkel wurde es für die Panthers, die gegen Seattle gerade einmal 99 Yards und einen Touchdown erliefen, Bryce Young gerade einmal 54 Passing Yards hatte und am Ende auch noch fünf Turnover (ein Fumble, eine Interception und drei 4th-Down-Stops) hergeben musste.
  • Seahawks-TE AJ Barner: Drei Catches für 43 Yards und einen Touchdown. Das war die Statline von Barner gegen die Panthers, die einmal mehr zeigt, dass der zweitbeste Passempfänger der Seahawks in diesem Jahr kein Receiver, sondern ein Tight-End ist. Mit dem Mann aus Michigan hat Seattle in der 4. Runde des NFL-Drafts 2024 nicht nur einen guten Blocker, sondern auch eine echte Touchdown-Waffe (6 Scores im Jahr 2025) gefunden. Und die wird den 12s zusammen mit JSN in den kommenden Jahren viel Spaß machen.
  • Seahawks-RB Zach Charbonnet: Dass das Laufspiel der Seahawks funktioniert, zeigte im Duell mit den Panthers auch durch seine insgesamt 110 Rushing Yards stellvertretend. Mit aktuell elf Lauf-TDs ist er jetzt der erste Seahawks-RB seit Marshawn Lynch, der in einer Spielzeit mindestens 10 Rushing-Touchdowns erlief. Insgesamt war das Spiel in Carolina das elfte in dieser Spielzeit, in der Seattle mindestens 114 Yards erlief!
  • Normalerweise schreiben wir hier wenig über die Schiedsrichter, aber dass sie eine ganz offensichtliche Facemask und ein Horsecollar-Tackle gegen JSN im gleichen Play verpassten, war einfach fahrlässig.
  • Im dritten Viertel gelang es den Seahawks, innerhalb von 3 Minuten und 13 Sekunden insgesamt 14 Punkte aus zwei Turnovern zu erzielen.
  • Jason Myers, oder „J-My“, oder „J-Money“. Ganz egal. Auch gegen die Panthers lieferte der Kicker der Seahawks ab, machte zwei von zwei Extrapunkten und zwei von zwei Field Goals. Für den Fall, dass Myers gegen die 49ers nächste Woche wie gegen die Colts sechs Field Goals schießt, stellt er damit einen neuen Alltime-Single-Season-Rekord in der NFL auf!
  • Für alle, die sich fragen, ob Seahawks-QB Sam Darnold einen lange verschollenen Zwilling hat: Wir sagen ja, es gibt ihn, und stellen den 12s und dem Rest der Welt hier „Stan Darnold“ vor!

  • WR Rasheed Shaheed landete nach einem Catch im ersten Viertel hart auf dem Kopf, musste zunächst ins blaue Zelt und ging dann in die Umkleide. Er kam wegen einer Gehirnerschütterung nicht zurück ins Spiel.
  • „The ego is just so low on that team. All of our star-guys are just like very selfless and we just have fun with each other.“ Seahawks-S Julian Love über die ausgezeichnete Chemie zwischen den Spielern, die Seattle dieses Jahr bis in die Playoffs getragen hat.

Das Fazit:

Die Art und Weise, wie die Seahawks aktuell Football spielen, ist im wahrsten Sinne des Wortes eine 50:50-Situation. Einerseits hat Seattle eine Defense, die mit Abzug des Heimspiels gegen die Rams in Week 16, absolut elitär ist. Und andererseits eine Offense aufs Feld bringt, die sich hauptsächlich durch das komische Playcalling in ersten Halbzeiten immer wieder unter Zugzwang setzt, nur um dann in der zweiten Hälfte des Spiels zu liefern.

Mit dieser gespaltenen Persönlichkeit haben es die Seahawks aktuell an die Spitze der NFC West und auch unter Mike Macdonald erstmals in die Playoffs gebracht. Doch genau da, oder besser gesagt in Week 18 gegen die 49ers, dürfte aber die Krux liegen. Seattles Defense kann es mit jeder Offense in der NFL aufnehmen und ist absolut Super Bowl-reif. Dagegen könnte das Kubiak-Angriffsspiel am kommenden Wochenende in Santa Clara und in der Postseason zum Problem werden, wenn die offensiven Missstände von starken Defenses schonungslos offengelegt werden dürften. Höchste Zeit also, dass Darnold, Kubiak und Co. zum Saisonhöhepunkt endlich über 60 Minuten voll aufs Gaspedal treten!

Ausblick: In Week 18 gastieren die Seahawks am nächsten Wochenende bei den San Francisco 49ers. Wann das Spiel stattfindet, steht bislang nicht fest, da die NFL den Spielplan für diese Partien erst im Laufe der Woche veröffentlicht.