Recap: Regular Season 2025 (Week 13) – Vikings @ Seahawks

Ernest Jones fängt einen Pick 6 gegen die Vikings

Woche 13 in der NFL steht an und unsere Seahawks treffen, angefeuert durch eine Reisegruppe aus Deutschland, im heimischen Lumen Field auf die Minnesota Vikings. Rund 55 Seahawkers aus Deutschland machten sich am vergangenen Mittwoch/Donnerstag auf die Reise nach Seattle, hatten dort in den letzten Tagen ein von Panther-Reisen vorbereitetes Rahmenprogramm, waren beim College-Spiel der Washington Huskies und dann heute zum absoluten Highlight beim Seahawks-Spiel.

Auf Seiten der Vikings gab es während der Woche schlechte verletzungsbedingte Nachrichten: Quarterback J.J. McCarthy wurde während des letzten Spiels mit einer Gehirnerschütterung diagnostiziert und kann daher nicht spielen – sein etatmäßiger Ersatz Carson Wentz ist ebenfalls bereits auf der Injured Reserve-Liste. So kommt es, dass die Mannen um Mike MacDonald auf den Undrafted Rookie-Quarterback Max Brosmer treffen. Für einen Neuling in der Liga gibt es sicherlich schönere Aufgaben, als sich direkt mit einer von Mike Macdonald trainierten Defense zu messen.

Die Ausgangslage:

Die Seahawks kommen nach der Niederlage gegen die Rams mit einem Sieg gegen die Titans wieder zurück und stehen vor dem Spiel 8-3, mit allerbesten Aussichten auf eine Playoffteilnahme in der NFC. Ganz anders die Vikings, die durch eine inkonstante Offense bisher kaum in Fahrt kamen und mit 4-7 als letzter in der NFC North kaum noch Aussichten haben. Gerade Rookie-Quarterback J.J. McCarthy hatte bisher Probleme und sah noch nicht aus wie ein NFL-Starter. Eine verlorene Saison für die Vikings.

Das Spiel:

Das Spiel beginnt mit einem recht langweiligen ersten Quarter: Die Teams punten sich den Ball fünf mal gegenseitig zu – und haben dabei nicht einen Drive, der sich über mehr als 25 Yards erstreckt. Beide Defense-Reihen wirken gut drauf, dazu kommen unkreative Offenses. Erst zu Beginn des zweiten Quarters kommen die Seahawks erstmals in die Nähe der Endzone – es reicht aber auch hier nur zu einem Field Goal. Kurze Zeit später verliert Sam Darnold bei einem Sack den Ball und die Vikings übernehmen – nur um dann ihrerseits eine Interception zu werfen, die Ernest Jones zum Pick 6 zurück in die Endzone trägt. Danach schließt sich noch ein Seahawks-Field Goal an und es geht mit 13:0 in die Kabinen.

Nach der Halbzeit schlägt die Defense der Seahawks weiter zu und gewinnt den Ball einmal per erzwungenem Fumble und einmal per Interception für die Offense. Die kann daraus allerdings nur kaum etwas machen, baut die Führung aber immerhin durch zwei Field Goals auf 19:0 aus. Die Vikings wirken weiterhin chancenlos und das Spiel bricht immer weiter zusammen. Die Seahawks-Defense baut dafür ihre Monsterleistung weiter aus, holt noch zwei weitere Interceptions und einen erzwungenen Turnover on Downs. Auf Seiten der Offense schafft es Zach Charbonnet erstmals an diesem Abend in die Endzone und besorgt das 26:0. Und genau so geht das Spiel am Ende auch aus – deutlich und zu Null.

Die Highlights:

Diese Kombination aus DeMarcus Lawrence und Ernest Jones – ein Traum in blau!

DLaw macht Sachen: Super den Ball rausgeschlagen und für die Offense gewonnen in diesem Play

Der einzige offensive Touchdown des Tages kommt von Zach Charbonnet:

Das Wichtigste:

  • LB Ernest Jones: Was für ein Comeback von unserem Defense-Leader! 12 Tackles, davon 7 alleine, zwei Pass Deflections, zwei Interceptions, darunter ein Touchdown. Jones war einfach überall. Die gesamte Defense wirkte als Unit wieder stabiler als in den Wochen, in denen er fehlte. Es tut einfach gut, ihn wieder auf dem Platz stehen zu sehen.
  • OLB DeMarcus Lawrence: Auch hier gab es eine tolle individuelle Leistung: Ein Sack, ein Tackle for Loss und zwei freigeschlagene Bälle ebneten den Weg für null Punkte auf Seiten der Vikings. Es ist wirklich erstaunlich, was unser Outside Linebacker in seinem zwölften Jahr in der NFL noch im Stande ist zu leisten. Eines der besten Free Agent Pickups der letzten Jahre.
  • Die Seahawks-Defense: Allgemein war die Verteidigung in allerbester Form: Auch die beiden Defensive Tackles Leonard Williams und Byron Murphy trugen wieder mit Sacks zum Erfolg bei. Tariq Woolen, Coby Bryant und Ty Okada fingen Interceptions oder sicherten Fumbles. Insgesamt ließ die Defense nur rund 150 Yards zu und vor allem keinen einzigen Punkt. Das ist das erste Mal seit einem Spiel gegen die Bears vor zehn Jahren in Woche 3 der Saison 2015. Ein wirklich seltenes Ereignis also.
  • Anthony Bradford verletzte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit am Ellbogen und wurde danach ersetzt. Head Coach Mike Macdonald sagte nach dem Spiel, das Spieler XY wahrscheinlich XY hat.
  • Cornerback Josh Jobe verletzte bei einem fiesen Hit kurz vor Spielende und wurde auf eine Gehirnerschütterung untersucht. Er spielte danach nicht mehr, die Defense-Starter wurden zu diesem Zeitpunkt aber sowieso größtenteils geschont. Er wird die nächsten Tage durch das Concussion-Protokoll müssen. In der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Mike Macdonald, dass er vermutlich nächste Woche spielen kann.
  • „Such a great play! Such a phenomenal play! Until he caught it. Then it wasn’t a great play.“ Head Coach Mike Macdonald über die gefangene Interception von Tariq Woolen, nach der dieser den Ball durch einen Fumble direkt wieder verlor.

Das Fazit:

Offensiv war da leider nicht viel an diesem Abend. Die Offensive Line scheint zurück zum Niveau des letzten Jahres zu fallen. Vor allem Anthony Bradford, in anderen Plays aber auch Oluwatimi und Cross, zeigten eine wirklich furchtbare Leistung. Sam Darnold hatte konstant Druck auf seinen Plays, fällte aber auch die ein oder andere ungünstige Entscheidung. So war es (mal wieder) die Defense, die das Spiel für das Team gewann. Eine hervorragende Leistung der gesamten Unit, gewürzt mit überragenden Einzelleistungen von DeMarcus Lawrence und Ernest Jones führte letztlich zu einem deutlichen Zu-Null-Sieg.

Was dieser Sieg für den weiteren Verlauf der Saison aussagt? Fast nichts. Klint Kubiak muss sich für die Offense Rezepte einfallen lassen, wie diese wieder dominanter werden kann. Der heute gezeigte Verwaltungsmodus wird gegen bessere Teams nicht ausreichen, um Spiele siegreich zu gestalten. Die Defense hatte heute zwar einen sehr guten Tag, das wurde aber auch durch eine komplett inkompetente Vikings-Offense ergänzt. Max Brosmer hatte einen schweren Tag und zeigte wenig Ansätze – die Totalausfälle nutzte die Seahawks-Defense sehr gut aus.

Ausblick: In Week 14 gastieren die Seahawks am 7. Dezember 2025 um 19.00 Uhr bei den Atlanta Falcons.