Recap: Regular Season 2023 (Week 14) – Seattle Seahawks @ San Francisco 49ers

Regular Season 2023 San Francisco 49ers Seattle Seahawks Week 14 Recap

Trotz vielversprechender Ansätze reichte es auch in dieser Woche nicht für einen Sieg in Santa Clara. Ohne Starting-Quarterback Geno Smith kamen die Seahawks gegen den Erzrivalen aus Kalifornien gerade in der zweiten Halbzeit unter die Räder und fanden keine guten Antworten mehr in der Offensive. Zu den nur zehn Punkten in der ersten Halbzeit gesellten sich nur sechs weitere in der zweiten.

Nach der vorher von allen Beobachtern bereits antizipierten Niederlage stehen die Seahawks nun bei 6-7 und die Playoffs rücken in weite Ferne. Diese wären wohl nur noch zu erreichen, wenn die Wettbewerber stolpern und Seattle mindestens drei, besser alle vier verbleibenden Spiele gewinnt. Es ist das erste mal in der Zeit von HC Pete Carroll in Seattle, dass das Team vier aufeinanderfolgende Spiele verliert. Und nächste Woche kommen mit den Eagles direkt das nächste Top-Team. Neckbreaker in der Defense waren 9,9 erlaubte Yards pro Spielzug – der bisher schlechteste Wert der Saison lag bei 6,5 gegen die Ravens…

Der Spielverlauf:

  • 1. Quarter: Das Spiel beginnt wild – bereits im ersten Play laufen die 49ers in Person von RB Christian McCaffrey über 70 Yards und veredeln danach zum Touchdown: 0:7. Doch auch die Seahawks zaubern einen schönen Drive aufs Feld und WR DK Metcalf findet die Endzone zum Ausgleich: 7:7. Danach schließen sich Punts auf beiden Seiten an bis schließlich Seattle wieder den Ball bekommt und durch K Jason Myers ein Fieldgoal erzielt – die erste Führung zum 10:7.
  • 2. Quarter: Zu Beginn des zweiten Quarter kann S Julian Love einen Pass abfangen, doch die Seahawks machen aus dem Ballgewinn nichts und müssen punten. Die 49ers wiederum finden nach einem langen Drive erneut die Endzone und es steht 10:14. WR Deebo Samuel hatte einen langen Pass von QB Brock Purdy gefangen. Nach weiteren Punts auf beiden Seiten geht es so mit einem Rückstand in die Halbzeit.
  • 3. Quarter: Die zweite Halbzeit startet mit Punts auf beiden Seiten und einem anschließenden Touchdown der 49ers. Erneut findet Samuel unbedrängt die Endzone und kann zum 10:21 veredeln. Nachdem die Seahawks in Hälfte zwei bisher gar nicht stattgefunden hatten, lodert dann zur Crunch Time doch wieder das Feuer auf: Ein super Drive mit langen Completions findet zum Schluss TE Colby Parkinson in der Endzone, die 2pt-Conversion kann allerdings nicht vollendet werden. 16:21 also.
  • 4. Quarter: Der Drive beginnt für die 49ers mit ein paar schnellen Completions und QB Brock Purdy findet TE George Kittle in der Endzone zum 16:28. Im nächsten Play wirft Lock seine erste Interception, doch auch die 49ers fumblen den Ball und CB Riq Woolen kann ihn recovern. Im Anschluss müssen beide Teams punten und Seattle bekommt die vermutlich letzte Chance im Spiel – diese endet leider jedoch auch schnell in den Armen eines 49ers-Verteidigers. Diese beenden das Spiel und am Ende steht eine 16:28-Niederlage.

Die Hauptdarsteller:

QB Drew Lock: Auch wenn es sich unter der Woche bereits abgezeichnet hatte: Für einen Backup-Quarterback ist es immer schwierig, in ein sowieso schon unsicheres Team reinzukommen – dazu kommen fehlende Trainingseinheiten mit der startenden Offense. Für schwierige Startbedingungen sah die Leistung von Drew Lock allerdings ganz gut aus. Zwei tolle Touchdown-Würfe auf Metcalf und Parkinson und auch sonst immer wieder vielversprechende Ansätze. Dazu gesellten sich allerdings auch zwei Quasi-Interceptions und zwei tatsächliche – eine, die das Spiel letztendlich besiegelte.

Die 49ers-Offense: …war für die Seahawks einfach nicht zu stoppen. Unter Kyle Shanahan sieht Football einfach einfach aus. Das ist gemein, wenn man Fan eines anderen Teams ist. Und ziemlich beeindruckend, wenn man 49ers-Fan ist. Auch ein durchschnittlicher Quarterback wie Brock Purdy sieht plötzlich wie ein MVP-Kaliber aus und die Offense kann den Ball dauerhaft gut bewegen. Aus unterschiedlichen Looks und Bewegung vor dem Snap werden die unterschiedlichsten kreativen Plays – mehrfach konnte man in der Verteidigung der Seahawks beobachten, dass diese nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie sich ein Spielzug entwickeln würde. Über 500 Net Yards, davon fast 200 über das Laufspiel sprechen für sich.

Die Nebendarsteller:

Ehrenvolle Erwähnung: Die Seahawks-Offensive Line beschützte Drew Lock lange gut, konnte allerdings in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr alles aufhalten. Am Ende standen vier Sacks zu buche – gegen die starke 49ers D-Line eine gute Leistung.

Meh: Die Secondary lieferte zum dritten Mal in Folge ein richtig schlechtes Spiel. Weder die Cornerbacks, noch die Safeties waren in der Lage, die 49ers-Plays einigermaßen zu stoppen. Sowohl Tackling, als auch Coverage sahen überhaupt nicht gut aus. WR DK Metcalf leistete sich schon wieder ein persönliches Foul nach der spielentscheidenden Interception – diesmal sogar mit einer Disqualifikation als Folge. Er muss seine Emotionen dringend unter Kontrolle bekommen, wenn er langfristig erfolgreich Football spielen möchte.

Die Highlights:

… und direkt die nächste Einlage der Zeichensprache von DK Metcalf nach einem erzielten Touchdown.

K9 is back!

Ein toller Spielzug von Lock & Parkinson:

Die Verletzten:

CB Devon Witherspoon hat sich bei einem Play zu Beginn des Spiels die Rippen verstaucht und konnte daher nicht weiter spielen, es scheint sich aber nicht um eine schwerere Verletzung zu handeln.

Auch CB Artie Burns verletzte sich während des Spiels am Knie, er konnte nicht weiter spielen doch auch hier scheint laut Pete Carroll keine ernsthafte Verletzung vorzuliegen.

Das Zitat:

„We have to win. We put ourselves in this situation, now we’ve got to dig ourselves out.“ – DT Jarran Reed auf der Pressekonferenz der Seahawks über die Frage, was noch an Juice in der Mannschaft steckt. Das sagt eigentlich alles.

Der Tweet:

…spricht für sich selbst.

Das Fazit:

Es war das erwartet schwere Spiel. Es war ein Schritt nach vorne im Vergleich zu vor zwei Wochen, aber auch nicht mehr. Die 49ers sind derzeit einfach eine Nummer zu groß. Am Ende steht eine Niederlage, die sich zu den vielen weiteren Niederlagen in den letzten Wochen gesellt. Zur Trade Deadline wähnte man sich noch an einem Punkt, an dem man zu den absoluten Top-Teams der NFC aufschließen könnte und tradete für DT Leonard Williams – der Trade sieht im Nachhinein nicht wirklich besser aus.

Ausblick: In Week 15 empfangen die Seahawks am 19.12.2023 um 02.15 Uhr die Philadelphia Eagles.