Recap: Regular Season 2023 (Week 13) – Seahawks @ Cowboys

Regular Season 2023 Dallas Cowboys Seattle Seahawks Week 13 Recap

Was für ein Spiel! Die Seahawks verlieren Thursday Night Football bei den Dallas Cowboys mit 35:41 – und man fragt sich so ein bisschen warum. Eine ziemlich perfekte Leistung der Offense reichte nicht, das Spiel über die Linie zu bringen. Was auch daran lag, dass der Defense im gesamten Spiel nur ein einziger Stop gelang. Für den neutralen Zuschauer war das ein tolles Highlight-reiches Spiel, für Seahawks-Fans leider mit dem schlechteren Ausgang.

Nach bereits drei Niederlagen in den letzten vier Spielen gingen die Seahawks mit einigem Druck in das Aufeinandertreffen mit den Cowboys und zuerst sah es nach einem super Abend aus. Bis zur Halbzeit störte eigentlich nur das verkickte Field Goal von Myers, nach der Halbzeit ging es gut weiter, doch die nicht geschafften vierten Versuche im vierten Quarter waren letztlich der Sargnagel des Spiels. Nun stehen die Seahawks bei 6-6 und könnten am Sonntag erstmals in dieser Saison aus dem Playoff-Picture fallen.

Der Spielverlauf:

  • 1. Quarter: Die Cowboys beginnen das Spiel mit einem langen Drive und vielen Pässen – erst LB Jordyn Brooks kann die Offense kurz vor der End Zone durch einen Sack stoppen und bei einem Field Goal halten – 3:0. Die Seahawks antworten postwendend durch einen 73 Yard Walk-Off Touchdown von WR DK Metcalf, 3:7 und die erste Führung. Im Anschluss kassiert CB Riq Woolen eine lange Pass Interference und die Cowboys verwandeln im Anschluss zum Touchdown, 10:7. Der anschließende Seahawks-Drive geht lang, aber nicht lang genug – K Jason Meyers setzt den 42 Yarder rechts neben die Stangen.
  • 2. Quarter: Die Cowboys drehen nun auf und beenden einen langen Drive wiederum mit einem Touchdown zum 17:7, doch die Seahawks schaffen es wieder zu antworten: RB Zack Charbonnet trägt das Ei zum Anschluss in die Endzone – 17:14. Danach schafft es die Defense, die Cowboys endlich mal wieder nur bei einem Field Goal zu halten, 20:14. Den anschließenden Two-Minute-Drill bringen die Seahawks gleich drei mal in die Endzone, denn die ersten beiden Versuche werden zurückgepfiffen. Letztlich fängt DK Metcalf den Ball aber sicher zum 20:21-Halbzeitstand.
  • 3. Quarter: Nach der Halbzeit machen die Seahawks genau da weiter, wo sie aufgehört haben: QB Geno Smith findet die Endzone zu Fuß und baut die Führung aus: 20:28. Die Cowboys wiederum antworten mit einem Touchdown zum 27:28. Ein etwas zu kurz geratener Pass der Seahawks wird danach von den Cowboys abgefangen, allerdings können sie den geänderten Ballbesitz nicht nutzen und scheitern beim Ausspielen eines vierten Versuchs.
  • 4. Quarter: Anfang des vierten Quarters findet QB Geno Smith wiederum WR DK Metcalf in der Endzone, dieser erzielt die 27:35-Führung. Die Cowboys schaffen im Anschluss ein Field Goal zum 30:35. Für die Seahawks enden die nächsten beiden Possessions jeweils in der Mitte des Felds, weil ein vierter Versuch nicht erfolgreich konvertiert werden kann. Zwischendurch schaffen es die Cowboys allerdings wieder in die Endzone, so steht es nun – nach erfolgreicher Two-Point-Conversion – 38:35. Den Drive der Cowboys können die Seahawks zwar verteidigen, es reicht aber trotzdem zu einem weitern Field Goal: 41:35. QB Geno Smith bekommt den Ball also mit 1:50 auf der Uhr zurück, kann allerdings schon in der Mitte des Feldes einen vierten Versuch nicht mehr konvertieren und das Spiel endet mit einer Niederlage.

Die Hauptdarsteller:

WR DK Metcalf: He’s back! Was für ein Tag für den Seahawks-Wide Receiver. Sechs Receptions, 134 Yards, drei Touchdowns. Und er hat Zeichensprache gelernt, damit er beim Verhöhnen seiner Gegenspieler nicht mehr für Taunting bestraft wird. Einfach stark! Über Gameday-Outfits kann man ja bekanntlich streiten, wenn DK aber so aufspielt wie heute, darf er von mir aus tragen was er möchte. :-)

QB Geno Smith: Und auch Geno verdiente sich heute wieder zusätzliches Vertrauen. Nach ein paar schwierigen Spielen für ihn und die gesamte Offense kam er nun wieder richtig ins Rollen: 334 Yards geworfen, darunter drei Touchdowns und einen selbst erlaufen. Einzig die eine Interception trübt den Eindruck leicht.

Die Referee-Crew: Fast 250 Yards durch Flaggen – das passiert, wenn die beiden Teams mit den meisten Strafen der bisherigen Saison aufeinander treffen. Leider waren auch zahlreiche Fehlentscheidungen dabei, zudem war die Execution teilweise einfach schlecht. Vor dem verkickten Field Goal bekamen die Seahawks eine Delay of Game-Strafe, doch die Refs hatten schlicht vergessen, die Playclock zurückzusetzen. Auch wurden Flaggen bei den Cowboys nicht geworfen, die die Seahawks vorher 1:1 so kassiert hatten. Insgesamt waren die Schiedsrichter ein entscheidender Faktor dieses Abends – auch wenn am Ende auf beiden Seiten rund 130 Strafyards standen.

Die Nebendarsteller:

Ehrenvolle Erwähnung: LB Devin Bush machte ein solides Spiel als Vertreter des zwischenzeitlich verletzten LB Jordyn Brooks, er fiel mehrfach mit guten Tackles auf. Die Offensive Line für eine ordentliche Leistung gegen einen starken Cowboys-Pass Rush. Die Line gab Geno zwar Pressures, verhinderte allerdings Sacks. Bei einigen explosiven Plays konnten zudem Löcher für das Running Game geöffnet werden.

Stets bemüht: RB DeeJay Dallas musste Charbonnet nach seiner Verletzung vertreten – schaffte es aber nicht im Ansatz in seine Fußstapfen zu treten. Wo war eigentlich Kenny McIntosh? WR Jaxon Smith-Njigba kommt immer besser rein und hatte ein paar wichtige gelungene Aktionen dabei, insbesondere auch durch Yards after Catch. Schade, dass sein Touchdown overruled wurde.

Meh: K Jason Myers verkickt schon wieder ein machbares Field Goal, 42 Yard in einem windstillen Dome müssen bei einem der bestbezahlten Kicker der Liga eigentlich immer drin sein. CB Riq Woolen hatte einen langen Abend und war ein ums andere mal mit WR CeeDee Lamb überfordert. Das zeigte sich auch in Strafen: Drei Pass Interferences für über 100 Yards sprechen eine deutliche Sprache. Die Secondary in Gänze sah wirklich oft schwach aus – in Coverage oft nicht tight genug und am Catchpoint nicht aggressiv. Das muss dringend wieder besser werden.

Die Highlights:

Der schnellste Ballträger in dieser Saison ist nun DK Metcalf mit 22,23 mph. Er schlägt damit Tyreek Hill, der 22,01 mph in Woche 5 schaffte. Was für ein Lauf unseres Geparden. ;)

Wahnsinnige Körperbeherrschung von TE Noah Fant, super Fang!

Nicht besonders schön, aber einer für die Geschichtsbücher: RB Zach Charbonnet mit seinem ersten Karriere-Touchdown. Auf dass noch viele weitere folgen mögen.

Die Randnotizen:

  • P Michael Dickson hatte einen super Abend – als Holder für Myers. Als Punter musste er nicht ein einziges Mal aufs Feld. Genau dasselbe galt für Cowboys-Punter Bryan Anger. Was für ein Spiel von beiden Offenses und erst das fünfte Mal in der NFL-Geschichte, dass es keinerlei Punts im Spiel gibt.
  • Im Drive direkt vor der Halbzeit erzielten die Seahawks gleich drei Touchdowns. Zuerst wurde der Catch von WR Jaxon Smith-Njigba overruled, dann nahmen die Cowboys ein Timeout kurz vor dem Snap des Balls und zu guter letzt fing WR DK Metcalf einen tollen Pass von Geno Smith.
  • Aus fünf Besuchen in der RedZone machten die Seahawks vier Touchdowns. Genau andersrum war es in den Wochen davor – da konnten genau diese Spielsituationen zu selten in Touchdowns verwandelt werden.

Die Verletzten:

LB Jordyn Brooks musste schon in der ersten Hälfte vom Feld, nachdem er bereits einige wichtige Plays gemacht hatte. Er verletzte sich am Sprunggelenk, mehr ist Stand jetzt nicht bekannt.

Über RB Zach Charbonnet sagte Pete Carroll in der Pressekonferenz, dass er sich wohl eine Zerrung im Knie zugezogen hat, es sei wohl nichts ernstes.

Das Zitat:

„Stand on business.“ – WR DK Metcalf in Zeichensprache nach seinem ersten Touchdown über seinen Gegenspieler DaRon Bland.

Der Tweet:

Beide Punter hatten das gesamte Spiel nichts zu tun – was sehr selten vorkommt:

Das Fazit:

In einem Wort: Schade! Diese Leistung der Offense hätte einen Sieg verdient gehabt. Leider wollte die Defense nicht richtig mitspielen und schaffte es zu selten, die Cowboys auch nur im Ansatz zu kontrollieren. Jetzt warten mit den 49ers auswärts und den Eagles zu Hause zwei bärenstarke Teams. Gelingt es, die Offense weiter so scoren zu lassen, ist gegen beide Teams etwas drin – dafür müsste die Defense dann allerdings auch mal wieder teilnehmen.

Ausblick: In Week 14 gastieren die Seahawks am 10.12.2023 um 22.05 Uhr in Santa Clara zum Rematch gegen die San Francisco 49ers.