Recap: Preseason 2015 (Week 1) – Broncos @ Seahawks

20:22 gegen die Seattle Seahawks stand es am Ende des ersten Preseason-Spiels der Saison 2015. Die Denver Broncos reisen mit einem bedeutungslosen Sieg zurück nach Hause, der jedoch für beide Mannschaften eine Vielzahl an Erkenntnissen gebracht haben dürfte. Wir blicken im Schnellcheck zurück auf die Partie der vergangenen Nacht.

Erkenntnisse:

  • Rookie-WR Tyler Lockett hat in seinem ersten Spiel direkt ein Feuerwerk abgebrannt. Natürlich ist es noch früh, aber das was er gegen die Broncos gezeigt hat, lässt auf bessere Zeiten im Return Game der Seahawks hoffen. Lockett selbst sagt, er müsse auf diesem Level noch viel lernen. Wir sagen, er ist schnell, flink, wendig, elegant – und vielversprechend. Wenn er weiter lernt, wie er es seit dem Draft getan hat, wird er eine neue Waffe für Seattle.

  • Rookie-DE Frank Clark hat ebenfalls eine überzeugende Vorstellung abgeliefert und damit den Kritikern (Probleme abseits des Spielfelds, gerechtfertigter Second-Round Pick) gezeigt, was auf dem Spielfeld in ihm steckt. Er hatte neun Tackles, so viel wie kein anderer Spieler im Team, forcierte einen Fumble und stoppte die Broncos bei einem Fourth Down. Auch hier gilt, es war das erste Spiel und Preseason. Doch was wir gesehen haben, war nicht schlecht.
  • DE Cassius Marshs Auftritt war ebenfalls mit Spannung erwartet worden. Er zeigte gegen Denver in Ansätzen, was er schon in seiner Rookie-Saison auf das Spielfeld brachte und stellte die Broncos-O-Line vor Probleme.
  • TE Anthony McCoy, der seit 2012 kein Spiel mehr für die Seahawks absolviert hat, gab sein Comeback. 2013 und 2014 verpasste er jeweils mit schweren Achillessehnen-Verletzungen. Gestern Nacht war er in Aktion, zeigte sich aber nicht in Bestform. Das tut beim Zusehen weh, wenn man weiß, welche Leidensgeschichte der junge Mann erleben musste. Er ließ zwei Bälle fallen und bekam eine Holding-Strafe. Vermutlich wird er mit Cooper Helfet und Rashaun Allen um den dritten offenen TE-Platz hinter Jimmy Graham und Luke Willson kämpfen.
  • Die O-Line ist – wie alle Jahre wieder – wohl das größte Sorgenkind (oder muss man von Sorgenkindern reden). Nachdem im Training Camp täglich andere O-Line-Formationen auf dem Feld standen, war zu erwarten, dass die Abstimmung fehlen würde. Dennoch war Head Coach Pete Carroll mit seinen großen Jungs nicht zufrieden: „Der Auftritt war enttäuschend, weil Denver ein grundlagenorientiertes Spiel spielte. Es hätte als nicht schwer für uns sein dürfen.“ Ein wenig beunruhigend ist, dass auch die erfahreneren Spieler wie Justin Britt oder Lemuel Jeanpierre Schwächen offenbarten. Den Rookies ist das eher zu verzeihen. Es wird noch viel passieren in den kommenden drei Wochen. Und sobald sich eine Formation findet, kann diese auch an der Abstimmung arbeiten. Also noch kein Grund, in zu große Sorge zu verfallen.
  • RB Christine Michael steht vor einer extrem wichtigen Preseason, die für seine weitere Karriere richtungsweisend ist. Er muss abliefern. Doch gegen die Broncos klappte das nicht unbedingt, auch wenn er alles gab. 15 Yards Raumgewinn bei sieben Carries und dazu ein Fumble sind keine gute Bewerbung. Doch von der O-Line gab es für Michael an diesem Abend auch keine große Unterstützung. Noch ist nichts entschieden, er hat noch drei Bewährungsmöglichkeiten.
  • Rookie-RB Thomas Rawls hingegen nutzte seine Chance besser. Er konnte am Ende die besseren Stats vorweisen – 31 Yards bei neun Carries und ein 19-Yard Touchdown per Screen Pass. Das Rennen um den dritten RB-Spot hinter Marshawn Lynch und Robert Turbin könnte enger geworden sein.
  • Neu-WR B.J. Daniels hat in der Offseason von QB auf Receiver gewechselt, wo die Konkurrenz um einen Platz im Roster nicht kleiner ist. Gegen Denver war er eine Art Allzweckwaffe. Er fing zwei Pässe für 15 Yards, setzte in den Special Teams einen schweren Tackle, fing zwei Punts und trug einen Kickoff über 35 Yards. Eine solide Vorstellung. Nur über die Special Teams gibt es für ihn eine Chance, das Team zu machen. Zu seinen vielseitigen Aufgaben könnte nach der Knöchelverletzung von Backup-QB noch eine weitere kommen – Daniels könnte kommende Woche möglicherweise auch wieder als Quarterback auflaufen, sollte Jackson nicht fit werden.

Verletzungen:

  • QB Tarvaris Jackson – Verstauchung Knöchel, fällt wohl zwei Wochen aus
  • WR Chris Mathews – Verstauchung Schulter, fällt wohl zehn Tage bis zwei Wochen aus
  • CB Mohammed Seisay – Zerrung Leiste, fällt wohl nicht länger aus