Patriots am Horizont! So oder so ähnlich dürfte der Ausblick von Head Coach Mike Macdonald und den Seattle Seahawks sein, wenn sie am kommenden Sonntag nach New England fliegen. Denn dort wartet in Week 2 der NFL-Saison 2024 ein Super Bowl XLIX-Rematch im Gillette Stadium. Doch anders als noch vor zehn Jahren treffen dabei nicht zwei Trainer-Legenden, der beste Quarterback aller Zeiten und eine All Time-Defense aufeinander, sondern zwei Rookie-Cheftrainer mit jeweils einem jungen, hungrigen Team.
Und ähnlich wie die Seahawks, sind auch die Patriots vor Wochenfrist in Week 1 mit einem Sieg in eine neue Football-Ära an der US-Ostküste gestartet. Was genau in dem Spiel zu erwarten ist, bleibt allerdings offen. Schließlich verbuchte New England einen Erfolg gegen indisponierte Bengals, während Seattle doch mit einiger Mühe, aber dennoch auch mit verheißungsvollen Ansätzen den Neu-QB der Denver Broncos und seine Truppe in die Schranken wies. Bevor es in den nächsten Spieltagen für beide Teams gegen harte Divisions-Rivalen oder absolute Top-Mannschaften geht, dürfte ein zweiter Saisonsieg im zweiten Spiel sowohl für Seattle, als auch für die Patriots ein guter Boost für den Rest der Saison sein.
Das Spiel:
- Kickoff: Sonntag, 15. September 2024, 19:00 MESZ
- Austragungsort: Gillette Stadium, Foxborough, MA (Freiluft, Kunstrasen)
- Wettervorhersage: 29 Grad Celsius, bedeckt
- Schiedsrichter: Carl Cheffers
- Empfang: NFL GamePass, RTL
- Wettprognose: Seahawks -3,5 (DraftKings)
Der Injury Report:
Beim Anblick des ersten Injury Reports in Week 2, dürfte den meisten 12s vor Schreck der Löffel aus der Hand gefallen sein. Gleich 13 Spieler tauchten hier in der Tabelle auf! Einer davon wird am Sonntag dabei auf keinen Fall mitspielen, denn schon am Dienstag erklärte Mike Macdonald seinen OLB Uchenna Nwosu (Knie) offiziell als „out“. Nicht mittrainieren konnten am Mittwoch zudem RB Ken Walker (Bauchmuskel), OT George Fant (Knie) und LB Tyrel Dodson (Schulter).
Ein paar Reps sahen die TEs Noah Fant (Zeh) und Pharaoh Brown (Fuß) sowie WR Tyler Lockett, LB Jerome Baker, OLB Dre’Mont Jones, als auch die CBs Riq Woolen und Tre Brown (alle Oberschenkel). Voll einsatzfähig waren dagegen die Gs Laken Tomlinson (Knöchel) und Anthony Bradford (Knie).
#Seahawks injury report for Wednesday: pic.twitter.com/rQRuuB6YvK
— John Boyle (@johnpboyle) September 11, 2024
Etwas weniger voll war dagegen der Injury Report der Patriots, bei denen einzig G Sidy Sow (Knöchel) nicht auf dem Trainingsplatz stand. Geschont wurden zudem C David Andrews und RB Rhamondre Stevenson. Leichte Übungseinheiten konnten allerdings RB Antonio Gibson (Hüfte), OLB Anfernee Jennings (Handgelenk), OT Vederian Lowe (Bauchmuskulatur), S Jabrill Peppers (Hüfte), OLB Joshua Uche (Fuß) und DE Deatrich Wise (Schulter) absolvieren.
Die Fakten:
Seahawks-Football ist tot, lang lebe Seahawks-Football! Denn für alle 12s, die sich nach dem Aus von Pete Carroll erhofft hatten, dass die Spiele ihres Lieblingsteams aus Seattle fortan weniger spannend gestalten würden, wurde in Week 1 auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Denn gerade durch eine katastrophale Leistung der O-Line in der ersten Halbzeit, kam die Offense so gar nicht in Tritt. Einzig durch eine starke Defense-Leistung und kaum gekannte Adjustments im zweiten Halbzeit, die Ken Walker mit seinen Läufen zum offensiven Dosenöffner machten, bevor QB Geno Smith und Lockett zwei Minuten vor Ende gegen die Broncos den Deckel drauf machten, konnten die Seahawks am Ende einen einigermaßen verdienten Sieg feiern.
Die Patriots ihrerseits konnten in Cincinnati einen unerwarteten 16:10-Sieg einfahren, weil die Bengals in der Laufverteidigung absolut überwältigend waren und alleine 120 Rush Yards und einen Touchdown durch Stevenson zuließen. New Englands Defense zeigte sich zudem sehr aggressiv und nutzte so am Ende fast jeden Fehler von QB Joe Burrow und seiner Offense aus, um die Partie am Ende siegreich über die Ziellinie zu wuchten.
- Statistik des Spiels: 18 Mal spielten die Seahawks und die Patriots seit dem Jahr 1977 in der NFL gegeneinander. Doch zwischen 1993 und 2004 mussten die Fans beider Franchises ganze elf Jahre auf ein Duell ihrer Teams warten. Grund dafür war unter anderem Seattles Wechsel von der AFC in die NFC. Im Hinblick auf Siege/Niederlagen haben die Seahawks allerdings knapp die Nase vor. Zehnmal gewannen sie gegen die Patriots und verloren dementsprechend aber auch achtmal.
Das Fazit:
Was die Defense von Seattles neuem Head Coach Mike Macdonald jetzt schon kann, ist beeindruckend und es wird noch besser werden. Genau das gilt es auf jeden Fall für die Offense der Seahawks zu werden, denn wie die letzten Jahre gezeigt haben, konnte nie nur die Top-Leistung einer Unit das Team über die Saison tragen. An dieser Stelle kommt mit den Patriots in Week 2 ein Team daher, dass sich nach dem Abgang von Bill Belichick im Umbruch befindet und Geno Smith, WR DK Metcalf und Ken Walker damit „eigentlich“ einen machbaren Saisonstart präsentieren sollte.
Eigentlich, weil New Englands Defense ähnlich wie die der Broncos nicht zu unterschätzen ist und eine gewisse Herausforderung für Seattles Angriffsspiel darstellt, was in der aktuellen Findungsphase nicht das schlechteste ist. Die Defense der Seahawks wird es dagegen mit einer Offense zu tun bekommen, die über den Pass kaum funktioniert und daher auf den Lauf setzt, den Seattle in Wekk 1 ausgezeichnet stoppen konnte.
Spieler des Spiels: Tyrel Dodson – Gegen die Bengals dominierten die Patriots offensiv mit ihrem Run Game (siehe oben). Den Lauf zu stoppen, war in Week 1 dagegen ganz klar die Stärke der Seahawks und so ist es am zweiten Spieltag Seattles neuer LB Dodson, der zur Maschine in der Defense wird und New Englands Angriff mit 12 Tacklings, einem Sack und einem Fumble zur Weißglut treiben wird.
Prognose: Die Seattle Seahawks gewinnen gegen die New England Patriots mit 20:10.