Preview: Regular Season 2022 (Week 12) – Raiders @ Seahawks

Regular Season 2022 Las Vegas Raiders Seattle Seahawks Week 12

Vegas, Baby! Zurück in die Zukunft und damit raus aus der Bye – Week und rein in den Endspurt um einen (möglichen) Playoff-Platz. Die Raiders kommen und damit ein Team, welches an allen Ecken und Enden den Erwartungen hinterherläuft. Mit Josh McDaniels steht ein hochdekorierter (Ex-) Offensive Coordinator als Head Coach an der Seitenlinie und einer der Trades des Sommers schlechthin war die Addition von Davante Adams, einem der besten Receiver der Liga. Also alles eitel Sonnenschein in Nevada?

Einen Record von 3 – 7 hatten die meisten Experten vor Saisonbeginn eher noch den gastgebenden Seahawks zugetraut, doch die Las Vegas Raiders stehen in „ihrer“ AFC West bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand. Auch wenn der Sieg gegen den Divisionsrivalen aus Denver vorige Woche Rückenwind verleiht, die Erwartungen in der „Sin – City“ sind hoch.

Besonders an Quarterback Derek Carr scheiden sich die Geister: 2435 Yards und 15 Touchdowns, bei fünf Interceptions stehen in den Büchern sowie ein Rating von 91.6. Zum Vergleich: Geno Smith steht bei 108. Und genau hier prallen Anspruch und Wirklichkeit in Nevada aufeinander. Unruhige Zeiten liegen hinter dem Team, welches erst den Umzug, dann das Drama um John Gruden und die geleakten eMails und schließlich den fatalen Autounfall von Ex-Receiver Henry Ruggs verkraften musste. Zeit, sich auf sportliche Höhen zu fokussieren.

Das Spiel:

  • Kickoff: Sonntag, 27, November 2022, 22.05 MEZ
  • Austragungsort: Lumen Field, Seattle, WA (Freiluftstadion)
  • Wettervorhersage: 9 Grad Celsius, regnerisch
  • Schiedsrichter: Brad Allen
  • Empfang: NFL GamePass
  • Wettprognose: Seattle Seahawks 3.5, Draftkings
  • Hashtag: #LVvsSEA

Der Injury Report:

Ausgeruht geht es frisch ans Werk: Lediglich Dee Eskridge (Hand) und L.J. Collier (Krank) trainierten Mittwoch nicht; Entwarnung bei Safety Ryan Neal und seinen Schulter – Problemen. Donnerstag ist trainingsfrei, klar, Thanksgiving und der Truthahn ruft; daher ein „geschätzter“ Report von John Boyle. Sieht man auch nicht alle Tage.

Bei den Raiders sorgt man sich am Ehesten um die Offensive Line: Kolton Miller, Offensive Tackle, ist fraglich, Justin Herron und Brandon Parker (ebenso beide Offensive Tackle) sind bereits auf Injured Reserve. Dem Einsatz von Linebacker Luke Masterson fiebert Coach McDaniels entgegen: „er wird da sein, wenn er gebraucht wird“ – fraglich bleibt er allerdings.

Die Matchups:

Seahawks Passrush vs Raiders Offensive Line: Was den Passrush der Hawks anbelangt, war man zumindest im letzten Spiel in München nicht gerade verwöhnt. Tom Brady wurde dabei so oft von Verteidigern berührt, wie zuletzt zuhause von Gisele Bündchen. Zurück zur Ernsthaftigkeit: durch die vielen Verletzungen und Ausfälle in der Offensive Line der Raiders ist es umso wichtiger, Druck auf Derek Carr aufzubauen. Denn: über zwei Drittel der erzielten Yards gehen über die Luft (2355 Yards). Für Uchenna Nwosu wird es also Zeit, den achten Sack der Saison anzugehen.

Davante Adams vs. Tariq Woolen: Über die Qualitäten eines Davante Adams ist wenig hinzuzufügen. Doch durch die Ausfälle weiterer Waffen in der Offensive geht fast schon erschreckend viel NUR über den Neuzugang aus Green Bay. 92,5 Yards pro Spiel im Durchschnitt. Und der nächstbeste Receiver, Mack Hollins, weist gerade mal gut die Hälfte davon auf seiner Habenseite aus. Sie werden ihn suchen, weil sie müssen. Und ja: Tariq Woolen wird es nicht alleine richten können. Aber dafür gibt es ja in der Secondary noch Mitspieler, die in die Bresche springen können. Michael Jackson oder Coby Bryant zum Beispiel. Wer weiß, vielleicht sogar Tre Brown: Immerhin ist dieser für das Spiel gegen die Raiders wieder eine Option.

Kenneth Walker III vs: Raiders Rushing Defense: Es lief nicht rund für den Rookie von den Michigan Wolverines gegen die Buccaneers. Die Linebacker um Lavonte David hatten das Laufspiel der Seahawks gut im Griff und so war der Rushing Leader aus dem München – Spiel Geno Smith. Seit der Verletzung von Rashaad Penny ist das Laufspiel quasi eine „One – Man Show“: 587 Yards bei sieben Touchdowns; er trägt damit sehr früh und erfolgreich die Verantwortung. 122 Yards lässt die Raiders Rushing Defense im Schnitt zu – Tendenz steigend. Linebacker Luke Masterson ist darüber hinaus fraglich und reißt bildlich gesehen eine weitere Lücke in der Verteidigung. Kann Kenneth daraus Kapital schlagen?

Der X-Faktor: Slow `em down…

Wenn die Seahawks das gegnerische Laufspiel frühzeitig in den Griff bekommen, sehen sie in den Spielen meist gut aus. Das ging gegen die Buccaneers zumindest in der ersten Halbzeit gründlich schief : 161 Yards erzielten Leonard Fournette und co. in München vor knapp zwei Wochen. Josh Jacobs, das Workhorse als Runningback in Diensten der Raiders, erzielte hingegen in der letzten Woche gegen Denver zum vierten Male diese Saison mehr als 100 Lauf – Yards. Abseits vom überraschend starken Jacobs bietet die Offensive natürlich auch ohne die verletzen Hunter Renfroe und Darren Waller im Prinzip nur noch Einen, den es zu stoppen gilt…

  • Spieler des Spiels: Tariq Woolen. Es wird DAS entscheidende Matchup für den jungen Cornerback aus Texas werden. Sein Gegenüber: Davante Adams. 26 Catches in 44 Versuchen für zehn Touchdowns. Über mangelnde Arbeit wird sich die Secondary wahrlich nicht beschweren, wenn am Sonntag der Nummer Eins Receiver gesucht wird. Die Raiders wiederum werden sich nicht scheuen, das Risiko zu suchen und damit eine erneute Gelegenheit für die Rookie – Sensation, sich zu präsentieren und seine Statistik aufzuwerten.
  • Statistik des Spiels: Die Raiders (Las Vegas, Oakland, Los Angeles…) führen die All – Time – Statistik gegen die Seahawks an und zwar mit 29:26 Siegen. Das letzte Spiel der beiden Teams 2018 gewannen die Seahawks noch in London mit 27:3.
  • Anekdote des Spiels: Heutzutage spielen die Teams nur noch selten gegeneinander, jedoch war man damals noch direkte AFC West Konkurrenz. Als Expansion Team schaffte man erstmalig 1983 die Postseason: 9-7 der Record hinter den L.A. Raiders (12-5) und „sweepte“ den Rivalen: binnen drei Wochen, zwei Siege und damit hieß es erstmals: Playoffs, Baby!

Der Hype-Faktor: Thanksgiving Wochenende!

Auch wenn das Spiel nicht am eigentlichen Thanksgiving (24.11.) stattfindet, dreht sich bei den meisten Sportteams alles rund um das Fest:

Das Fazit:

Die Seahawks gelten bei den Buchmachern als leichter Favorit und dürften ihre Ruhepause genutzt haben, um den Flug und den lästigen Rasen der Allianz Arena aus ihren Knochen und Beinen zu schütteln. Run First: Diese Devise gilt in der Seahawks Offensive bereits seit Saisonbeginn. Gelingt dies und die fünftbeste Offensive der Liga (nach Punkten) kommt ins Rollen, wird es schwer für die Raiders. Ausschalten kann man Kaliber wie Josh Jacobs und Davante Adams kaum – dafür ist es umso wichtiger, die Offensive auf mehrere Schultern zu verteilen. Damit Vorteil Seahawks, denn sowohl Tyler Lockett, als auch D.K. Metcalf, wie auch die Tight Ends werden gleichmäßig oft von Geno Smith gesucht und dadurch ist der Angriff schwieriger ausrechenbar.

Prognose: Die Seattle Seahawks kommen frisch und ausgeruht aus der spielfreien Woche und gewinnen mit 24:17.