NFL Draft 2015 – Die Picks der Redaktion

Den Draft eines Teams korrekt vorherzusagen, das ist so gut wie unmöglich. Und trotzdem machen es die Experten immer und immer wieder in ihren zahlreichen Mock Drafts. Wir, die Redaktion der German Sea Hawkers, wollen an dieser Stelle ebenfalls unser Expertenwissen unter Beweis stellen und sagen deshalb den Ausgang des NFL Draft 2015 vorher. Aber löscht unsere Seite nicht aus Eurer Favoritenliste, falls nicht alles haargenau so eintrifft, wie hier beschrieben.

Kommentiert werden von allen Redaktionsmitgliedern der First Pick, die drei größten Needs der Seattle Seahawks und die ersten fünf Picks des Vize-Champions der vergangenen Saison.


Jörn

#1 overall:
Winston zu den Bucs. Die Bucs brauchen dringend einen QB und scheinbar wird momentan allgemein Winston der Vorzug gegeben, auch wenn ich persönlich Mariota den Vorzug als Franchise QB geben würde, aber ich weiß nicht, ob die Bucs die nö
tige Weitsicht dafür haben. 

3 Positionen mit dem größten Bedarf (Seahawks):
Im Prinzip ähnlich wie letzte Saison. (Interior) Offensive Line – Unser OL ist seit längerem einer der Schwachpunkte im Team, der jedoch durch die Mobilität von Russell Wilson und die schiere Macht von Marshawn Lynch gut überspielt wurde. Dennoch sollte man sich nicht auf Dauer darauf verlassen, dass das gut geht. Gerade wo jetzt mit Max Unger einer der wichtigsten und besten Leute das Team verlassen hat, sollte man hier für Verstärkung sorgen. Die Cowboys haben im letzten Jahr gezeigt, wie man mit einer fantastischen O-Line beeindrucken kann, obwohl der Großteil des Teams eher Durchschnitt ist.
Wide Receiver – Mit Jimmy Graham hat RW eine tolle Waffe hinzubekommen, dennoch würde ich mir wünschen, dass noch ein großer Receiver, quasi ein weiterer Chris Matthews, hinzukommt.
Cornerback / Defensive Tackle – Die Secondary ist vermutlich das Glanzstück der Seahawks, dennoch, will man das Niveau hier halten, sollte man Leute finden, die in Zukunft die Stammkräfte gut vertreten können bei möglichen Verletzungen.
Wenn kein passender Cornerback zu bekommen ist, dann halte ich Defensive Tackle für mindestens ebenso wichtig. Hier brauchen wir ebenfalls Polster bei möglichen Verletzungen und gerade mit Blick auf die Zukunft Leute, die die aktuellen Starter ersetzen können, wenn Verträge nicht verlängert werden können.

Die ersten fünf Picks der Seahawks:
63rd overall: Hroniss Grasu (C) – Die Seahawks brauchen Verstärkung in der OL, Grasu, der stärkste Center im Draft, könnte Ende der zweiten Runde noch verfügbar sein und ich denke, dass die Hawks sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen. Grasu war stark letzte Saison bei den Ducks und könnte uns kurzfristig helfen, da ich ihm zutraue, dass er wenig Einarbeitungszeit braucht. (Sollte Grasu nicht zu bekommen sein, dann würde ich hier Sammie Coates als WR nehmen und in der vierten Runde Shaq Mason als OG/C.)
95th overall: Alex Carter (CB) – Könnte der nötige Ersatz für Byron Maxwell sein, der ähnlich wie Grasu wenig Eingewöhnungszeit braucht und uns schnell helfen könnte.
112th overall: Markus Golden (DE) – Potentiell ein guter Pass Rusher, aber er wird Zeit brauchen und in der ersten Saison vermutlich nur zur Entlastung der Stammkräfte eingewechselt werden. (Alternativ: Sollte die Center Position noch offen sein, dann statt Markus Golden den oben angesprochenen Shaq Mason.)
130th overall: Mark Glowinski (OL) – Ich weiß nicht, ob er ein Rookie wäre, der direkt zu Saisonbeginn starten könnte, aber wenn man ihm etwas Zeit gibt, dann passt er von dem, was ich letzte Saison bei den Spielen der Mountaineers gesehen habe, sehr gut in unser Anforderungsprofil.
134th overall: Ty Montgomery (WR) – Evtl. rutscht Montgomery etwas nach unten durch und man bekommt ihn auch noch in der fünften Runde, er wäre aber auf jeden Fall ein solider Receiver und ein großartiger Kick Returner. Könnte somit die Lücke, die Bryan Walters hinterlassen hat, füllen.


Mario

#1 overall:
Jameis Winston.

3 Positionen mit dem größten Bedarf (Seahawks):
Offensive Line, 
WR, DB. Nach den Abgängen von Unger und Carpenter benötigt die O-Line unbedingt Verstärkung.  Mit Jimmy Graham hat Russell Wilson eine echte Waffe in die Hand bekommen. Dennoch benötigt unser WR-Corps ein Upgrade, insbesondere weil Paul Richardson höchstwahrscheinlich den Start der neuen Season verpassen wird. Zudem würde ein WR mit guten Returner-Qualitäten uns sehr gut tun. Du kannst nie genug Pass-Rusher in einem Team haben! Im Superbowl wurde nach dem Ausfall von Avril deutlich, dass nicht so tief auf der DE/LEO besetzt sind. Mit Sherman, Thomas, Chancellor und auch Williams haben wir kein schlechtes Defensive Backfield. Doch danach kommt nicht mehr sehr viel. J. Lane wird den Start der Season auf jeden Fall verpassen und das Simon noch nicht so weit ist, zeigte sich im Super Bowl deutlich. Insbesondere unter Anbetracht der Verletzungen, die Sherman, Thomas und Chancellor sich zum Ende der letzten Season zuzogen, ist es sehr empfehlenswert sich um Nachschub für die L.O.B. zu kümmern.

Die ersten fünf Picks der Seahawks:
63rd overall: OG Ty Sambrailo, Colorado St. – Kommt aus einer Zone-Running-Offense, ist athletisch und könnte James Carpenter zum Season-Start ersetzen. Seine Combine-Zahlen sind nahezu identisch mit denen von Jake Fisher (Orgeon). Fisher wird an 63 aber sehr wahrscheinlich nicht mehr verfügbar sein.
95th overall: WR Chris Conley, Auburn – Großer Receiver mit genügend Speed um einen CB auch mal davon zu laufen. Zum kommt er aus er Run-First-Offense und ist somit auch mit dem Run-Blocking vertraut.
112th overall: RB Mike Davis, South Carolina – Sofern Davis an 112 noch auf dem Draft Board steht, ist er mein absoluter Wunschpick. Auch wenn wir zurzeit mit Lynch, Turbin und Michael drei RB auf dem Roster haben, muss auch hier an die Zukunft gedacht werden. Die nächste Season wird wahrscheinlich die letzte von Lynch sein, Turbin wird ein Free Agent und von Michael haben wir bisher kaum bzw. nichts gesehen. Somit wäre es nicht überraschend, wenn in Runde 4 ein Running Back gepickt werden würden. Davis, der in den vergangenen Wochen bereits für ein Visit mit Schneider und Carroll in Seattle war, gilt als physischer Runner mit guten Händen.
130th overall: Center Shaq Mason, Georgia Tech – Wie Conley kommt Mason aus einer Run-First-Offense. So ist es nicht überraschend, dass er seine Stärken im Run-Blocking hat. Weitere Center, die in Runde evtl. noch zu haben wären sind Reese Dismukes (Auburn) oder Andy Gallik (Boston College).
134th overall: CB/WR Tony Lippett, Michigan St. – Wie Richard Sherman spielte Lippett im College erst WR und wurde später immer mehr als CB eingesetzt. Mit 6 – 2 und einer Armlänge von 32 3/4“ erfüllt er die Maße der LOB. Er ist sicherlich kein Spieler, den wir früh in der Season auf dem Feld stehen sehen. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass er sich zu einem passablen CB entwickeln kann.


Tobias

#1 overall: Jameis Winston. Ich bin hier bei Jörn, auch ich würde Mariota vorziehen, glaube aber nicht daran.

Die ersten fünf Picks der Seahawks:
63rd overall: Center – nach dem Abgang von Unger ein Need. Hroniss Grasu aus Oregon wäre hier ein Kandidat, der laut den Experten i
n Runde zwei noch zu haben sein sollte. Die Frage ist ober er ein potentieller Starter wäre…
95th overall: Da man nicht weiß, was mit Kam Chancellor/Earl Thomas sein wird, ob sie beide wirklich rechtzeitig gesunden, denke ich, dass auf der Saftey Postion nachgelegt wird. Jaquiski Tartt wäre hier einer – allein schon weil er aus Utah kommt, wofür unser General Manager ja ein Faible hat.
112th overall: Zuletzt sollte man auf der WR-Positon nachlegen, so denn noch ein interessanter Spieler da ist. Dies würde den Graham-Deal noch wertvoller machen. Dorial Green-Beckham von Missouri wäre, sollte er zu haben sein, ein möglicher Pick. Je nachdem, wer wann zu haben ist, kann sich das alles natürlich verschieben.
Weitere Spieler, die ich gerne bei den Seahawks sehen würde: Marcus Peters, CB aus Washington. Der Junge gefällt mir einfach und auch auf der CB-Positon wäre eine Alternative sinnvoll. Doch er wird meiner Meinung nach in Runde 1 weggehen.


Martin

#1 overall: Marcus Mariota. Meiner Meinung nach wird es nicht Winston, sondern als kleine Überraschung doch Mariota. Meine Begründung: Die Off-Field-Issues von Jameis „Crab Leg“ Winston. Ob die Bucs Mariota dann behalten oder einen Deal machen und ein anderes Team SuperMariota bekommt, wollte mir die Glaskugel nicht zeigen. Die Seahawks-Picks wollte die Glaskugel auch nicht rausrücken.


Max

#1 overall: Marcus Mariota. Als University of Oregon-Alumnus bin ich diesbezüglich befangen. Mariota bringt alle Fähigkeiten mit, der First Pick zu sein. Das Fragezeichen hinter Leadership sollte man streichen, denn guter Führungsstil beweist sich nicht in der Öffentlichkeit, sondern an der Universität, auf dem Trainingsplatz und auf dem Spielfeld. Und wer diese Fähigkeiten besitzt, ist auch in der Lage, von einem College-System auf ein Profi-System umzustellen. Was wiederum an die Öffentlichkeit gelangen sollte, sind Straftaten, Probleme abseits des Spielfelds. Grund genug, Jameis Winston für die absolute Führungsposition und Vorbildfunktion als QB nicht an erster Stelle auszuwählen. Wenige Monate nach Ende ihrer College-Karriere haben die Universitäten der beiden Top-Quarterbacks im Draft unterschiedlich verabschiedet. Die FSU verteidigt Winston nicht mehr gegen Strafvorwürfe – er muss ja keine Spiele mehr gewinnen. Die UO bedankt sich bei einem großartigen Vorbild. Reicht das, Tampa Bay Buccaneers?!

3 Positionen mit dem größten Bedarf (Seahawks):
Offensive Line, Defensive Back, Defensive Line.
 Wer wird der neue Center bei den Seahawks? Ein Spieler aus dem aktuellen Kader? Ein Free Agent? Ein Draft Pick? Diese Frage könnte der Draft zumindest ein Stück weit beantworten. Fest steht nur, die Seahawks müssen ihre O-Line nach dem Trade von Max Unger nach New Orleans und dem Abgang von James Carpenter nach New York verstärken – mit mindestens zwei Picks für die O-Line. Die verletzungsgebeutelte LOB muss außerdem verstärkt werden, die D-Line, der wohl älteste Mannschaftsteil, braucht ebenfalls frisches Blut. Denn was die Seahawks 2013 enorm stark machte, war die Tiefe auf diesen Positionen, die ein häufiges Rotieren möglich machte. Die Position WR halte ich für weniger bedürftig. Es ist ausreichend Talent vorhanden mit Chris Matthews, Kevin Norwood, Paul Richardson zu den etablierten Jermaine Kearse, Doug Baldwin, Ricardo Lockette. Hinzu kommt eine Waffe, die eher als Anspielstation denn als reiner Block-TE gesehen werden sollte – Jimmy Graham. Möglich wäre ein WR-Pick, wenn dieser Spieler als Returner stark ist – da mangelt es den Seahawks nach dem Abgang von Bryan Walters. Gesucht wird ein neuer Golden Tate.

Die ersten fünf Picks der Seahawks:
63rd overall: C – Mein Faible für Oregon kommt erneut zum Vorschein. Hroniss Grasu ist der Top-Center im diesjährigen Draft. Er kommt aus einer Offense, die für das Running Game lebte, das passt einfach. Grasu kann schnell zum Leader werden – vom gleichen College wie Max Unger kommt er auch noch.
95th overall: CB – Der Draft Stock von Marcus Peters, dem Bad Boy der Washington Huskies, fiel wohl in den vergangenen Wochen stark. Der Cornerback wäre einen Pick wert, mit seiner schwierigen Persönlichkeit kann man im VMAC umgehen. Richard Sherman wäre wohl der optimale Mentor für diesen jungen Hitzkopf. Weit weniger kompliziert wäre die Angelegenheit, wenn man Ifo Ekpre-Olomu von den Oregon Ducks auswählen würde. Doch nach einer Knieverletzung steht hinter dem lange als stärksten auf seiner Position gehandelten Spieler ein dickes Fragezeichen.
112th overall: SS/FS – Das Defensive Backfield ist angeschlagen und der zuverlässige Jeron Johnson jetzt in Washington D.C. Die Seahawks brauchen einen weiteren Mann, falls Earl Thomas und Kam Chancellor verletzt ausfallen. Einen Namen wage ich nicht zu nennen, die Safety-Klasse hat 2015 wohl nur durchschnittliches Niveau.
130th overall: WR – Sollte es doch ein Wide Receiver sein, würde ich mir einen vom Typ Dorial Green-Beckham wünschen, der groß gewachsen und kräftig ist. Jemand, der auf der anderen Seite von Chris Matthews aufgestellt werden kann, mit der Statur von Jimmy Graham. Wenn er dann noch Kicks und Punts returnen kann, ist er zu 100 Prozent der richtige Mann für Seattle. Das klingt fast ein wenig nach Ty Montgomery von der Eliteuni Stanford. Vielleicht wird er der neue Golden Tate?
134th overall: QB – Wie wäre es mit einem Quarterback, um ein wenig Schwung in die Backup-Diskussionen zu bringen? Connor Halliday von den Washington State Cougars spielte eine starke Karriere in Pullman, verletzte sich aber am Ende der vergangenen Saison am Fuß. Rechtzeitig zum Draft ist er fit und möglicherweise einen späten Pick wert. Interessant ist der Mann auf jeden Fall.
Hinzu kommen mindestens zwei D-Liner, ich tippe hier auf die späteren Runden. Außerdem bringe ich den Namen Cassius Marsh hier ins Spiel, er ist fast wie ein neuer Draft Pick für die Seahawks, da er nach einer Verletzung früh in der vergangenen Saison jetzt neu angreifen kann.