Recap: Regular Season 2016 (Week 1) – Dolphins @ Seahawks

In der Nacht von Sonntag auf Montag starteten unsere Seahawks mit einem am Ende glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg gegen Miami in die neue Saison.

Scoring:

Week 1/16 Scoring

Positiv:

  • Die Defense steht nach wie vor recht gut. Unsere Pass Rusher konnten Miamis Quaterback Ryan Tannehill häufig unter Druck setzen (insgesamt 5 Sacks) und hielten sein Pass-Spiel unter 200 Yards. Star Running-Back Arian Foster konnte in seinem ersten Spiel für das Team aus Florida gar nur 38 Yard Raumgewinn erlaufen – auch ein dicker Pluspunkt für die Defense.
  • Unsere neuformierte Running Unit konnte sich in Spiel 1 nach Beastmode ebenfalls ordentliche Noten verdienen. Christine Michael und Thomas Rawls wechselten sich ab und kamen auf 66 bzw. 32 Yards, die durch Laufspiel erzielt wurden. Rawls fing dazu noch drei Pässe (drei Targets) mit insgesamt 26 Yards. Noch wichtiger als die reinen Zahlen war aber, dass der Fuß bei Rawls hielt und er keinerlei Beeinträchtigungen zu haben schien.
  • Special Teams – insbesondere bei Punts konnte man Miami immer relativ schnell stoppen. Hier, und auch sonst im defensiven Spiel der Hawks, tauchte immer wieder der First Star unseres Teams auf:
    • #91 Cassius Marsh: Der Tausendsassa im Spiel der Seahawks hatte zahlreiche sehr gute Aktionen, stoppte zweimal den Puntreturner unmittelbar nach Ballaufnahme, blockte einen Fieldgoalversuch mit der Hand und konnte Ryan Tannehill kurz vor Schluss sacken und ihm den Ball aus der Hand schlagen. Bärenstark!
  • Jimmy Graham – nach langer Leidenszeit hatte der Tight End in der zweiten Halbzeit ein paar Kurzeinsätze und konnte im letzten Drive der Partie, dem Game-Winning Drive, mit seinem einzigen Catch zum Sieg beitragen. Auch bei Graham war aber das wichtigste, dass sein Knie gehalten hat und es Hoffnung macht, dass er im Laufe der Saison immer mehr Einsatzzeit bekommt.
  • Angry Doug Baldwin: Unser Top Receiver des letzten Jahres zeigte mal wieder dass man sich immer auf ihn verlassen kann – besonders wenn es drauf ankommt: Im letzten Drive fing er einen Pass von Russell Wilson in der Endzone zum spielentscheidenden Touchdown. Er war immer präsent und kam bei insgesamt 9 Pässen auf 92 Yards (11 Targets).

  • Russell Wilson: Trotz Knöchelverletzung zeigte er kurz vor Schluß, in seinem nun schon 19. Game-winning Drive, sein ganzes Können als er das Team Richtung Endzone führte und sorgte mit Baldwin für den siegbringenden Touchdown.

Neutral:

  • Nach der kurzfristigen Umstellung durch die Verletzung von Ifedi zeigte die Offensive Line eine ordentliche Partie. Zwar geriet man immer wieder unter Druck  – dies war aber durch eine exzellente Pass-Rushing-Unit der Dolphins um Ndamukong Suh und Mario Williams nicht anders zu erwarten. Und obwohl die Passrusher der Dolphins unsere Offense immer wieder unter Druck setzen konnten, ließen die Seahawks „nur“ drei Sacks von Russell Wilson zu. Zum Vergleich: Beim Saisonauftakt 2015 gegen die Rams waren es 6 Sacks).
    Verbesserungspotential ist aber natürlich durchaus vorhanden, vor allem im Run Blocking, und man kann hoffen, dass sich die O-Line mit mehr Spielpraxis stabilisiert.

Negativ:

  • Insgesamt kam der Motor der Offense nicht so ins Rollen wie erhofft. Grade im 2. und 3. Viertel war da sehr viel Leerlauf dabei. Dies ist aber nichts Neues bei den Seahawks, brauchen wir doch immer ein paar Wochen um warmzulaufen nach Saisonstart.
    • Nur 12 Punkte in einer Partie hatten die Seahawks zuletzt 2013 beim Seasonopener gegen die Carolina Panthers erzielt (12:7). Überhaupt gab es, seit Russell Wilson als Quarterback für Seattle aufläuft, nur ein Spiel mit weniger Punkten für uns (13:6 Niederlage bei den 49ers im Oktober 2012).
  • Russell Wilson: Seine Leistung war bestenfalls durchwachsen und wirklich glänzen konnte er nur im spielentscheidenden Drive. Zwar wurde er bei einem Sack von Suh im 3. Viertel am Knöchel verletzt und konnte dadurch nur mit Handicap spielen, aber auch vorher, insbesondere bei der Interception durch Abdul-Quddus, sah das noch nicht gut aus. Aber wir wissen ja was er kann, daher warten wir mal ruhig ab.
  • Earl Thomas verdiente sich heute negative Höchstnoten. Er war total neben der Spur, kam ständig zu spät oder war nicht am richtigen Platz (dies hätte insbesondere zu Beginn als Kenny Stills von den Dolphins den Ball alleine vor der Endzone fallen lässt richtig ins Auge gehen können) – das muss besser werden!

Sonstiges:

  • Verletzung Russell Wilson: Nach dem Spiel gab Wilson zu, dass ihn sein Knöchel behindert hat in seinem Spiel und er nicht so konnte, wie er wollte. Laut Pete Carroll wurde Wilson wohl bereits geröntgt, aber weitere Details hat er noch nicht verraten.
    • Update: Ein paar Stunden später gibt es erste Meldungen, dass Russell Wilson evtl. für das Spiel in Week 2 gegen die LA Rams ausfällt. Wenn es hier mehr Informationen gibt, informieren wir euch natürlich über Facebook und Twitter.

  • Verletzung C.J. Prosise: Der Rookie Running Back hat sich am Handgelenk in der ersten Halbzeit verletzt und bekam noch am Spielfeldrand eine Schiene. Laut Pete Carroll hat sich Prosise das Handgelenk verstaucht und bekam die Schiene zum Schutz.
  • Die Seahawks kamen erst beim letzten Drive erstmals in die gegnerische Red Zone.
  • Im Schnitt kamen die Seahawks auf gerade mal 5,2 Yards Raumgewinn bei Pässen.
  • Insgesamt kam Seattle auf 4,5 Yards Raumgewinn pro Spielzug, ein Wert der 2015 nur bei zwei Spielen unterschritten wurde.
  • Auch das Rungame mit 3,5 Yards Raumgewinn pro Run war letzte Saison nur in St. Louis (2,7 YPR) und gegen Baltimore (3,4 YRP, als sich Rawls verletzte) schlechter.
  • Aber insgesamt kamen die Seahawks auf 352 Yards, was nicht sehr weit vom letztjährigen Schnitt (378 Yards) entfernt ist.

Fazit:

Gegen überraschend starke Dolphins taten sich die Seahakws recht schwer beim Opener. Miamis neuer Coach Adam Gase hat sein Team, vor allem die Defense, sehr gut eingestellt und mit etwas Glück hätten die Dolphins etwas zählbares aus dem Pacific Northwest mitnehmen können. Unsere Hawks haben aber Luft nach oben und, egal wie der Sieg zustande kam, er wird doppelt wertvoll, da NFC West Rivale Arizona in der Nacht noch gegen die Patriots verloren hat.