Preview: Regular Season 2018 (Week 5) – Rams @ Seahawks

Am fünften Spieltag empfangen die Seattle Seahawks in ihrem zweiten Heimspiel der Regular Season die Los Angeles Rams. Als klarer Underdog will Seattle seinem Rivalen aus der NFC West Paroli bieten. Die Rams sind eins von zwei noch ungeschlagenen Teams und kommen mit großem Selbstvertrauen ins CenturyLink Field. Quarterback Jared Goff und Running Back Todd Gurley spielen in diesem Jahr auf einem herausragenden Niveau, was auch Head Coach Sean McVay und seinem genialen Play Calling zu verdanken ist. Zusammen mit einer starken Offensive Line und einer guten Wide Receiver-Gruppe bilden sie die zweitbeste Offensive der noch jungen Saison.

Und auch auf der anderen Seite des Balles hat Los Angeles eine der besten Gruppierungen der NFL, die nur schwer zu überwinden ist. Das macht die Rams zum momentan besten Team der Liga. Auf Seattle kommt am Sonntag die vielleicht härteste Aufgabe der gesamten Regular Season zu. Sie wird zeigen, wo das Team von Pete Carroll steht.

Das Spiel:

  • Kickoff ist am Sonntag um 22.25 Uhr deutscher Zeit.
  • Austragungsort ist das CenturyLink Field in Seattle, Washington (67.000 Plätze).
  • Übertragen wird die Partie im Free-TV von ProSieben MAXX sowie im kostenlosen Livestream auf ran.de mit deutschen Kommentatoren. Original-Ton gibt’s wie immer ausschließlich über den NFL GamePass.
  • Schnellcheck: Los Angeles Rams

Der Injury Report:

Die Matchups:

Seahawks-O-Line vs. Rams-Front Seven: Michael Brockers. Ndamukong Suh. Aaron Donald. Das sind wohl die Charaktere, die in Russell Wilsons Alpträumen vorkommen. Die ohnehin schon starke D-Line der Rams wurde mit Suh nochmals verstärkt. Auf die beiden Guards D.J. Fluker und J.R. Sweezy sowie Center Justin Britt wird eine schwere Aufgabe zukommen. Sie sollten an die Leistungen der vergangenen drei Wochen anknüpfen, denn über diesen Zeitraum war Seattles O-Line in Sachen Pass Protection eine Top-5-Positionsgruppe (!). Um eine Chance gegen LA zu haben, muss die Offensive endlich mehr punkten. Die Rams erzielten bisher durchschnittlich über 30 Punkte pro Spiel. Mit einer guten Leistung der O-Line als Grundlage könnten die Seahawks den Rams mit effektivem Passspiel und gutem Laufspiel gefährlich werden und die gute Offensive um Jared Goff vom Feld halten.
Pünktlich für dieses Duell kehrt Running Back Chris Carson nach einwöchiger Verletzungspause zurück und wird wieder einige Carries bekommen. Gleichzeitig soll Mike Davis laut Pete Carroll nach starker Performance in Carsons Abwesenheit auch öfter an den Ball kommen. Und dann gibt es natürlich auch noch Erstrundenpick Rashaad Penny, der in Week 4 zwar keinen schlechten Job machte, aber scheinbar in der Depth Chart vorerst auf den Platz des dritten Läufers abgerutscht ist.

Seahawks-DC Norton vs. Rams-HC Sean McVay: Sean McVay ist ein genialer Offensiv-Coach, auf den die meisten Seahawks-Fans angesichts des unkreativen Play Callings von Offensive Coordinator Brian Schottenheimer wohl neidisch sind. Aus einer Offensive mit fast dem selben Personal, mit einem Quarterback, den so manch ungeduldiger Analyst bereits als Fehlverpflichtung abgestempelt hatten, zauberte er in dieser und der vergangenen Saison eine kreative und gefährliche Attacke. Während die Offense der Rams im Jahr vor McVay nur durchschnittlich 14 Punkte pro Spiel machte, kommt sie in den ersten vier Spielen dieser Saison auf durchschnittlich 35.
Die hochgelobte Defensive der Minnesota Vikings ging mit 38 zugelassenen Punkten bei den Rams unter. McVay ist exzellent darin, Missmatches zu erkennen oder zu erzeugen. So ließen die Vikings beispielsweise einen Touchdown zu, nachdem Wide Receiver Robert Woods in Manndeckung dem Linebacker Anthony Barr gegenüberstand.
Defensive Coordinator Ken Norton muss versuchen, dies zu verhindern. Gänzlich unter Kontrolle wird Seattle diese starke Offensive nicht bekommen. Es wäre wohl schon ein Erfolg, Los Angeles unter 30 Punkten zu halten, zumal 31 Punkte die wenigsten waren, die die Rams bisher erzielten. Schafft es die Seahawks-Defensive, der eigenen Offensive eine Chance zu geben, im Spiel zu bleiben und es zu gewinnen?

Seahawks-QB Russell Wilson vs. Rams-Secondary: Bereits im vergangenen Jahr gegen die Philadelphia Eagles ging Seattle als klarer Außenseiter ins Spiel. Und vor zwei Jahren schienen die Erfolgsaussichten in New England bei den Patriots gering. Doch in beiden Spielen ging Seattle als Sieger vom Platz. Angeführt von Russell Wilson, der in solchen Spielen oft brilliert, war es möglich zu gewinnen.
Genau diesen Russell Wilson braucht Seattle am Sonntag. Er muss fehlerfrei spielen und die Secondary der Rams auseinander nehmen. Nur so haben die Seahawks eine Chance zu gewinnen. Dass das gegen die Rams möglich ist, zeigte Kirk Cousins von den Vikings vergangene Woche. Er brachte 36 Pässe für 422 Yards sowie drei Touchdowns an den Mann und machte keine Fehler. So erzielte Minnesota 31 Punkte. Die Vikings haben jedoch auch einen anderen Offensive Coordinator als die Seahawks. Immerhin kommt es Seattle gelegen, dass Cornerback Aqib Talib auch in dieser Woche ausfällt.

X-Faktor 12s: In Heimspielen ist Seattle dank der speziellen Atmosphäre zu Hause besonders motiviert. Dazu kommt, dass sie diesmal nahezu jeder abschreibt. Am Sonntag brauchen die Seahawks ihre Fans im Rücken und können durch deren Hilfe vielleicht sogar einen Sieg gegen den Rivalen aus der Division davon tragen.

Fazit:

Es muss schon sehr viel gut für Seattle laufen und ziemlich viel schlecht für LA, damit die Seahawks dieses Spiel gewinnen können. Die Rams sind einfach in überragender Verfassung und bis auf die Verletzung von Talib, der in dieser Saison wohl wieder zurückkommen wird, noch vom Pech verschont. Seattle hingegen muss ab dieser Woche ohne Free Safety Earl Thomas auskommen. Zum ersten Mal seit Beginn der Ära spielen die Seahawks ohne ein einziges Mitglied der Legion of Boom im Kader. Darüber hinaus fehlt Tight End Will Dissly den Rest der Saison und der noch verletzte K.J. Wright muss nach der endgültigen Suspendierung von Mychal Kendricks von Backup-Linebacker Austin Calitro ersetzt werden. Die Vorzeichen für einen Sieg stehen nicht gerade gut, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Prognose: Die Seahawks verlieren das Spiel gegen die Rams mit 24:34.