#12sEverywhere: DangeRuss in Seattle

GSH-Mitglied Peter Emig kam gerade aus der Stadtbibliothek von Seattle, als in der WhatsApp-Gruppe der Fanklub-Gruppenreise 2018 jemand schrieb, dass Russell Wilson gerade im Nike Store in Seattle sei. Der Quarterback der Seattle Seahawks hatte wenige Momente zuvor im Laden sein neues Schuhmodell vorgestellt und war dabei auf Instagram zu sehen. Praktisch für Peter, dass es von der Bücherei bis zum Store nur wenige Gehminuten waren. Die verrückte Geschichte einer spontanen Begegnung inklusive brenzliger Schatzsuche und Happy End.

„Ich kam gerade aus der öffentlichen Bibliothek von Seattle als Julian aus dem Verein eine Nachricht in die Gruppenreise-WhatsApp-Gruppe schrieb, dass Russell Wilson im Nike Store sei. Das hatte er über Instagram erfahren. Ich habe also direkt die die Stadtkarte auf meinem Smartphone gecheckt und gesehen, dass es bis zum Nike Store nur sechs Minuten zu Fuß sind. Füße in die Hände und ab wie hin.

Dort angekommen war ich etwas überrascht über den bis dahin geringen Menschenandrang. Als ich also im Stockwerk des Ladens ankam, in dem die Seahawks-Fanartikel waren, nahm Russell Wilson gerade das Video auf, in dem er „heimlich“ drei verschiedenfarbige Trikots signierte.

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Quick trip to @Nike Seattle

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Ich hatte also mein Ziel direkt vor Augen.

Als Wilson, sein Kameramann und sein Bodyguard ein Stück weiter zogen, bin ich zum Kleiderständer gegangen. Mehr als mich wieder weg schicken hätten sie ja nicht können. Das taten sie aber nicht. Also habe ich dort, wo kurz zuvor der Seahawks-Quarterback sein Video aufgenommen hatte, nach dem schönen Color Rush-Trikot aus dem Video gesucht – und es mir geschnappt. Die Größe war mir in dem Augenblick völlig egal und beim Preis hatte ich Glück, dass Wilson nicht die Trikots für 300 Dollar signiert hatte.

Jetzt schon überglücklich, hab ich gesehen, wie ein paar umstehende Kunden und Fans Selfies mit Wilson machten. Auf wie hin, das Jersey festgekrallt. ‚Russell, I traveled all the way from Germany to watch yesterday’s game.‘ – ‚Appreciate it!‘, antwortete er. So hatte ich also eine Unterhaltung mit Russell Wilson. Und habe dann natürlich noch ein Selfie mit ihm gemacht.

Dann kam eine nette Nike-Mitarbeiterin auf mich zu und fragte, ob ich mein Trikot denn direkt bei ihr bezahlen wolle. Eigentlich wollte ich Wilson noch ein wenig beobachten, entschied mich dann aber, doch schon direkt zu bezahlen. Als ich gerade meine Kreditkarte einsteckte, kam ein Typ im Format eines O-Liners auf die Verkäuferin und mich zu. In den Händen hielt er die anderen beiden live von Wilson signierten Trikots in grau und blau. Ob das das signierte Trikot sei, fragte er und zeigte auf das grüne Stück Stoff. Ich schaltete im ersten Moment auf stumm. Er wiederholte in englischer Sprache: ‚Ist das das signierte Trikot?‘ Ich antwortete: ‚Wilson hat viele Trikots signiert.‘ Er wurde etwas direkter: ‚Hat das Russell für Dich direkt unterschrieben oder war es das, das er vorhin live unterschrieben hat?‘ Hmmm, was sage ich jetzt? Na gut. ‚Ja, es ist das Jersey, das er live unterschrieben hat.‘

‚Sorry, das geht nicht. Du kannst das nicht nehmen‘, antwortete der Kerl. Doch dann schaltete sich die Verkäuferin ein und kam mir zur Hilfe.  ‚Entschuldigung, Sir, das Trikot wurde soeben verkauft‘, sagte sie – und die magischen Worte: ‚Sie können es nicht haben.‘ Dann drückte sie mir den Kassenbeleg in die Hand.

Zum Glück hatte ich ihrem Kassiervorschlag zugestimmt, das fiel mir jetzt wieder auf. Sonst wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen. Ich überlege immer noch, ob ich da gerade so einem Fan entgangen bin, der einfach nur dick Kohle machen wollte. Ich werde mir dieses Jersey jedenfalls zusammen mit dem Selfie einrahmen.“