Tellerrand: NFC West Week 12

Woche 12, das heisst, dass schon zwei Drittel der Saison vorbei sind und es in den Endspurt geht, was die Playoffplätze angeht. Außerdem sind nun auch die Bye Weeks vorbei und es gibt für die nächsten Wochen wieder das volle Programm.

Bevor wir aber schauen, wie es gerade in der NFC West aussieht, komme ich nicht um den vermeintlichen „Catch of the Year“ herum.

Der kam von Rookie-Wide Receiver Odell Beckham Junior von den New York Giants während der Niederlage gegen die Dallas Cowboys. Noch während das Spiel lief, explodierte das Internet bereits mit Memes.

Das war schon Wahnsinn und gehört mit Sicherheit mit zum Besten, was es in dieser Saison von Receivern zu sehen gab. Schade nur, dass so ein toller Catch für eine Niederlage der Giants verschwendet wurde.

Doch genug davon, kommen wir zu den Spielen der NFC West ohne Beteiligung der Seahawks:

  • Washington Football Team @ San Francisco 49ers 13:17

Die 49ers haben gewonnen, schön war es nicht. Eine Zeile, die häufiger zur Beschreibung von Spielen der Niners herangezogen werden könnte. Ähnlich wie bei den Seahawks stottert auch bei den 49ers die Offensive vor dem direkten Duell beider Teams am Donnerstag.

Gegen das Football Team aus Washington lag man sogar bis drei Minuten vor dem Ende zurück, dann konnte aber Carlos Hyde mit einem 4 Yard Run die Endzone erreichen. Die Footballspieler aus Washington schafften es im Gegenzug in den letzten Minuten nicht mehr, das Spiel zu drehen, nachdem RG III kurz vor der eigenen Endzone gesacked wurde und Washington gezwungen war zu punten.

Ein dramatisches Ende also für ein langweiliges Spiel, dass die 49ers schon viel früher hätten an sich reißen müssen. Aber so gut die Defensive von Vic Fangio in Santa Clara funktioniert, so schlecht ist dort momentan die Offensive und das könnte uns etwas Hoffnung für Donnertag geben. Die 49ers haben es auf jeden Fall geschafft, dass Washington am Sonntag stärker aussah, als es eigentlich ist und im Unterschied zu Washington sind die Seahawks wirklich gut.

In den Medien brodelt derweil die Gerüchteküche um die Quarterbackposition in Washington. Es gibt erste Gerüchte, dass die Zeit von RG III unter Head Coach Jay Gruden enden könnte. Alles richtig gemacht hätten in diesem Fall nur die St. Louis Rams, die für den Draftpick von RG III insgesamt acht mindestens solide Spieler einheimsen konnten.

  • St. Louis Rams @ San Diego Chargers 24:27

Meine zwei persönlichen Wundertüten in dieser Saison trafen in einem direkten Duell aufeinander. Auf der einen Seite die Chargers, eigentlich ziemlich gut, aber mit unerwarteten und auch deutlichen Niederlagen, die ein ziemlicher Rückschlag für die Playoffhoffnungen in San Diego waren (z.B. ein 0:37 in Miami).

Auf der anderen Seite die Rams, eigentlich gar nicht so gut, aber mit überraschenden Siegen gegen Teams, als niemand damit gerechnet hatte (Seattle, 49ers, Broncos).

Wenig überraschend also, dass die Rams fast bis zum Ende die Hoffnung auf einen Auswärtssieg am Leben hielten, kurz vor Ende dann aber scheiterten. Beide Teams sahen nicht gerade wie Playoff-Teams aus und während die Hoffnungen bei den Rams auch endgültig begraben werden dürften, so sind sie in San Diego durchaus noch am Leben. Die Chargers müssen aber eine ganze Schippe drauflegen und sich nicht nur auf den genesen Running Back Ryan Mathews und die Unfähigkeit der gegnerischen Offense (Shaun Hill mit zwei entscheidenden Interceptions) verlassen.

In St. Louis müssen sich die Verantwortlichen langsam fragen, wie oft die Ausreden „junges Team“, „beinahe gewonnen“ und „Sieger der Herzen“ noch durchgehen. Denn die starken Siege gegen Hawks, Niners und Broncos lenken vom eigentlichen Problem ab: Wenn es darauf ankommt, dann kann sich St. Louis nicht zusammenreißen, sonst hätten die Rams die restlichen knappen Spiele möglicherweise gewonnen und würden jetzt wesentlich besser dastehen.

Ein Problem, das man bereits vergangene Saison hatte, als die großen Siege gegen Colts, Bears und Saints eingefahren wurden (die 2013 alle stärker waren, als die 2014er-Versionen) und viele der restlichen Spiele gegen vermeintlich leichtere Gegner eine Enttäuschung waren. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die Rams im Draft mal in die Vollen greifen und einen Top-QB draften, denn ich glaube nicht, dass ein gesunder Sam Bradford die Antwort ist.

Der mag vielleicht das nötige Talent haben, aber er ist zu verletzungsanfällig und kostet die Rams viel zu viel Geld, das sie besser in andere Mannschaftsteile investieren.

Prinzipiell sind die Rams in einer guten Ausgangsposition und haben ein vielversprechendes Team, doch das haben sie schon seit geraumer Zeit und bis jetzt konnten sie auf dieses Fundament nicht aufbauen.

Die Tabelle der NFC West nach dem 12. Spieltaggsh-tellerrand rund links2

  1. Arizona Cardinals (9-2-0 / .818)
  2. Seattle Seahawks (7-4-0 / .636)
  3. San Francisco (7-4-0 / .636)
  4. St. Louis Rams (4-7-0 / .364)

Die Seahawks gewinnen den Tiebreaker mit den 49ers, da die Seahawks den besseren Record in der Division haben (SEA: 1-1, SF: 1-2). Wären jetzt die Playoffs, dann müssten die Seahawks als 6th Seed auswärts bei den Philadelphia Eagles antreten.

Der nächste Spieltag der NFC West-Teams

  • Seattle Seahawks @ San Francisco (Freitag, 28.11.14, 2:30 Uhr MEZ)
  • Oakland Raiders @ St. Louis Rams (Sonntag, 30.11.14, 19:00 Uhr MEZ)
  • Arizona Cardinals @ Atlanta Falcons (Sonntag, 30.11.14, 22:05 Uhr MEZ)

Die große Aufholjagd geht also an Thanksgiving weiter. Die Seahawks werden sich in Santa Clara hoffentlich wie schlechte Gäste  benehmen und den Sieg einsacken und mitnehmen. ;-)

GO HAWKS!