The Seahawks-Pick is in … – Die GSH-Autoren und ihr 2023er Mock Draft

Seattle Seahawks NFL Draft 2023 Mock Draft GSH-Redaktion

Foto: Ronald Martinez/Getty Images

Mock Draft und dann geht es ab! So oder so ähnlich denken auch die 12s weltweit seit Monaten, wenn es um die Seattle Seahawks und die Picks der Franchise aus dem Pacific Northwest im anstehenden NFL Draft 2023 geht. Wen das Front Office um General Manager John Schneider in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (28. April 2023) bei der Auswahl der besten College Spieler in Kansas City an 5. Stelle nun auswählt, oder ob Seahawks-typisch heruntergetradet wird, ist noch vollkommen offen. Genau wie die Frage: Wird es denn jetzt ein Quarterback oder ein Defensive Lineman?

Und um das beliebte Spekulationsspiel auf die Spitze zu treiben, schaltet sich jetzt natürlich auch die Redaktion der German Sea Hawkers abschließend ein. Denn wie es im digitalen Zeitalter vor jedem Draft mittlerweile guter Brauch ist, haben auch die GSH-Autoren kurz vor dem Ernstfall in der Heimatstadt des amtierenden Super Bowl-Siegers die Probe aufs Exempel gemacht. Dazu haben sie sich auf die gleichen Einstellungen im Simulator von PFF geeinigt und jeweils ihren eigenen, abschließenden Mock Draft durchgespielt.

Im Sinne der Übersichtlichkeit und angepasst an die – mal mehr, mal weniger – qualifizierten Meinungen der einzelnen „Mitspieler“ aus den Reihen der GSH sowie deren College-Kenntnisse, wurden hier allerdings nur die ersten drei Draft-Runden aus Sicht der Seahawks durchexerziert. Auch deshalb heißt es an dieser Stelle: alle Angaben ohne Gewähr!

Der Mock Draft 2023 von Jonas Meister

#5: Will Anderson Jr., Edge, Alabama – Wie hatte es ein Experte knapp zwei Wochen vor dem Draft beschrieben: Will Anderson Jr., Jalen Carter und Anthony Richardson sind die Einhörner der College-Klasse 2023. Heißt: Gerade ihre physischen Fähigkeiten sind im Vergleich zu allen anderen Prospects einzigartig. Und weil Richardson (#2 zu den Texans) und Carter (#3 zu den Cardinals) in meinem Mock Draft schon vom Board waren, schlagen die Seahawks an #5 zu und landen mit Anderson nicht nur den besten verfügbaren Spieler (best player available). Sondern auch ein Edge-Talent, das wie kein anderer in den vergangenen zwei Jahren auf seiner Position im College Football produziert hat und Seattles Pass Rush sofort als Starter gegenüber Uchenna Nowsu massiv aufwerten würde.

#20: Calijah Kancey, Defensive Tackle, Pittsburgh – Der Upgrade-Prozess der Seahawks-Defensive Line im Draft 2023 geht an dieser Stelle direkt weiter, und zwar mit Calijah Kancey. Als DT von Pittsburgh und mit seiner Größe von „nur“ 1,83 m, kommen natürlich die Vergleiche mit Aaron Donald auf. Der Superstar der LA Rams spielte am gleichen College, auf der gleichen Position und ist sogar noch ein paar Zentimeter kleiner. Ob Kancey gerade auch wegen seiner für Defensive Tackle suboptimalen Größe in der NFL genauso einschlagen wird wie Donald, ist natürlich noch offen. Unbestritten ist dagegen seine unfassbare Athletik und seine Geschwindigkeit. Letztere stellte er unter anderem beim Combine unter Beweis und unterstrich damit auch seine, mit 31 Tacklings, 14,5 Tacklings für Raumverlust (tackles for loss) und 7,5 Sacks, statistisch gesehene Monster-Saison 2022 am College.

#37: Trade mit den New York Jets – Seattle gibt Pick #37 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #42, Pick #112 und einen Viertrundenpick 2024.

#42: Steve Avila, Guard, TCU – John Schneider und Pete Carroll lieben es Spieler zu draften, die beim Senior Bowl nach dem Ende der College-Saison abliefern. Und genau das hat Steve Avila dort, in Mobile, Alabama, vor einigen Wochen gerade im Training getan. Zudem ist er an #42 ein logischer Pick, schließlich bedient der 23-Jährige dabei einen Need der Seahawks. Als Prospect agiert er nämlich zum einen souverän in Pass Proctection und ist mit seiner Physis (1,93 m und 150 kg) ein massiver Run Blocker, der es im Laufspiel auch gerne mal mit Double Teams aus der gegnerischen D-Line aufnimmt. Zudem spielte Avila bei der Texas Christian University in der Offensive Line auch links als Left Guard. Diese Position könnte er nach der Entlassung von Gabe Jackson als Starter an der Seite von Evan Brown und Damien Lewis in der Mitte von Seattles Offensive Line gut und gerne schnell übernehmen.

#52: Daiyan Henley, Linebacker, Washington State – Nur zehn Picks später bedienen Schneider und Co. in meinem Mock Draft einen weiteren Need der Seahawks. Mit Daiyan Henley wird an #52 ein Linebacker gezogen, der einige Verbindungen zur Franchise vom Puget Sound hat. Zum einen spielte er seine letzte College-Saison fast „um die Ecke“ von Seattle bei Washington State und zum anderen ist er wie ein gewisser Bobby Wagner in Los Angeles geboren. Und apropos Wagner: Mit ihm hätte der Rookie den perfekten Lehrmeister, da Henley als Linebacker-Prospect noch als absoluter Rohdiamant gilt. Gerade in der Laufverteidigung hat er nämlich teilweise noch schwere Defizite. Als ehemaliger Wide Receiver, ist der 23-Jährige dagegen in Coverage technisch schon sehr weit und bringt zudem einen Mehrwert als starker Special Teamer mit.

#83: Nathaniel Dell, Wide Receiver, Houston – Ein Panzer für die Seahawks? Vielleicht. Denn trotz seiner Statur (1,78 m und 75 kg) wird Nathaniel Dell statt seines Vornamens nur „Tank“ gerufen. Ein Spitzname, den er sich selbst gab, da Dell sich an der High School und am College tatsächlich als den „härtesten Typen im Raum“ definierte. Ob der Receiver das auch gegen ultra-physische Gegenspieler in der NFL beweisen kann, ist fraglich. Gerade weil er so schmal ist, ging er schon am College meist direkt beim ersten Kontakt mit dem Verteidiger zu Boden und konnte zudem als Blocker gar nicht überzeugen. Dennoch wissen gerade die Seahawks, wie sie kleine Wide Receiver einsetzen können. Schließlich misst Tyler Lockett ebenfalls „nur“ 1,78 m. Und wie er, ist auch Dell ein ausgezeichneter Route Runner, der in den letzten beiden Jahren am College unfassbare 199 Pässe für 2.727 Yards und 29 Touchdowns fing!

Der Mock Draft 2023 von Thomas Wagner

#5: Jalen Carter, Defensive Tackle, Georgia – Klar, ich kann einfach schlecht „gegen“ meinen eigenen Oklahoma Drill anschreiben. Auch in diesem habe ich mich für einen definitiven Need der Hawks ausgesprochen und sehe ganz pragmatisch, wenn Will Andersen Jr. im Mock Draft vom Board ist, den 22-jährigen Jalen Carter als sinnvolle Lösung an. Trotz seiner Eskapaden im Vorfeld des Drafts. Denn vor allem seine Kraft und seine Vielseitigkeit lassen aufhorchen.

#20: Nolan Smith, EDGE, Georgia – Und gleich den nächsten zwingenden Bedarf mit abgedeckt – ebenfalls aus Georgia, das macht nämlich doppelt Sinn. Zum einen wissen sie bei den Bulldogs, wie man erfolgreiche Verteidiger ausbildet und zum anderen ist er an dieser Position mutmaßlich noch verfügbar. Unfassbar schnell einerseits, andererseits kann Smith, wenn er verletzungsfrei bleibt, zu einem echten Unterschiedspieler werden.

#37: O’Cyrus Torrence, Guard, Florida – Sollte das Board nicht nur im Mock Draft so fallen, wie (von mir) erhofft, erhält Geno Smith als Quarterback einen Beschützer aus dem Bilderbuch. Könnte man sich einen Guard vorstellen, der seine Arbeit kinderleicht aussehen lässt, Torrence wäre DER Pick! Der in Louisiana geborene und aufgewachsene Rookie würde die Offensive Line der Seahawks deutlich aufwerten.

#52: Luke Wypler, Center, Ohio State – Ja, nicht der Pick, der mit dem Coolness-Faktor glänzt oder Herzen höher schlagen lässt, doch ist auch dieser ausgelegt auf Seattles Bedarf und damit auf die Zukunft. Nach dem Abgang von Center Austin Blythe konnten die Seahawks in der Free Agency mit Evan Brown einen Veteranen aus Detroit verpflichten. Doch die vergangene Saison bereits neu formierte O-Line könnte mit Torrence als Guard und Wypler als Center ebenfalls weiter sinnvoll aufgestellt und smart eingespielt werden. Die Herren Smith und Lock würden es General Manager John Schneider und Seattles Front Office noch danken.

#83: Cedric Tillman, Wide Receiver, Tennessee – Die Seahawks können einen dritten Receiver von Format noch gut gebrauchen. Tillmann kann eine Waffe im Vertikalspiel werden und neue Fenster für tiefe Bälle öffnen. Auch hinsichtlich des fortschreitenden Alters von Tyler Lockett wäre der Prospect aus Tennessee an dieser Stelle im Mock Draft eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Zweifel bringt der Receiver allerdings auch mit, da er 2022 am College verletzungsbedingt in sechs Spielen nur drei Touchdowns fing. Dennoch heißt das Motto, wenn er fit bleibt: „Geschwindigkeit siegt!“

Der Mock Draft 2023 von Tobias Weyel

#5: Jalen Carter, Defensive Tackle, Georgia – Vor mir gingen meine Top 3-Quarterbacks vom Board – Young, Richardson und Stroud. Da die Arizona Cardinals Will Anderson wählten, gab es für mich in meinem Mock Draft nur eine schlüssige Wahl. Trotz der Nebengeräusche im Pre-Draft-Prozess ist Jalen Carter für mich sportlich derart wertvoll, dass ich ihn dann an #5 ausgewählt habe. Er ist durch alle Positionsgruppen bisher der Spieler, dem ich die beste Note gegeben habe und somit die Nummer 1 von meinem Big Board. Und bedient zusätzlich einen dringenden Bedarf in der Defensive Line. Will Levis wäre ein denkbarer Pick, den ich dem Front Office der Seahawks aufgrund der Wichtigkeit der Quarterback-Position niemals verübeln würde, war für mich aber keine reelle Option.

#20: Deonte Banks, Cornerback, Maryland – Mit Deonte Banks findet ein Cornerback früh im Draft den Weg nach Seattle. Er bringt die Größe, Athletik und Physis mit, um in der NFL zu bestehen. Er wird als hervorragender Outside-Cornerback beschrieben, der viel Press-Coverage spielen kann. Damit wäre er ideal für die etwas aggressivere Herangehensweise in der Deckungsarbeit, die die Seahawks öfter verlautbaren ließen. Aber auch in der Zonenverteidigung kann Banks mit mehr Disziplin zu einem guten Cornerback werden. Schlägt Banks ein, hat man mit Woolen und ihm ein erstklassiges Cornerback-Duo für die Zukunft.

#37: Joe Tippmann, Center, Wisconsin – Endlich der ersehnte Center. Nach dem Creed Humphrey-Debakel von 2021 macht das Front Office um John Schneider nicht erneut den Fehler und wählt Joe Tippmann als Center für die Offensive Line der Seahawks aus. Zwar habe ich John Michael Schmitz, den Center von Minnesota, knapp über Tippmann. Mit Tippsmanns Stärken als Pull-Blocker, auf dem Second-Level, bei Outside-Zone-Spielzügen und generell für das Zone-Blocking-Scheme der Seahawks sehe ich ihn aber als besseren Fit.

#52: Josh Downs, Wide Receiver, North Carolina – Die Seahawks sind weiter auf der Suche für einen Wide Receiver #3 oder einem perspektivischen Nachfolger für Tyler Lockett. Ein Pick in der späten zweiten Runde für einen derartigen Spieler, was kann da schon schiefgehen? Nachdem D’Wayne Eskridge in den vergangenen Jahren denkbar wenig zeigen konnte, probieren es die Seahawks erneut mit einem Wide Receiver. Downs ist ein kleiner und eher schmächtiger Receiver. Seine Fähigkeiten im Route-Running, seine sicheren Hände und seine Fähigkeit nach dem Catch Yards zu erlaufen sind für mich die Argumente, weswegen ich ihn an dieser Stelle wählen würde.

#83: Luke Schoonmaker, Tight End, Michigan – Den Abschluss meines Mock Draft macht Luke Schoonmaker von Michigan. Zwar ist die Tight End-Position momentan noch ausreichend besetzt. Er war aber der Spieler auf dem Board, der mir am meisten zusagte. Ich selbst sehe Schoonmaker erst in der vierten Runde, in den Draft-Medien ist er in letzter Zeit aber die Boards hinauf geklettert. Schoonmaker testete athletisch herausragend auf einer Position. Er ist ein solider Blocker, ist auf den typischen kurzen Tight End-Routen komfortabel und eine sichere Anspielstation für seinen Quarterback.

Der Mock Draft 2023 von Janek Smykalla

#5: Will Anderson Jr., Defensive End, Alabama – Für mich ist Anderson der beste Edge Rusher der diesjährigen Draft-Klasse und besitzt kaum eine Schwäche. Auch wenn er vielleicht nicht die größte Upside hat, so ist die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Karriere doch sehr hoch. Ein Pick, der dem schwachen Pass Rush in Seattle sofort hilft und kaum Risiken birgt.

#20: Trade mit den New York Giants – Seattle gibt Pick #20 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #25, Pick #89 und einen Viertrundenpick 2024.

#25: O’Cyrus Torrence, Offensive Guard, Florida – Wer meinen Artikel zu den Interior Offensive-Linemen gelesen hat, der weiß, dass ich bei Torrence im „Hype-Train“ sitze. Für mich das beste Guard-Prospect seit Quenton Nelson. Mit seiner enormen Physis ist der Rookie aus Florida gerade im Run Blocking ein fantastischer Lineman, der Geno Smith und Kenneth Walker das Leben leichter machen wird.

#37: Josh Downs, Wide Receiver, North Carolina – Eine Wahl für die Zukunft in diesem Mock Draft. Downs wäre die klare Nummer drei hinter Metcalf und Lockett. Das ist jedoch kein schlechter Umstand, da er so weniger Verantwortung in seinem Rookie-Jahr trägt und eine stabile Slot-Rolle einnehmen kann – seine, meiner Meinung nach, größte Stärke. Perspektivisch soll sich Downs zu einer Nummer zwei für den alternden Lockett entwickeln.

#52: Siaki Ika, Defensive Tackle, Baylor – Hier kommt im Mock Draft der Nose-Tackle, den sich viele möglicherweise schon an #5 für die Hawks wünschen. Ika könnte neben Anderson eine junge und dynamische Defensive Line in Seattle aufbauen, die besonders gegen den Run dominiert.

#83: Dorian Williams, Linebacker, Tulane – Auch nach der Verpflichtung von Bobby Wagner ist der Bedarf nach einem Linebacker immer noch da, gerade in Anbetracht des Alters von Bobby. Da es sich um eine Position mit sinkendem Wert handelt und dazu auch noch einen vergleichsweise schwachen Jahrgang bietet, wählen die Seahawks erst Mitte der dritten Runde einen sehr athletischen Linebacker mit viel Potenzial nach oben aus.

#89: Tank Bigsby, Running Back, Auburn – Diesen Pick erhalten John Schneider und Co. für den Downtrade mit den Giants und bringen Tiefe in das Backfield. Nach dem Abgang von Rashaad Penny braucht es einen zuverlässigen Backup für Kenneth Walker. Bigsby ist ein Powerback, der oft durch die Mitte mit seiner Physis dominiert und schwierig zu Boden zu bringen ist. Eine mögliche Redzone-Waffe!

Der Mock Draft 2023 von Max Brending

#5: Trade mit den Las Vegas Raiders – Seattle gibt Pick #5 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #7, Pick #70 und #144.

#7: Jalen Carter, Defensive Tackle, Georgia – Ja ich weiß, charakterlich gibt es bei Carter einige Fragezeichen, auf die in mehr als einem Mock Draft bereits verwiesen wurde, daher spare ich diesen Teil einfach aus und konzentriere ich mich auf das Sportliche. An Position #7 den talentiertesten Spieler des gesamten Drafts zu bekommen, ist ein ziemlicher Steal, den die Seahawks nicht vorbeiziehen lassen sollten. Carter ist eine Naturgewalt sowohl gegen den Lauf als auch im Pass Rush. Gemeinsam mit dem Free Agency-Neuzugang Dre’mont Jones könnte die größte Schwäche der vergangenen Saison auf einmal zur Stärke werden.

#20: Will McDonald IV, EDGE, Iowa State – Die ersten beiden Picks des Drafts in die Defensive Line zu investieren, scheint nach den Leistungen der letzten Jahre eine gute Idee zu sein. Auf Jalen Carter folgt also mit Will McDonald IV ein talentierter Edge-Rusher, der enormen Speed und Agilität mitbringt; Eigenschaften, die dem Pass Rush der Seahawks enorm weiterhelfen sollten. McDonald ist vergleichsweise leicht für seine Position und wird es aufgrund seiner körperlichen Limitierung vermutlich schwer gegen den Lauf haben. Im College wurde er zudem häufig von physischen Tackles dominiert. McDonald ist ein Spieler, den man als Speed Rusher einsetzen sollte und der sich so mit seiner Geschwindigkeit um die Offensive Line herumwenden kann. Ein starker Senior-Bowl und sein vergleichsweise hohes Alter von 24 Jahren machen ihn zu einem typischen Seahawks-Pick.

#37: Emmanuel Forbes, Cornerback, Mississippi State – Ein schneller Cornerback mit langen Armen? Da klingelt doch was. Nachdem Tariq Woolen in seiner Rookie-Saison ein wahres Feuerwerk abbrannte, ist es an der Zeit nach einem kongenialen Partner Ausschau zu halten. Die Tiefe bei den Seahawks ist überschaubar; Michael Jackson spielte eine Saison mit Höhen und Tiefen, während Tre Brown von einer Knieverletzung geplagt nicht an seine Rookie-Saison anknüpfen konnte. Forbes sollte also etwas Schwung in den Konkurrenzkampf bringen. Mit seinen 166 Pfund (ca. 75 kg) bricht er allerdings aus dem physischen Prototyp für Cornerbacks aus und dürfte gegen physische Receiver in der NFL Probleme bekommen. Die Trainingsduelle gegen DK Metcalf wären definitiv spannend zu beobachten. Für Forbes sprechen dagegen unter anderem seine Fähigkeiten als Ballhawk, nachdem er in seinen drei College-Jahren insgesamt 14 Interceptions fing. Pro Spiel ließ er an der Uni zudem im Schnitt lediglich 17 Passing Yards gegen sich zu. Seine aggressive Spielweise sorgte also nicht dafür, dass er regelmäßig verbrannt wurde.

#52: Joe Tippmann, Center, Wisconsin – Mit der Verpflichtung von Evan Brown in Free Agency haben die Seahawks zumindest kurzfristig die Lücke in der eigenen O-Line gestopft. Der 26-Jährige Center ist solide, hat leistungstechnisch aber vermutlich kein besonders hohes Ceiling mehr. Tippman bringt hier dagegen deutlich mehr Upside mit. Er ist sehr athletisch und hat seine Stärke, besonders auf dem zweiten Level. Dort bewegt er sich gut im offenen Feld und ist ein entschiedener Blocker. Sein Pick könnte ein guter Anfang sein, um das zum Teil eklatant schlechte Screen-Game der Seahawks zu verbessern.

#70: Tuli Tiupulotu, EDGE, USC – Was ist besser als ein neuer Pass Rusher? Richtig, zwei. Tiupulotu wurde im College sowohl innen als auch außen in der Defensive Line eingesetzt. Sein Gewicht von lediglich 266 Pfund (ca. 121 kg) dürfte allerdings dafür sorgen, dass er auf dem nächsten Level ausschließlich Edge-Rusher spielen wird. Der 21-Jährige brilliert vorwiegend durch seine Stärke und spielt jedes Down bis zum Ende, hat aber neben einem ordentlichen Bull Rush auch mit Spin Moves gewonnen.

#83: Marvin Mims, Wide Receiver, Oklahoma – DK Metcalf, Tyler Lockett, Marvin Mims. Das klingt nach einem Receiving-Trio, das Angst und Schrecken bei gegnerischen Defensive Backs verursachen dürfte. Mims hat ähnliche Maße wie Lockett, ist aber eher etwas schmächtiger, verfügt jedoch über eine noch beeindruckendere Geschwindigkeit. Die 40 Yards lief er beim NFL Scouting Combine in 4,35 Sekunden, eine der schnellsten Receiver-Zeiten in diesem Jahrgang. Für seine eher geringe Größe von 5’10 (1,78 m) spielt er überraschend physisch und fängt die Bälle weit weg vom Körper. Fraglich wird lediglich sein, ob Mims mehr sein kann als ein tiefen Anspielstation (Deep Threat). Dafür sollte er sein Route Running noch verbessern.

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