Recap: Regular Season 2015 (Week 14) – Seahawks @ Ravens

Der Sieg der Seattle Seahawks bei den Baltimore Ravens lässt sich in einem Satz treffend zusammenfassen: Ein erwarteter Sieg mit einem unerwartet hohen Preis. Das Team aus dem Pacific Northwest dominierte seinen Gegner über die gesamte Spielzeit, verlor aber verletzungsbedingt zwei Leistungsträger – Running Back Thomas Rawls und Strong Safety Kam Chancellor.

Wir lassen die Begegnung vom Sonntagabend wieder einmal mit einer Sammlung von Tweets Revue passieren und verweisen Euch auf einen neue Ausgabe des German Sea Hawkers-Podcasts, die am Mittwoch erscheinen wird und sich unter anderem mit dem vierten Sieg in Serie unseres Lieblingsteams beschäftigen wird.

Die Herangehensweise soll diesmal eine andere sein. Wir stellen Thesen auf und belegen diese mit ein paar Tweets. Los geht’s!

1. Head Coach Pete Carroll ist die coolste Socke in der NFL.

So feierte der Trainer der Seahawks nach dem 35:6 über die Baltimore Ravens in der Kabine den Sieg.

2. Die Passing Defense ist noch lange nicht auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre.

Sie hatte gegen Jimmy Clausen zwar nicht immer viel zu tun, doch wenn der unerfahrene Backup mal zum Wurf ansetzte, sah das so schlecht nicht aus und stellte die Seahawks zeitweise sogar vor Probleme.

Gegen den Lauf ist die Defense hervorragend eingestellt, doch die Secondary bleibt die Schwachstelle von Seattle, die bereits von den Pittsburgh Steelers ausgenutzt wurde und spätestens in Week 17 und in den Playoffs wieder zum Vorschein kommen wird, sollte sich daran nichts ändern.

3. Russell Wilson ist der wahre MVP – zumindest aktuell. Nicht schlecht für einen „Game Manager“.

Sehr ärgerlich, dass er sich seinen Ruf kaputt macht, weil er zu gut ist. Wir überfluten Euch einfach mal mit einem Haufen Statistiken, die folgenden Tweet ohne Zweifel belegen:

https://twitter.com/evan_hill1/status/676147911101517824

Und hier die Begründung:

Dazu übrigens null Interceptions. NULL. NOTHING. ZERO. NADA. NIENTE. Und außerdem war es das zweite Fünf-Touchdown-Spiel von Wilson in drei Wochen. Das führte unter anderem auch zu:

Have ANOTHER day, Russell Wilson!

Mit einer erneut überragenden Performance steigt Wilson auf in Sphären von Manning, Brady und Rodgers:

Noch Fragen? Okay, ja – Ciara könnte eventuell etwas damit zu tun haben. Oder aber auch nicht. Ach, wir wissen es nicht und es ist uns auch vollkommen egal…

4. Richard Shermans zweite Interception in dieser Saison war nicht nur einfach so an den Haaren herbeigezogen.

Gefreut hat er sich über die Interception mit Sicherheit, auch wenn der Ball eher zu ihm kam als er zum Ball. Doch über die (legale) Aktion von vom ehemaligen Seahawks-Receiver Chris Matthews danach wahrscheinlich nicht so sehr:

Wenn er wüsste, das „coal“ auf deutsch Kohle heißt und ein Synonym für Geld ist, hätte er vielleicht einen anderen Vergleich gewählt. Jedenfalls nimmt er es mit Humor.

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Lol Found a way

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Und immerhin hat er nicht eine Strähne verloren, wie vor ein paar Jahren mal Teamkollege Marshawn Lynch. Shermans Interception war übrigens die Vorlage für einen weiteren Touchdown vom zweiten Stanford University-Nerd im Team – Angry Doug Baldwin

5. Doug Baldwin fällt ganz schön auf, dafür dass er eigentlich nur ein „Pedestrian“ ist – und zwar nicht, weil er „angry“ ist.

Effizient darf wohl auch ein „Pedestrian“ sein. Insofern freuen wir uns, erneut lesen zu dürfen:

Die Connection mit seinem Quarterback könnte besser nicht sein:

Doch damit ist er nicht alleine:

6. Tyler Lockett hat keine Lust, nur als Returner für Schlagzeilen zu sorgen.

Und jetzt wurde er endlich einmal fotografiert, wie er wirklich aussieht, wenn er für die Offense Bälle fängt und rennt:

Noch nie haben wir bei den German Sea Hawkers einen High School-Spieler so schnell rennen und so viel Verantwortung übernehmen sehen…

https://twitter.com/Michael_Sawyer/status/676106498729119744

Ein echter Playmaker ist Lockett inzwischen – und das in seiner Rookie-Saison. Beeindruckende Zahlen dazu:

Doch mit diesen ist er nicht alleine. Neben Lockett gehören auch der schon erwähnte Baldwin und Jermaine Kearse zu den Seahawks-Receivern, die plötzlich über mehrere Wochen konstant Fantasy Football-Wert haben, wie man es aus Seattle in den vergangenen Jahren überhaupt nicht gekannt hat:

7. Die O-Line spielt derzeit in Bestform.

Und ist damit ein Grund für die stark verbesserte Passing Offense. Russell Wilson erlebte nämlich einen entspannten Tag hinter seinen Big Men:

Endlich kommt zur Geltung, was O-Line-Trainer Tom Cable vor der Saison gesagt hatte und was wir alle wohl für einen schlechten Witz hielten, nachdem die ersten Partien absolviert waren: „Das sind die vielleicht talentiertesten Linemen mit denen ich je zusammengearbeitet habe.“ Langsam können wir erkennen, was Cable meint. Und realisieren dabei einmal mehr, dass die O-Line der Seahawks Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Denn wenn man an einer Stelle Geld einspart, muss man dort auch Geduld bei der Entwicklung beweisen. Die Seahawks-Verantwortlichen haben das getan. Die Fans wie immer weniger.

8. Die Seahawks werden auch den Ausfall von Rookie-Running Back Thomas Rawls verkraften können.

Der traurige Teil des Abends. Thomas Rawls legte auch gegen die Ravens los wie die Feuerwehr und sammelte im ersten Drive schon 44 Yards:

Danach lief nicht mehr viel zusammen beim Running Game. Die Backups Fred Jackson und DuJuan Harris taten alles in ihrer Macht stehende, doch die Lücke, die Rawls hinterließ, konnten sie nicht schließen. Nach dem Spiel bestätigte Pete Carroll die schwere der Verletzung – der Rookie brach sich den Knöchel und riss sich zudem mehrere Bänder im Knöchel, letzteres ist wohl der problematischere Part der Verletzung. Die Saison ist für Rawls beendet. Wann Marshawn Lynch zurückkehrt, steht noch nicht fest. Es könnte gut sein, dass Seattle in den kommenden Tagen nach Verstärkung suchen wird.

Einen weiteren Ausfall mussten die Seahawks in der Secondary beklagen. Kam Chancellor musste mit einer Blessur am Steißbein das Spielfeld verlassen und kehrte nicht zurück. Doch bei ihm ist Hoffnung, dass er bereits Ende der Woche wieder ins Training ensteigt.

Es gilt, wie immer bei den Seahawks: Next Man Up. Damit ist man in Seattle bislang gut gefahren. Daran wird sich auch diesmal nichts ändern, denn: In John Schneider and Pete Carroll we trust.

9. Kein Team wird in den Playoffs gegen Seattle spielen wollen.

Warum? Die Tweets in diesem Beitrag sollten ein guter Grund sein. Jetzt bleibt abzuwarten, die die Seahawks den Ausfall von Thomas Rawls verkraften werden. Die Playoffs selbst rücken derweil immer näher, denn die Konkurrenz patzte: