Preview: Regular Season 2016 (Week 2) – Seahawks @ Rams

Nach 22 Jahren kehrt die NFL zurück nach Los Angeles – und die Seattle Seahawks sind mitten drin statt nur dabei. Pünktlich zum Comeback der LA Rams treffen die beiden Divisonsrivialen im  Memorial Coliseum aufeinander. Für viele Spieler wird es das erste Mal sein, dass sie an diesem traditionsreichem Ort auflaufen. Das gilt nicht für Pete Carroll, der in der vergangenen Woche seinen 67. Geburtstag feierte. Alles Gute nachträglich! Carroll war von 2000 bis 2009 Head Coach der USC Trojans, die ihre Heimspiele im Coliseum austragen. Auch für Linebacker Bobby Wagner wird es ein ganz besonderes Spiel, da er ganz in der Nähe des Stadions aufwuchs.

Das Spiel:

  • Kickoff ist um 22.05 Uhr deutscher Zeit am Sonntag.
  • Zu sehen ist die Partie in Deutschland auf ProSieben MAXX, bei ran und per NFL GamePass.
  • Austragungsort ist das Memorial Coliseum in Los Angeles, Kalifornien.
  • Für beide Mannschaften ist es das zweite Spiel der Regular Season.
    • Die Seahawks treten erstmals in der Regular Season 2016 auswärts an.
    • Die Rams bestreiten ihren Home Opener in Throwback Jerseys.

  • Historie:
    • Record: Seahawks – 21 Siege, Rams – 14 Siege
    • Letztes Duell: 23:17 für Los Angeles als St. Louis (Week 16, 2015)
  • Hashtags: #SEAvsLA, #GermanSeaHawkers, #WeAre12

Der Gegner:

  • Kader:
    • Legenden: –
    • Stars: WR Tavon Austin, DT Aaron Donald, DE Robert Quinn, RB Todd Gurley, P Johnny Hekker
    • Rookies: WR Pharoh Cooper, LB Josh Forrest, QB Jared Goff, TE Temarrick Hemingway, TE Tyler Higbee, LB Cory Littleton, OL Pace Murphy, WR Nelson Spruce, WR Mike Thomas
  • Einschätzung:
    • von Mario Kluckow (GermanSeaHawkers.com):
      Für die LA Rams und vor allem für die Fans in Los Angeles wird es ein besonderes Duell werden. Die Rams bestreiten ihr erstes Heimspiel in LA seit dem 24. Dezember 1994. Wir können davon ausgehen, dass unser Team auf einen hochmotivierten Gegner treffen wird, der sich bei seinem 1. Auftritt vor heimischen Publikum keine Blöße geben möchte.
      Wie ein Blick auf die Spiele der vergangenen Jahre zeigt, benötigen die Rams eigentlich keine zusätzliche Motivation, wenn es gegen die Seattle Seahawks geht. In der Russell Wilson-Ära haben die Seahawks gegen kein Team so häufig verloren, wie gegen die Rams. Seit 2012 wurden vier von acht Partien gegen die Rams verloren. Unter anderem die beiden Duelle in der vergangenen Season.  Aber selbst die Spiele, die gewonnen werden konnten, waren meist bis zum Ende sehr umkämpft.
      Das Team von Pete Carroll steht vor einer schweren Aufgaben, auch wenn die Rams in Week 1 gegen die 49ers nicht überzeugen konnten und bei der Niederlage keine Punkte erzielten. Die Duelle zwischen Rams und Seahawks haben ihre ganz eigene Dynamik.

Die Matchups:

  • Seahawks-Offensive Line vs. Rams-Defensive Line
    Auch in Week 2 steht die Offensive Line der Seahawks besonders im Fokus. Nach einer unterdurchschnittlichen Performance gegen eine starke Front Seven der Miami Dolphins, bekommt es die Unit in dieser Woche wieder mit einer sehr guten Defensive Line zu tun. Vor allem J’Marcus Webb auf Right Guard, der wieder für den verletzten Germain Ifedi starten wird, hatte gegen Ndamukong Suh erhebliche Probleme. Mit Aaron Donald bekommt er es in dieser Woche mit einem ähnlichen Kaliber zu tun. Dieses Matchup kann Webb nicht alle gewinnen. Das Zauberwort heißt Double Team Blocks. Webb wird auf die Unterstützung von Center Justin Britt angewiesen sein, um Donald kontrollieren zu können.Wenn die Seahawks ihr 1. Spiel seit 2014 gegen die Rams gewinnen wollen, muss sich die Offensive Line sowohl im Run-Blocking als auch in der Pass-Protection steigern. Eine gute Performance der Offensive Line ist in dieser Woche noch wichtiger, da ein angeschlagener Russell Wilson wohl nicht die Beweglichkeit an den Tag legen wird, die wir von ihm gewohnt sind.
  • Seahawks-Run Defense vs. Rams-RB Todd Gurley
    Ähnlich wie in der vergangenen Woche, spielen die Seahawks gegen eine Offense, die sehr von ihrem Running Game abhängig ist. Der Unterschied zwischen Dolphins und Rams besteht darin, dass die noch abhängiger von der Leistung ihres Running Backs sind. Todd Gurley ist die gefährlichste Offensivwaffe der Rams. Wenn die Defense Todd Gurley ausschalten kann, ist die Rams Offenes sehr dezimiert. Die 49ers haben es den Seahawks in Week 1 vorgemacht. Sie verteidigten hauptsächlich mit 8 Spielern gegen den Run und hielten Todd Gurley bei 47 Yards bei 17 Laufversuchen.
  • Seahawks-Secondary vs. Rams-QB Chase Keenum
    Die Rams Offense steht vor einem Dilemma. Die gegnerische Defense kann sich zu sehr auf das Verteidigen von  Todd Gurley konzentrieren, da Case Keenum zum einen nicht über ein gefährliches Receiver-Team verfügt und selber maximal ein durchschnittlicher QB ist. Auch wenn Case Keenum die Rams im vergangenen Jahr zu einem Sieg in Seattle führte, lag das nicht unbedingt an der Leistung des QB. In Week 15 der vergangenen Season warf er gerade mal für 103 Yards, mit einer Completion über 20 Yards. Und auch gegen die 49ers konnte er die Räume in der Secondary nicht ausnutzen, die zwangsläufig entstehen, wenn die Defense mit acht Spielern gegen Run Verteidigen.
  • Seahawks-Special Teams vs. Rams-Special Teams
    Es ist davon auszugehen, dass beide Offensive-Units Probleme haben werden, den Ball über das Feld zu bewesen. Umso wichtiger wird eine gute Leistung der Special Teams sein. Die Field Position kann letztendlich ein entscheidender Faktor für den Ausgang des Spiels werden. Und dann darf nicht vergessen, dass auf der anderen Seite Jeff Fisher als Headcoach fungiert. Die letzten Duelle mit den Rams haben vor allem eins gezeigt. Jeff Fisher ist ein Freund von Tricks-Plays. In den vergangene Duellen gab es mehrere Plays, die kein gutes Ende für die Seahawks hatte. So zum Beispiel ein Fake bei einem Punt-Return, der zu einem Touchdown der Rams führte. In den Special Teams ist höchste Aufmerksamkeit gefragt.

Die Seahawks:

  • Fokus:
    • Russell Wilson – Nachdem Russell Wilson sich gegen die Miami Dolphins verletzt und das Spiel sichtlich angeschlagen beendete, tauchte sein Name zum 1. Mal in seiner Karriere auf dem Injury-Report auf. Mittlerweile ist es klar, dass Wilson am Sonntag starten wird, nachdem er in der Woche alle Trainingseinheiten absolvieren konnte.
      Die große Frage wird nur sein, wie fit ist er wirklich? Eine Frage, die uns weder Russell Wilson noch irgendein anderer Offizieller verraten wird. Zu groß könnten die Auswirkungen auf den Gameplan der LA Rams sein. Vor allem für das Running Game und die Read Option. Die Read Option ist ein großer Bestandteil des Seahawks Laufspiel. Sofern die Rams Defense die Read Option nicht verteidigen müssen, wird weniger Platz für die Seahawks Running Backs vorhanden sein und die Etablierung des Running Games noch schwieriger sein.
    • Earl Thomas – Gegen die Miami Dolphins hatte Earl Thomas wohl sein schlechteste Spiel seit einer Ewigkeit. Einige verpasste Tackles sowie ein grober Patzer in der Coverage, der fast zu einem Touchdown der Dolphins führte, waren Fehler, die wir bisher von Thomas nicht bzw. nur sehr selten gesehen haben. Gegen die Rams kann er zeigen, dass diese Leistung nur eine Ausnahme war.
    • Penalties – Gegen die Dolphins kassierten die Seahawks insgesamt 8 Penaltys für 69 Yards. Vor allem die Penaltys in der Offense haben die für erheblichen Schaden gesorgt, da sie meist zu langen 2nd und 3rd Downs führten und somit den Spielfluss in der Offense zum erliegen brachten. In Anbetracht der Offensive Line, die vermutlich wieder stark unter Druck stehen wird und die Pass-Protection nicht lange aufrecht erhalten, sind lange 2nd und 3rd Downs kaum zu bewältigen.
    • Rawls & Graham – Pete Carroll bestätigte in der Woche, dass Thomas Rawls als Starter in LA auflaufen und noch stärker in die Offense eingebunden wird. Höchstwahrscheinlich wird das auch für Jimmy Graham der Fall sein, auch wenn er wohl möglich noch als Starter auf dem Feld stehen wird. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass er mehr Spielzeiten erhalten wird.

Nick Vannett und Germain Ifedi werden das Spiel in LA verpassen, nachdem beide bereits gegen die Dolphins nicht spielen konnten. J’Marcus Webb konnte an der Trainingseinheit am Freitag nicht teilnehmen. Pete Carroll sagte in einem Interview, dass er nur geschont wurde und am Sonntag spielen wird.

Auf Seiten der Rams werden CB E.J. Gaines und WR Nelson Spruce verletzungsbedingt ausfallen. Todd Gurley, der auf dem Injury Report als Questionable steht, wird am Sonntag auflaufen. Er ist im Grunde nicht auch nicht verletzt. Da er in der Woche in einigen Trainingseinheiten geschont wurde, muss er entsprechend gelistet werden.