Recap: Regular Season 2016 (Week 13) – Panthers @ Seahawks

In der Nacht von Sonntag auf Montag konnten die Seattle Seahawks die Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers vergessen machen. Mit 40:7 wurden Quarterback Cam Newton und seine Carolina Panther nach Hause geschickt. Wir wollen uns wie gewohnt die positiven, neutralen und negativen Aspekte der Partie anschauen.

Scoring:

scoring week 13/2016

Positiv:

  • Running Game: Die Rushing-Unit meldete sich mehr als eindrucksvoll zurück. Sechs verschiedene Spieler konnten nicht nur für 260 Yards Raumgewinn sorgen, nein, auch mit drei Touchdowns trug man sich in die Spielstatistik ein. Überragend!
  • Thomas Rawls: Man sieht, was er kann, wenn er voll im Saft steht. Er wirkt wie Beastmode Reloaded, ist beweglich und spritzig, aber gleichzeitig auch durchsetzungsstark und schnell. Hätte er gestern die 24 getragen – kaum einer hätte den Unterschied bemerkt. 15 Versuche, 106 Yards, zwei Touchdowns – ein Sahneabend!
  • Tyler Lockett: Apropos spritzig, apropos beweglich, apropos durchsetzungsstark, apropos schnell: Tyler Lockett ist auf dem Weg zurück zur Bestform. Ein Kick Return für 46 Yards, fünf Receptions für 63 Yards und ein irrer 75-Yard Run in die Endzone zeigen, was für Potenzial der Junge hat!
  • Jermaine Kearse: Letzte Woche wurde er an dieser Stelle vom Autor schwer kritisiert, heute bekommt dafür er ein Sonderlob: So kennen und lieben wir ihn. Fünf Catches für 68 Yards, davon ein ganz wichtiger bei Third & 7 sowie gute Blocks (z.B. für Baldwin) – das war insgesamt sehr ansprechend!
  • Russell Wilson: 277 Passing Yards, 29 Rushing Yards, ein Touchdown – ein erfolgreicher Arbeitstag! Die Interception – geschenkt.
  • Steven Hauschka: Diese Saison auch schon kritisiert, gestern aber mit einem Perfect Game: Vier Field Goals (23, 28, 31 und 37 Yards) sowie vier PATs – Hauschka ist schon jetzt in Playoff-Form und hat nun in der sechsten Saison in Serie 100 oder mehr Punkte erzielt.
  • O-Line/Justin Britt: Mit der Rückkehr des Stamm-Centers kam wieder deutlich mehr Gleichgewicht und ein ruhender Pol zurück in die Offense der Seahawks. Unglaublich, wie wichtig Justin Britt inzwischen für die Offensive zu sein scheint. Russell Wilson wurde zwar mehrfach gesacked, doch sowohl Passing als auch Running Game funktionierten ansonsten gut. Hoffen wir, dass dies so bleibt und nicht nur eine Momentaufnahme war.
  • Playoff-Picture: Ein wichtiger Sieg. Weiterhin haben die Seahawks ein First-Round Bye anvisiert. Die Cowboys jedoch dürften kaum mehr einzuholen sein.
  • K.J. Wright & Bobby Wagner: Normalerweise nennt man in der Seahawks-Defense gerne das Tandem Cliff Avril und Michael Bennett. Doch was die Linebacker leisten, ist auch nicht von schlechten Eltern. Wright bewarb sich mit einem Forced Fumble, Tackle For Loss und Pass Defensed für den Pro Bowl, Wagner mit zehn weiteren Tackles. Ein ganz normaler Tag im Büro also.

Neutral:

  • Kein Spieler der Heimmannschaft hat gegen den Dresscode am Spieltag verstoßen.
  • Marshawn Lynch: Seine Anwesenheit gab dem Team wohl Selbstvertrauen. Und die Fans tobten, als sie ihn auf der Anzeigetafel entdeckten. Lynch spielte zwar nicht (weil er seine Karriere bereits beendet hat), doch er tat der Mannschaft gut. Deswegen verdient er einen Platz in dieser Auflistung.
  • Primetime: Wird hier ebenfalls unter Neutral gelistet, weil sie die Seahawks zu Bestleistungen anstachelt. Record zur besten Sendezeit unter Head Coach Pete Carroll (seit 2010): 18-3-1.

Negativ:

  • Verletzung Earl Thomas III: Die Verletzung von Thomas, der sich bei einer Kollision mit Kam Chancellor wohl eine Fraktur des linken Schienbeins zuzog, ist der Wermutstropfen des Abends. Bei einem Bruch des Wadenbeins geht man von mindestens sechs Wochen Pause aus, beim Schienbein dauert die Heilung deutlich länger. Ob er diese Saison überhaupt nochmals spielen wird, ist mehr als fraglich. In einem Tweet eine halbe Stunde nachdem er sich verletzt hatte, brachte er – wohl in der großen Enttäuschung – gar ein mögliches Karriereende ins Spiel. In diese Aussage darf man zunächst nicht viel hineininterpretieren, da sie direkt nach der Verletzung getätigt wurde, als Thomas wohl von seinen Gefühlen überwältigt wurde. Trotzdem ist es signifikant, wie sehr uns diese Saison Verletzungen verschiedener Schlüsselspieler belastet haben, sodass man fast von einem Seuchenjahr sprechen möchte. Aber dann blickt man auf den Record und ist erleichtert. Sicher ist: Thomas‘ Erfahrung und sein Auge für Situationen sind ein herber Verlust. Hier kann man nicht erwarten dass Steven Terrell, sein Ersatzmann, diese Position gleichwertig ausfüllen kann. Es bleibt zu hoffen, dass Seattle diesen Ausfall gut kompensieren wird.

  • Red Zone: 2/6 – insgesamt ist auch nach dem 40:7 noch Steigerungsbedarf vorhanden. Zwar konnte Hauschka alle Field Goals verwandeln, allerdings hätte man aus den vorhanden Möglichkeiten deutlich mehr machen können, vielleicht sogar müssen. Bei der Effizienz ist noch Luft nach oben.

Am kommenden Sonntag kommt es im Lambeau Field in Wisconsin zu einer weiteren NFC-internen Partie, wenn die Hawks bei den Green Bay Packers antreten müssen. Am Sonntag hat es dort übrigens schon geschneit. Es ist nicht auszuschließen, dass kommende Woche erneut widrige Wetterbedingungen herrschen werden. Der Winter im hohen Norden kann recht unangenehm sein. Die Chance, dass wir dieses Duell im Free-TV verfolgen können, dürfte recht hoch sein.