Preview: Preseason 2017 (Week 2) – Vikings @ Seahawks

Zweite Runde in der Preseason, zum ersten Mal daheim. Die Seattle Seahawks empfangen in Woche 2 der Vorbereitungsspiele die Minnesota Vikings. Langsam formiert sich eine Startformation, die Anfang September in der Regular Season um echte Siege spielt. Die Vorbereitungsspiele dienen vor allem den Wackelkandidaten im Team, die sich einen Platz im 53er-Kader sichern wollen. Kickoff im CenturyLink Field ist um 4 Uhr deutscher Zeit in der Nacht von Freitag auf Samstag.

Auf welche Spieler sollte ich achten?

CB Tramaine Brock: Jeremy Lane absolvierte zwar Teile der Trainingseinheiten unter der Woche, ist für die Spiele aber weiterhin fraglich. Die Seahawks unterdessen während der Woche Tramaine Brock verpflichtet, der zuvor sieben Jahre lang für die San Francisco 49ers spielte und dort Anfang der Offseason entlassen wurde. Er wird am Samstagmorgen als Nickelback auflaufen. Einen Beigeschmack an der Verpflichtung Brocks hat, dass die Mutter seiner Kinder ihm vorgeworfen hatte, ihr gegenüber gewalttätig geworden zu sein. Die Vorwürfe wurden jetzt fallengelassen, Brock behauptete, zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht zuhause gewesen zu sein. Die Seahawks hatten den Verteidiger schon länger beobachtet und bekamen den Zuschlag.

K Blair Walsh: Der Mann, der den Seahawks einst in die nächste Runde der Playoffs verhalf, indem er das entscheidende Field Goal für die Minnesota link neben die Stangen setzte, trifft mit den Seahawks nun auf sein ehemaliges Team. Vergangene Woche war Walsh bestens aufgelegt und verwandelte alle Kicks. Kommen diesmal die Erinnerungen an die Ex hoch? Wie gut der Kicker mit seiner Vergangenheit zurechtkommt, zeigt sich vielleicht erstmals am Samstag.

LB Dewey McDonald: K.J. Wright hat Knieprobleme und lässt diese aktuell andernorts behandeln, mehr ist dazu nicht bekannt. Für ihn wird am Samstag McDonald als Weakside-Linebacker spielen, der in der vergangenen Saison hauptsächlich Einsatzzeit in den Special Teams erhielt. Das sei jetzt seine Chance, sagte Defensive Coordinator Kris Richard. Auch Terence Garvin könnte durch Wrights Ausfall mehr Zeit auf WLB (Nickel) bekommen, wobei er die Rolle als Strongside-Linebacker (Base) ebenfalls einnehmen soll. Garvin soll diese beiden Positionen in seiner ersten Saison bei den Seahawks verinnerlichen.

Weitere interessante Spieler: In der O-Line wird Mark Glowinsk für Oday Aboushi als Starter auf Right Guard starten. Die beiden Spieler kämpfen aktuell wohl den engsten Kampf um die Position. Auf der anderen Seite scheint die Formation recht sicher festzustehen: Center Justin Britt, Left Guard Luke Joeckel und Left Tackle George Fant dürfen sich weiter einspielen. Auf Right Guard soll später auch Rookie Ethan Pocic seine Chance bekommen. Right Tackle bleibt Germain Ifedi. Auf den Skill-Positionen tut sich auch noch etwas. Wide Receiver Kasen Williams hinterließ in Week 1 einen bärenstarken Eindruck und klettert in der Depth Chart nach oben – auch weil Paul Richardson mit seiner Schulterverletzung noch geschont wird. Die restlichen Receiver sind gesund, auch Doug Baldwin und Tyler Lockett. Bei den Tight Ends fällt Luke Willson weiter aus, was für Nick Vannett und Marcus Lucas mehr Spielzeit hinter Jimmy Graham bedeutet. Bei den Running Backs fehlt die Nummer eins Thomas Rawls weiterhin, er trainierte zuletzt nur individuell. Von einer Verletzung ist jedoch nichts bekannt. Dahinter rechnen sich Eddie Lacy und Chris Carson mehr Spielzeit aus.

Wo kann ich die Partie verfolgen?

Alle Preseason-Spiele der Seattle Seahawks sind empfangbar per NFL GamePass. Eine weitere Streaming-Möglichkeit bietet erneut DAZN, da der Online-Sender für kurze oder vielleicht bald auch permanente (?) Zeit den US-amerikanischen 24-Stunden-Sender NFL Network. Dieser wiederum zeigt in der Nacht von Freitag auf Samstag das Spiel der Seahawks.

Hat die Begegnung Aussagekraft?

Das Ergebnis mit Sicherheit nicht. Die Plays an sich? Teilweise schon, ja. Preseason-Spiele geben eher Auskunft zu einzelnen Spielern im Duell mit ihren Gegenspielern als zum großen Ganzen. Daher ist es ratsam, sich bei der Bewertung eines Spielers anhand eines Vorbereitungsspiels immer auch anzuschauen, welche Qualität der Gegenspieler hat. Dass Doug Baldwin einen Rookie-Cornerback vernascht, der nur geringe Chancen auf einen Kaderplatz hat, ist wenig überraschend. Dass George Fant seinem Quarterback einen Defensive End vom Leib hält, der in der Depth Chart nur an fünfter Stelle steht, ist auch noch nicht weltbewegend. Alles muss in Relation gesetzt werden. Selbstvertrauen tanken für den weiterhin harten Konkurrenzkampf geht aber auch in der Preseason.